Erfahrungsbericht: AsRock x58 Extreme3, Core i7 950 & Linux

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Bereits seit längerem werkelt als Hauptrechner eine Core2Quad Q6600 auf einem MSI P965 Net-F V2 mit zwei NVidia GeForce 6600 im SLI-Verbund. Leider machten auf dem Mainboard vor kurzen die Elkos schlapp, da ein Ersatzboard Stabilitätsprobleme zeigte und ja fast Weihnachten ist habe ich mir direkt ein neues System gegönnt.

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Ein vernünftiges Pack war schnell zusammengestellt: Ein Core i7 950 mit 4 Kernen á 3,06GHz soll sich auf einem ASRock X58 Extreme3 mit 12GB G.Skill Ripjaws gesellen. Dazu gibts ein 80+ Netzteil als Ablöse für das vorherige 10€-Ebay-Netzteil, welches durch abenteuerliche Verkabelung mein Vertrauen verloren hatte.

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Mit dem Mainboard überrascht ASRock doppelt: Nicht nur der Preis ist ungewohnt hoch: Auch qualitativ macht das Board einen sehr soliden Eindruck. Beim öffnen des Paketes zeigt sich bereits ein umfangreiches Zubehörpaket: Neben dem Board finden sich ein dickes Anleitungsbuch in tausend Sprachen, zwei Kurzbeschreibungen der ASRock-Features, ein I/O-Shield, vier SATA-Kabel, 2 SATA-Stromadapter, IDE- und Diskettenkabel und eine SLI-Brücke – mehr als ich bei ASRock erwartet hätte, allerdings für den Preis angemessen. Innerhalb der Antistatikhülle ist das Board in einer Schaumstoffmulde eingelassen – nett. Das Board selbst gibt sich Bastlerfreundlich: Unten rechts sind beleuchtete Taster für Reset und Power angebracht, direkt daneben findet sich eine doppelte 7-Segment-Anzeige, welche eventuelle Bootfehler anzeigt. Ebenfalls für Bastler handlich: Ein CMOS-Reset-Button, allerdings hätte dieser für meinen Geschmack nicht an der Rückseite des Gehäuses sein müssen. Positiv fällt auch die Bauteilwahl auf: Statt den üblichen Elko-Türmchen finden sich ausschließlich „Conductive Polymer Capacitors“, welche den Ruf haben eine höhere Lebensdauer zu erreichen. Die Spannungsregler der CPU haben zudem eine aktive Kühlung, welche sich über eine Heatpipe auch um die Northbridge kümmert. Die 3 im Namen erhält das Board nicht zum Spaß: Neben den 6 seitlich gelegenen SATA2-Ports finden sich 2 separate SATA3-Anschlüsse auf dem Board und auch zwei USB 3.0-Ports sind vorhanden. Für die Stromversorgung ist nahezu alles Möglich: 20-Pin ATX, 24 Pin ATX, 4 oder 8 Pin 12V-Versorgung – laut Anleitung kann man sich das aussuchen – in meinem Falle heißt das durch das neue Netzteil Vollbelegung. Für Spieler interessant dürfte die Möglichkeit sein Quad-SLI bzw. Crossfire X zu nutzen – bei mir reichen erst mal die zwei alten Karten als SLI.

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Die CPU fällt unter die Kategorie „WYSIWYG“ – man bekommt was man sieht. Ein unscheinbares Metallding was viel können soll gepaart mit einem einigermaßen lauffähigen Standardlüfter. Der Einbau ist – wie bei LGA-Modellen üblich – nahezu Idiotensicher, auch wenn der ASRock-Sockel sehr stramm sitzt und man durch die Geräusche beim Schließen gewaltige Bauchschmerzen bekommt. Der Aufdruck „LGA775“ im Bild ist im übrigen kein Druckfehler: Zwar ist die CPU ein LGA 1366-Sockel, das Board kann jedoch neben den eigentlich vorgesehenen CPU-Lüftern auch Lüfter für LGA775 aufnehmen. Der Referenzkühler hat ein paar Streifen Wärmeleitpaste auf der Kupferfläche, also draufstecken und los – naja, wenn man dünne Finger hat, denn die Position des CPU-Lüfter-Anschlusses ist bei diesem Board etwas eingeengt zwischen PC/2-Port und Northbridge/Mosfet-Kühler.

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Zum RAM gibt es nicht viel zu sagen – 3 DIMMs á 4GB DDR im 1066er CPU-Takt ergeben 12GB und volle Ausnutzung des Tripple-Channel-Controllers. Durch die 3 freien Slots lässt sich so später einfach die Maximalkapazität von 24GB erreichen. Kaufentscheidung war natürlich der Preis, nicht der Heatspreader über den ich mich später auslassen werde.

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Nach dem losen Zusammenbau der erste Start: Mit einem von drei zufällig wechselnden, grafischen Bootscreens begrüßt einen das BIOS – mich nicht lange, denn der erste Blick geht ins Setup. Die Ursprungskonfiguration ist suboptimal – für mich wichtige Features wie Virtualisierung waren abgeschaltet, ich habe jedoch nicht versucht die „Optimized settings“ zu laden sondern manuell die nötigen Optionen geändert. Die versprochene „Wake-on-LAN“-Option ist mir dabei jedoch nicht begegnet. Im Setup fällt vorallem die Möglichkeiten für Übertakter auf: Mit einem Maximalwert von 4,2GHz gibt sich der Hersteller dabei sehr optimistisch, dabei kann auch für nahezu jede Komponente Takt und Spannung separat geregelt werden – wenn man es möchte. Ich möchte nicht und so gehts weiter mit dem zusammenschrauben.

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Die SLI-Brücke ist auf den Millimeter passgenau – an der Stelle finde ich das auch gut, bei der Festplatte weniger. Dank des L33t-H4x0r-ich-bin-so-geil-und-hab-meinen-RAM-rot-glänzend-Heatspreader auf dem Günstig-RAM passt die Festplatte wortwörtlich nur millimetergenau in den Laufwerkskäfig – der lässt sich entsprechend nur mit entferntem RAM demontieren. Für mich fehlten zudem einige I/Os: Zum einen möchte ich meinen guten, alten COM-Port nicht missen, zum andern stehen meine PCs in einem anderen Raum und sind über ein selbstgebautes Systemmanagement für Power/Reset angebunden (ja, der Link ist momentan down). Da die Belegungen im Handbuch abgedruckt sind kann man sich passende Stecker schnell selber bauen – dabei sollte man aber beachten, dass die Ports auf dem Kopf stehen. Wer das vorher merkt spart sich unnötiges – uhm – adaptieren der Stecker… Ebenfalls etwas ungünstig positioniert sind die erweiterten USB-Ports – da man für diese einmal quer durch den Rechner muss sollte man ein Slotblech mit längeren Kabeln zur Hand haben.

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Das fertige System überrascht erst mit erfreulich geringen 1,2W Stromaufnahme im „ausgeschalteten“ Zustand – ein P4-System brauchte seinerzeit noch mehr als 10W! Beim Betrieb sieht das schon anders aus: Unter Vollast macht sich die Leistung auch auf der Stromrechnung bemerkbar, fast 170W zieht das System. Mit aktiven Stromsparfunktionen (Idle-Mode, cpufreq) drückte Linux den Hunger auf 115W – immerhin weniger als mein vorheriges System. Wie weit gehts noch war meine nächste Frage, also den Befehl für Standby eingegeben – Pustekuchen Nr.1! Leider unterstützt der USB3-Treiber unter Linux (2.6.36) Standby noch nicht korrekt. Zwar könnte man wohl mit wenigen Zeilen Abhilfe schaffen, da ich bisher keine USB3-Geräte habe kam aber der Holzhammer in Form der BIOS-Einstellung „USB3 OFF“ zum Einsatz. Und jetzt? Er geht in Standby – naja, so ähnlich – lediglich 5W Ersparnis? hier stimmt doch was nicht. Der Übeltäter sitzt im erneut BIOS: Hier ist Suspend-to-RAM per default abgeschaltet. Warum zeigt sich beim Test danach: Zwar fährt das System nun korrekt in Standby und gibt sich mit 6W Stromaufnahme zufrieden, leider führt das aufwachen zu einer Kernel-Panic – offenbar ein bekanntes Problem. Schade. Hibernate (aka Suspend-to-Disk) funktioniert dafür fehlerfrei – immerhin. Ansonsten gibt es keine Probleme, aber auch keine erweiterten Möglichkeiten: Die 8 logischen Kerne werden korrekt erkannt, für USB3 und SATA3 sind – wie auch für alle anderen Komponenten des Boards (ausgenommen Hardwaremonitoring) – passende Treiber bereits im Kernel. Auch Intels „Turbo Boost“ funktioniert tadellos, Lüftersteuerung über das OS oder Temperatursensoren lassen sich (bisher?) jedoch nicht realisieren. Das System selbst läuft – wie zu erwarten war – ziemlich zügig – so fühlt man sich mit Gentoo plötzlich (fast) wie auf einem System mit Binärpaketen. Wer trotzdem seine Pizza in Ruhe essen will kann beruhigt sein: Ein bisschen Video-Rendering bringt auch dieses System für genügend lange Zeit unter Last.

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