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Ranttime: Wenn Software schlauer sein will als der Nutzer: Mozilla Thunderbird

OK, ich hab wieder hohen Blutdruck und Schuld ist Mozilla – genauer gesagt deren Produkt Thunderbird. Auf meinem hiemischen PC läuft der ganz passabel, jedoch musste ich nun zum Test das Ganze auf einer Windows-Kiste installieren. Kein Problem, oder? Über die Mozilla-Seite schnell den Installer geladen, aufs System gebügelt und… Och ne, Pseudo-Clean-Design…

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Die Oberfläche wurde auf das nötigste Reduziert – naja, eigentlich noch weniger, denn ohne Menü wird es schwer in die Einstellungen zu kommen um einen Account anzulegen. Zum Glück lässt sich die passende Leiste noch per Rechtsklick einblenden, man ist also nicht komplett verloren.

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Also mal schnell den Testserver einrichten – Aufgabe überschaubar: Ein lokaler IMAP-Server, readonly via SSL mit einem Dummy-Zertifikat. Logindaten liegen natürlich vor. Also in die Kontoeinstellungen und Hinzufügen – praktischerweise per Assistent. Name, E-Mail, Passwort – mehr lässt sich vorerst nicht eintragen, auch wenn alle nötigen Daten vorliegen. Witzig – ich hab keine E-Mail-Adresse, der IMAP dient als reine Ablage. Aber OK, machen wir user@meinpc.local als dummy. Jetzt legt Thunderbird erst richtig los: Es wird die ISP-Datenbank abgefragt, mögliche DNS-Namen für den Server durchprobiert – SRSLY? ICH KENN DIE DATEN -.-. Zum Glück lässt sich das Trauerspiel abbrechen und die Serverdaten manuell eingeben. Fertig.

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OK, nicht Fertig, denn den erlösenden Fertig-Button darf man nicht drücken. Erst müssen die Servereinstellungen getestet werden – mit der großartigen Meldung des Typs „Es ist ein Fehler aufgetreten“. Wo? Warum? Details lassen sich dem großartigen System nicht entlocken. Nach einigem spielen mit den DNS-Einträgen konnte sich die Software dazu durchringen mit dem Server zu regen, allerdings nicht ganz wie geplant:

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R U FUCKING KIDDING ME?! Ich weiß, dass das Zertifikat nicht stimmt – DAS VERDAMMTE DING IST AUF MEINEM RECHNER! Ende der Geschichte: Ich habe nochmal von vorne begonnen, irgend einen Freemailer eingerichtet und die Einstellungen durch Bearbeiten auf das lokale System verbogen – so ließ sich dann auch das ungültige Zertifikat entfernen und das Konto ohne SMTP-Server betreiben.

Ich votiere dennnoch für eine Umbenennung des Donnervogels in Mozilla Donnerbalken und werde mich in Zukunft wohl nach passenden Forks umschauen, die nicht versuchen schlauer als der Nutzer zu sein.