Nativer Client für VMWare ESXi unter Linux

VMWare ESXi bzw. VMWare ESX ist nahezu der „de facto Standard“ für die professionelle Virtualisierung. Die Verwaltung erfolgt dabei über den VMware Infrastructure Client – eine .NET-Software, welche aber momenten nicht für Linux vorhanden ist und auch unter wine nur bedingt funktioniert. Zwar gibt es mit Kodiak einen 3rd-Party-Client, welcher die komplette Verwaltung ermöglichen soll und dank Adobe AIR auch unter Linux laufen sollte, allerdings ist dieser derzeit in geschlossener Beta und steht noch nicht zum Download.Was viele nicht wissen: Es gibt einen einfachen Client direkt von VMWare. OK, nicht offiziell:

VMWares einfachere Variante „VMware Server“ nutzt in der aktuellen Version zur Verwaltung den Webbrowser. Der Konsolenzugriff wird dabei über ein Plugin ermöglicht, welches auch für Firefox unter Linux zur Verfügung steht. Mit einem kleinen trick kann man dieses Plugin dafür nutzen eine Verbindung zu ESX(i) aufzubauen und so immerhin die Konsolen anzuzeigen:

  1. Zuerst muss natürlich das Plugin installiert sein. Hierzu muss man seinen Browser auf einen installierten VMWare-Server verbinden und dort die Konsole öffnen. Da der VMWare-Server kostenlos ist sollte auch eine temporäre Installation machbar sein. Da das Plugin eine XPI ist lässt sie sich auch einmalig auslesen und (technisch gesehen) auf eine unbegrenzte Anzahl von Rechnern verteilen. Ob das Plugin installiert ist kann man bei Firefox 3.5 unter Extras -> Add-Ons -> Plugins prüfen:
    Bild: https://www.adlerweb.info/blog/wp-content/uploads/2009/11/Bildschirmfoto-3-300×98.png
  2. Nun gilt es das Plugin zu lokalisieren. Üblicherweise sollte es sich ein einem Ordner dieses Formates befinden:
    /home/username/.mozilla/firefox/****.default/extensions/VMwareVMRC@vmware.com/plugins
  3. Hier findet sich die Binärdatei des Plugins, welche auch ohne Browser gestartet werden kann. Mit
    ./vmware-vmrc -h
    startet eine GUI und fragt nach Server, Nutzer und Kennwort. Darauf folgt eine Liste mit VMs.
    Bild: https://www.adlerweb.info/blog/wp-content/uploads/2009/11/Bildschirmfoto-4-300×220.png
    Bild: https://www.adlerweb.info/blog/wp-content/uploads/2009/11/Bildschirmfoto-5-300×230.png

Achtung: Wählt man eine ausgeschaltete VM wird diese automatisch gestartet.

Das einbinden von CD-ISOs sowie Restart und Shutdown funktionieren Problemlos, USB-Geräte und Netzeinstellungen lassen sich nicht anpassen. Im VMWare-Forum findet sich eine Liste mit weiteren Optionen des Plugins.

Update: Offenbar funktioniert der Trick auch mit dem VMWare-Player:
vmplayer -h 1.2.3.4

Vom Scheinwerfer zum USB-Hub

Viele aktuelle USB-Hubs bedienen das Typische IT-Klischee: Möglichst viele LEDs zieren den Aufbau. Da ein bei mir eingesetzter 7-Port-Hub nachts gerne mal das Zimmer beleuchtet hatte fiel er nun dem Lötkolben zum Opfer. Eigentlich wollte ich nur einen losen Port neu anlöten, aber wenn man schonmal dabei ist kann man ja auch die üblicherweise mit Isolierband verdunkelten LEDs entfernen. Gesagt, getan und erstaunt: Der Stromverbrauch (ohne angeschlossene Geräte) hat sich direkt mal halbiert. Energie sparen und Einzelteillager auffüllen – was will man mehr 🙂

2027620271

Machtkampf der Wikipedia: Wer löscht wen

Wer in der deutschen Wikipedia aktiv ist kennt diesen Satz bestimmt: Nicht relevant. Die Wiki bedient sich dabei einem einfachem Grundsatz:

Die Entscheidung für oder gegen die Aufnahme in eine Enzyklopädie richtet sich auch nach der Frage, ob Personen, Ereignisse oder Themen mit aktuell breiter Öffentlichkeitswirkung nach sinnvollem Ermessen auch Zeit überdauernd von Bedeutung sein werden.

Wo die erwähnte Bedeutung beginnt ist jedoch nirgendwo so genau Klassifiziert. Einträge in anderen Lexika steigern die Relevanz, geht man jedoch davon aus, dass Wikipedia durch seinen Aufbau eine höhere Aktualität ermöglicht und durch seine eigene Relevanz auch zunehmend das öffentliche Bild und damit auch die Relevanz für andere Werke beeinflusst herrscht hier ein Henne-Ei-Problem. Auch die Hinweise auf Suchmaschinen ist nicht gerade hilfreich, findet man doch die Wikipedia meist auf der ersten Seite.

Eine kurzzeitige Relevanz in diesen Medien zu erzeugen ist dank Blogs und anderen Diensten des „Web 2.0“ inzwischen kein Problem mehr, die Moderatoren der Wikipedia klammern sich noch an den letzten Teil des Abschnitts: Das Thema soll eine Zeit relevant überdauern. Dies ist im Internet jedoch ein Problem: Themen entstehen in Minuten und verschwinden in Tagen und Wochen, aber werden sie dadurch weniger Relevant? Wer spricht heute noch über „Free Tibet“ oder „Anonymous“, trotzdem sind diese Bewegungen in meinem Augen durchaus relevant und stellen ein wichtiges Kapitel der Netzgeschichte dar. Schlussendlich wird sich für jedes Thema eine Personengruppe finden, welche es als Relevant betrachtet – es gilt einen Kompromiss zwischen dem Wissen der Gemeinschaft und technischen bzw. organisatorischen Grenzen zu finden.

Die deutsche Wikipedia scheint hier die Kriterien etwas zu straff zu legen: Die Löschung des Artikels zu MOGiS hat jüngst die Netzaktivisten auf den Plan gerufen. Die Gruppe war im Zuge der Demonstrationen rund um die Netzfreiheit und Datenschutz sehr aktiv und in dieser Gemeinschaft herrscht Einigkeit: Diese Gruppe ist relevant. Seitens der Wiki herrscht Stille – der Artikel bleibt verschwunden. Auch der hierdurch ausgelöste Streisandartige-Effekt ändert an der Haltung wenig – man liest zum Teil in den Diskussionen spöttische Kommentare wie

Da diese Diskussion um die Löschung etc. nur in der Blogosphäre erwähnt wird, ist sie nicht relevant.

Im Endeffekt wird die Front der Wiki-Admins früher oder später unter dem Druck der negativen Presse nachgeben müssen und die Relevanzkriterien bzw. deren Auslegung neu Diskutieren müssen, sonst wird die Wiki, wie auch andere Webprojekte, in der Irrelevanz des Netzes verschwinden.

Update: Die Wikimedia lädt zum 5.11. gegen 18:00 Uhr zur Diskussion in ihr berliner Vereinsheim. Hoffen wir, dass dort ein vernünftiger Mittelweg gefunden wird.

Edit1: Ende von Artikel war verschwunden

Edit2: Die Löschung des Artikels zum AK-Zensur bezog sich auf eine nahezu inhaltsleere Seite und ist daher nicht direkt im Zusammenhang mit der Relevanzdiskussion zu sehen

Eigene Volksbank gefällig? Programmlücke der VR-Banken machts möglich

Banken leben im Internet von ihrem guten Ruf – eine Sicherheitslücke kann schwere (und vorallem teure) Folgen haben und entsprechend hart wird gegen Betrüger vorgegangen. Dabei vergessen einige Banken, dass auch in ihrem eigenen Hause die Sicherheit keine Selbstverständlichkeit ist. Gerade wenn viele Schnittstellen bestehen können Schwachstellen entstehen. Ein besonders schönes Beispiel liefert momentan die VR-Bankengruppe. VR-Banken sind Genossenschaftsbanken, gehören also den zugehörigen „Genossen und Genossinnen“. Um Kosten zu sparen haben die nordwestlichen VR-Banken ihre IT bereits 1963 an die „Gesellschaft für automatische Datenverarbeitung“ kurz GAD ausgelagert.

Im Falle der Webseiten betreiben unsere regionalen Banken gewissemaßen eigenständig Portale, welche dann auf Webbanking und Brokerageportal der GAD verlinken. Im Falle des Webbanking funktioniert das anstandslos: Die Bankleitzahl wird per URL übergeben, auf den Servern der GAD geprüft und dann die zugehörigen Logos und Schriftzuge des lokalen Verbundes in die Bankingseite eingefügt.

Bei Brokerage sieht dies etwas anders aus. Der Typische link lautet hier z.B.

https://www.brokerage[…].html?firma=xxx&home=www.yyy.de&bankid=zzz

Jeder, welcher sich etwas mit HTTP auskennt, erkennt sofort worauf ich hinaus möchte: Nicht nur Firmenname, auch Homepage und Bankleitzahl werden per URL übergeben. Zudem zeigte ein Test, dass die Daten nur grob geprüft werden: Zwar werden als Bankleitzahlen korrekterweise nur Zahlen angenommen und die weiteren Angaben von Sonderzeichen bereinigt, fantasieeingaben werden jedoch nicht erkannt. So lassen sich Portale wie folgendes erstellen:

[Hallo Welt Banking]

Wie man sieht ist der Titel des Portals auf „Hallo Welt Banking“ geändert. Ein klick auf „Home“ führt zu meiner Internetseite. Durch die Filterung stellt dies zwar keine direkte Gefahr dar, allerdings kann es genutzt werden um Nutzer zu verwirren und hinterlässt bei mir einen faden Beigeschmack.

Hinweis: Die GAD e.G. wurde am 11.10. über diese Möglichkeiten in Kenntnis gesetzt, bisher konnte ich keine Stellungnahme erhalten.

Ist das Internet ein Spannernetz?

Wie sich doch der Abend wenden kann… Eigentlich war ich auf der Suche nach der Coverversion eines Liedes, welche ich vor einigen Monaten auf einem Festival hörte. Keine Band, es lief einfach. Das Internet ist da natürlich meine erste Anlaufstelle und schnell fand ich auch den Namen des Projekts, welches unter anderem diesen Song produzierte. Es stellte sich heraus, dass dieses Ein-Mann-Projekt Anfang dieses Jahrzehnts einen wahrhaften Kult im Netz auslöste und weit bekannt war. Heute thront auf der Startseite nurnoch ein Banner von 2006 – das Projekt wurde aufgelöst, die eigentlichen Inhalte sind verschwunden.  Seltsam, wie kann ein Projekt verschwinden – das Internet vergisst üblicherweise nichts, vorallem wenn etwas hundertfach verlinkt wurde und selbst die Wikipedia einen Kurzen Artikel über das Genre, welches nahezu alleinig durch dieses Projekt abgedeckt wurde, besitzt. Jedes Partyfoto, jeder schlecht formulierte Foreneintrag und jedes Profil verfolgt einen noch Jahre später – das Internet vergisst nichts.  Unter diesem Motto machte ich mich weiter auf die Suche und fand nach Stunden eine Menge Material des Autors: Die bereits erwähnten Forenprofile,  Webprojekte, Blogs, Lebensläufe, den Heiratsantrag seiner späteren Frau, Glückwünsche zur Geburt seines Kindes und schlussendlich – seine Todesanzeige. Da zeigt sich wieder wie vergänglich das Netz sein kann: Alles an dem er gearbeitet hatte ist verschwunden – nur seine Lebensgeschichte ist in aller Ausführlichkeit im Netz zu finden. Das Netz vergisst offenbar doch.

Ebay-Versand-Poker

Uff – manche Leute sollten echt mal ihre Versandideen überdenken. Für meinen Laptop gibts keine Ersatzteile mehr bzw. sind einige neuere Teile nicht entsprechend zertifiziert, entsprechend bin ich in dem Falle auf Quellen ala eBay angewiesen.

Das erste mal an der Decke war ich gestern: In meinem Briefkasten lag ein etwas dickerer Luftpolsterumschlag. OK, Prozessoren darin zu verpacken kann ich üblicherweise noch verschmerzen, diese war aber ganz besonders verpackt: Sie lag in einem Plastikkästchen (löblich) und war darin in Alufolie gewickelt (WTF?). OK – funktioniert noch, also vergessen.

Heute ging meine Laune dann letztendlich in den Keller. Ein kleines Päckchen war angekommen. Seltsam – so was kleines hab ich doch garnicht bestellt. Die Erkenntnis nach dem öffnen: In diesem Päckchen war zwischen Zeitungspapier ein Mainboard diagonal hereingequetscht worden. Da noch die alte CPU vormontiert war noch schnell RAM von meinem jetzigen System (selbes Modell und lauffähig) eingebaut und eingesteckt: Keine Reaktion. Das System läuft an und schaltet sich sofort wieder ab. Inzwischen sind auch die restlichen Wechselkomponenten getauscht und nahezu klar: Das Board ist im Eimer. Mal sehen was der Verkäufer dazu meint…

Update: Der Verkäufer scheint kooperativer als gedacht – obwohl er Privatverkäufer ist und jede Haftung ausschließt meinte er, dass es sich wohl vergriffen hätte und ein defektes Board in den Karton gelegt hätte. Er würde am Montag ein anderes, getestetes Board abschicken. Bis dahin müssen die überreste meines alten als Sprichwörtlicher „Barebone“ weiterrennen…

20063

Schwarzes Loch im Akku?

Momentan bin ich meinen Laptop wieder am flott machen und hab unter anderem ein altes Akku-Pack gefunden, was ich wegen eines vermeintlichen Defektes aussortiert hatte. Zwischenzeitlich habe ich herausgefunden, dass der Defekt eher am Mainborad zu suchen war. Zum Test hatte ich den Akku über Nacht aufgeladen und heute Nachmittag angefangen auf Akkubetrieb zu arbeiten – mal schauen wie lange er durchhält.

Knapp 4 Stunden später dann Kopfkratzen – bisher hielten die Akkus nicht länger als 3,5 Stunden, vorallem nicht auf maximaler Displayhelligkeit, also mal einen Blick auf die Akku-Werte werfen…

Battery #1     : present
Remaining capacity : 576989 mW, 88.17%, 50:07:45
Design capacity    : 54720 mWh
Last full capacity : 654419 mW
Present rate       : 11510 mW
Charging state     : discharging
Battery type       : rechargeable, LIon
Model number       : Primary
Serial number      : 000000444221
Battery #2     : slot empty

Ist klar… Aber auch wenn die Kalibration nicht stimmt: Der Akku hält den Laptop am laufen und auch mein Messgerät bescheinigt, dass die Spannung noch OK ist…

Einmal werden wir noch wach, dann ist auch schon Wahltach

Nachdem ich gestern mit freude feststellen durfte, dass mir in Andernach nicht viele Nichtwähler begegnet sind hatte mich eine andere Tatsache überrascht: Es waren doch einige dabei, welche nur eine Zweitstimme abgeben, da sie die lokalen Kandidaten nicht einschätzen könnten. Allen denen es genau dso geht möchte ich daher nochmal den Kandidatencheck von Abgeordnetenwatch ans Herz legen: Eine Art „Wahl-o-Mat“ für den eigenen Wahlkreis. Leider sind je nach Wahlkreis nicht alle Politiker dabei, aber vielleicht hilft es ja dem Ein oder Anderen bei der Entscheidungsfindung.

Informatik der Evolution

Gestern durfte ich wieder ein Prachtstück an Software bewundern: Ein kommerzielles Ressourcenmanagementsystem mit etwa 7000 Datensätzen machte zu schaffen. Um eine Berechnung über alle Datensätze durchzuführen brauchte das System über 45 Sekunden. 2 Indizes in der Datenbank später warens dann 8 Sekunden und nachdem alle Einzelabfragen einer JOIN-Orgie Platz gemacht hatten sind auch Zeiten von 0,2 Sekunden keine Seltenheit. Als Kommentar im Chat erhielt ich dazu folgende Antwort:

Wenn sich diese ganzen Trottelstudenten die meinen Java & Co wäre die pure Erleuchtung  beim Vögeln genau so bescheuert anstellen wie beim Programmieren ist in ein paar Generationen Ruhe

Tja, wenn er sich da nicht mal irrt und die Theorie von Idiocracy durchschlägt 😉

Nerd Inside