Wenn die Sicherung zur Gefahr wird

Jeder, der auch nur im entferntesten mit elektronischen Geräten zu tun hat kennt sie: Mehrfachsteckdosen. Diese ungeheuer praktischen Geräte machen aus einer Steckdose mehrere. Aktuelle Leisten mit TÜV sind eigentlich Idiotensicher. Der TÜV prüft die Verkabelung und die meisten Geräte halten 3600W aus, was in etwa den 16A einer üblichen Haushaltssicherung entspricht.

Tja, da mir die Dosen malwieder ausgingen krante ich schnell eine der besagten Steckerleisten aus dem Schrank. Kabel OK, keine optischen Mängel – nach dem schönen Artikel in der aktuellen c’t schau ich mir das lieber mal an. Aber wie sollte sie auch kaputt sein – schließlich hatte ich die noch nie in Gebrauch. Bei Anschließen das übliche Ärgernis:? Die integrierte Kindersicherung (Kleine Plastikplättchen hinter den Löchern). Diese verhindert, dass nur Stecker eingesteckt werden können (sprich in beide Löcher gleichzeitig). Das Verhindert, dass kleine Kinder irgendwelche Sachen reinstopfen, aber auch das Einstecken von Messgeräten oder wie in meinem Fall nicht mehr 100% geraden Steckern.

Das ein Stecker nicht beim ersten Anlauf durch die Kindersicherung geht ist nichts neues. Viele, auch neue Stecker – vorallem von Billigprodukten – sind nicht immer ganz gerade oder haben etwas Versatz. Eigentlich kein Problem – solange es einen richtigen Kontakt gibt geht von solchen Steckern auch keine Gefahr aus. Und wer sagts: Nach etwas hin und her sitzen alle Stecker an ihrem Platz.

Ein paar Minuten später saß ich dann (mehr oder weniger) im Dunkeln. Die Sicherung des Stromkreises an dem die neue Leiste hing hatte ausgelöst. Strom kann es normal nicht sein – der Stromkreis ist mit 4A maximal deutlich unter der Kapazität der Leiste und die angeschlossenen Geräte waren vorher auch in Betrieb. Konnte also nur die Leiste sein- was ein Messgerät bestätigte: Kurzschluss.

Also Leiste gepackt und (da mit irgendwelchen Bolzen zusammen) aufgebohrt. Im inneren die Überraschung: Die Kindersicherung war abgebrochen und das Plastik lag zum Teil im Gehäuse herum. OK, das mag nicht gut für Kinder sein, aber einen Kurzschluss löst Plastik normal nicht aus, also weitergesucht und siehe da: Die Kindersicherungen werden mit einer Metallfeder zurückgehalten – in Kombination mit den dünnen Plastiksicherungen keine gut Idee. Eine der Federn hatte sich gelöst un zwischen die beiden Pole geklemmt. Zwar war die Feder wohl beschichtet, aber durch Reibung oder den Strom hatte sich die wohl verflüchtigt.

Anders gesagt: Die angebliche Schutzvorrichtung hätte genau so gut einen Brand o.Ä. auslösen können. Und diese Kindersicherungen sind in nahezu gleichem Aufbau in fast allen neuen Mehrfachsteckdosenleisten vorhanden – ich für meinen Teil werde versuchen ab jetzt Leisten ohne diesen „Schutz“ zu bekommen…

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