Auf Streife(n): Spaß mit Barcodes und Artikelnummern

Kaum ein Artikel, auf dem er nicht prangt: Der Barcode. Meist handelt es sich hierbei um die sogenannte EAN – eine Weltweit nahezu eindeutige Artikelnummer. Eine Nummer allein ist natürlich nicht sehr wertvoll, aber hier hilft die Open EAN Database aus: Füttert man diese mit einer EAN, welche meist auch in Klartext unter den Barcodes abgedruckt ist, so zeigt sie den Hersteller und Artikel an. Derzeit befinden sich ca. 350 Artikel in der recht neuen Datenbank (OK, >50 von mir) und der Nutzen ist begrenzt – schließlich kennt man die gelieferten meist schon, aber in Kombination mit weiteren Datenbanken lässt sich so von der Preissuche bis zum heimischen Inventarsystem so einiges realisieren.

Bild: http://adlersa.yotaweb.de/gallery2/gallery2/d/8150-4/pict2288.jpg?g2_GALLERYSID=0bbb7627a5e1c4ce249ea29ad774b675Noch angenehmer wird es, wenn man einen passenden Barcodeleser zur Hand hat – oder sich einen bastelt. Aus alter Webcam, einer Lichtquelle und einer alten Glasplatte entsteht so innerhalb kürzester Zeit eine kleine Registrierkasse in jeder Bastlerbude. Die softwaretechnische Ebene erledigt unter Linux der Zebra barcode reader. Dank 15 FPS kommt die Software für eine so frühe Version ganz gut hinterher – limitierend ist hier eher das Schmieren meiner Billigkamera.

Ich werd dann mal weiter mein Inventarsystem (und gleichzeitig die Open EAN Database) füllen – dann hab ich wenigstens eine Ausrede für mein eigenwilliges Lagersystem 😉

Nerd-Test mit Lobbyanbindung?

Schon einige Zeit bietet die SZ einen „Nerd-Test“ auf ihrer Homepage an. Mit diversen Fragen, auf die meistens keine Antwort wirklich passt kann man prüfen, ob man „hässlich und kontaktscheu aber auch […] intelligent und mächtig“ ist. Bei folgender Auswahl frage ich mich allerdings, ob da nicht die Killerspiellobby mitlauscht…

Wenn im Krimi der Mörder das Messer wetzt, kann ich mir nicht vorstellen, was als nächstes passiert.

  • Stimmt, schon das Großstadtrevier verstehe ich nicht.
  • Ich kann mich in jeden Verbrecher reinfühlen.
  • Tatort am Sonntag ist Pflichtprogramm
  • Aufs Abstellgleis

    Nachdem zuletzt übet 2.500 SPAM-Mails pro Tag in meinem Postfach eintrudelten musste ich dann doch mal aufräumen. Nicht, dass mich die Mails selber stören – der Thunderbird-Filer verdaut die ganz gut, aber bei meinem IMAP-Server und dem täglichen Backup des Maildirs machen sich die Mails doch bemerkbar. Um jetzt zumindest etwas Ruhe zu bekommen habe ich einige alte E-Mail-Adressen abgeschaltet und damit hunderten Bots ein hoffentlich schmackhaftes „550 User Unknown“ serviert. Wohl bekomms. Mal schauen wie lange es dauert, bis sie die neuen Adressen auf ein solches Level bekommen – bei der derzeitigen Entwicklung kanns ja nicht mehr lange dauern.

    Nr. 5 lebt – Die zentrale Bürger-Datenbank ist in Planung

    Eine Datenbank mit 82 Millionen Datensätzen. Hinter jeder ID finden sich Daten zu einem deutschen Einwohner. Geburtstag, Anschrift, E-Mail-Adresse, Hochzeitstag, Verwandte, Informationen zum Wahlrecht, Waffenscheine, Geschlecht, Religionszugehörigkeit, Familienstand, Steuer-ID – insgesamt 60 Datensätze sieht der letzte Vorschlag des Innenministeriums vor. Weitere Informationen wie z.B. Bewegungsprofile der Maut-Stellen, Biometrische Daten aus Pässen, etc sind technisch natürlich leicht zu ergänzen. Ein „effizienter und wirtschaftlicher Vollzug“, wie die Regierung auf Anfrage der FDP vermeldet. Aber auch der Zugriff soll neu geregelt werden: Neben einer erheblichen „Ausweitung der Zugriffsmöglichkeit für Geheimdienste und Verfassungsschutz“ sollen auch Unternehmen und Gruppen, welche „berechtige Forderungen“ vorbringen können, Zugriff auf die Daten erhalten. GEZ und Inkassounternehmen wirds freuen. Derzeit sind es lediglich Vorschläge, aber bei dem aktuell herrschenden Überwachungswahn der Diktatoren frei gewählten Politiker ist da mit wenig Gegenwind zu rechnen.

    Fehler: Verbindung fehlgeschlagen

    Firefox kann keine Verbindung zu dem Server unter yotaweb.de aufbauen. So oder so ähnlich zeigt sich mein Browser derzeit häufig, wenn ich aus dem Netz der DTAG auf die Netze der Intergenia AG zugreifen möchte. Zugriffe über andere Provider funktionieren ohne Probleme. Anscheinend macht das Routing Probleme – Unterseekabel sind mir auf der Strecke jedenfalls keine bekannt. Derzeit lassen sich die Netze wieder teilweise erreichen, bei einer Latenz von >1 Minute jedoch keine große Hilfe.

    Was sagt die Muttergesellschaft dazu?
    „hier ensteht in Kürze die überarbeitete Webpräsenz der intergenia AG.“

    Zugabe!

    Samstag, 16.02.2008, 0:02 – Wieder dieses nervtötende Alarmsignal meines Servermonitoring. Wieder keine Verbindung zu S4Y. Dieses mal aber wenigstens richtig und zu allen Providern. 30 Minütchen dauerte das Spiel diesesmal.

    Und wöchentlich grüßen die Briten

    OK, jetzt ist Schluss mit Lustig! Jetzt kopieren schon deutsche Minister einfach hier die Briten – unerhört. Da verliert Ministerin Zypries 2 Laptops! Und das ganz ohne brisante Daten! Das können die Briten so nicht auf sich sitzen lassen, also muss eine neue Idee her: Statt Laptops und CDs macht man das ganze etwas Handlicher: USB-Sticks lassen sich viel leichter verlieren. Dann tauscht man noch den Content aus und *bing*: Dem afghanischen Geheimdienst ist ein USB-Stick in die Hände gefallen, der eine brisante Operation der Briten aufdeckt. Ha – fast nichts identisch mit den Deutschen! Geschafft! Und um Zählmeister Laxu nochmal zu Wort kommen zu lassen:

    11 CDs und ein Laptop mit mehr als 28 Mio Personendaten, 160.000 Daten von kranken Kindern,  600.000 Daten von Militäranwärtern, und jetzt kommt ein USB-Stick mit politisch brisantem Material dazu

    Testlauf zum großen Internet-Blackout?

    Die Gerüchteküche der Verschwörungstheoretiker hat ihre Öfen wieder auf volle Leistung hochgefahren: Nachdem in den letzten Tagen 3 wichtige Unterseekabel ganz zufällig Beschädigt wurden stehen wieder alle Zeichen auf Krieg. Die US-Regierung hätte den Totalausfall geprobt – in Theran ist das laut ITR auch gelungen – vollständiger Internet-Blackout. Passenderweise plant die US-Regierung für Anfang März den „Cyber Storm 2“ – ganz im Zeichen von „Die Hard 4“ werden in dieser Übung hochgradig affine Globalisierungsgegner (huh? keine Islamisten?) Computersysteme lahmlegen und so rein virtuell z.B. den Ausfall von Zügen, das Erlahmen des Flugverkehrs und den Stillstand der Wasserversorgung herbeiführen. Auch eine wichtige Rolle spielt die Presse und Bloggingszene: Da die Presse sich erdreistet über die Terroranschläge zu berichten und Blogs Insiderinfos öffentlich im Netz bereitstellen unterstützen sie aktiv die Terroristen – Pressefreiheit unerwünscht. Wer jetzt noch weiter spekulieren möchte: Der Politblog weist treffenderweise darauf hin, dass auch während 9/11 und 7/7 (London) Übungen der US-Regierung liefen.

    HTTP-Fehlermeldungen Patentiert

    7,325,045 – Das sind zwar nicht die Lottozahlen von 3 aus 500, der Inhaber dürfte sich jedoch von diesen Zahlen ähnlich hohe Gewinne versprechen. Das ganze nennt sich „Error processing methods for providing responsive content to a user when a page load error occurs“ – oder auf Deutsch: Angepasste HTTP-Fehlermeldungen. Das Patent, welches 2003 eingereicht wurde liest sich wie ein Auszug der Featurelist des Apache Ende der 90er. Selbst der Internetexplorer beherrschte seit 1999 diese Funktion.

    [1] Golem

    Wer Routed so spät den ACK und PING? – Endian Firewall

    Seit vielen Jahren werkelt in irgendeiner dunklen Ecke ein IPCop vor sich hin – leider nicht immer so, wie ich es wollte. Schon öfter zerlegten sich Logfiles, waren Updates nicht mehr als Download verfügbar und der Proxyserver hat Heute auch schon mehrere Abstürze hinter sich. Ein Ärgernis zeigt sich mir allerdings täglich: Fällt die DSL-Leitung aus schnellt die CPU-Last auf 100% und andere Dienste (DNS, DHCP) stellen den Dienst zum Teil, bis eine neue Verbindung hergestellt ist, ein.

    Zeit für eine Neuinstallation – mein altes Sicherungsimage lässt sich ja nicht mehr Updaten. Vorher noch kurzer Blick auf die aktuellen Distris – stop. In eine der letzten Zeitungen aus dem Heise-Verlag findet sich doch tatsächlich ein IPCop-Fork! Endian Firewall nennt sich das ganze – eigentlich eine kommerzielle Appliance, aber auch eine Community-Version ist verfügbar. Im Gegensatz zu IPCop hat die Featurelist ordentlich zugelegt:Contentfilter, Antivirus, SPAM-Filter – Jede Menge für mich unnützes Zeug.

    Erster Schock: Die Systemvoraussetzungen – 512MB RAM werden empfohlen. Da bin ich mit meinem 32MB-Steinchen wohl etwas dünn besetzt. Naja, meine Eratzteilkiste ist tief und da lässt sich bestimmt noch etwas optimieren…

    Nach dem obligatorischem CD-Text-Bootscreen (syslinux?) landet man in einem dialog-Installer, der auf Wunsch sogar Deutsch spricht – zumindest Teilweise. Nach 2 JA/NEIN-Fragen läuft die Basisinstallation zu den Klängen von „H-Blockx – Ring of Fire“ von alleine. OK, ein Mix mit Pink Floyds „The Wall“ wäre wohl passender. Wie dem auch sei: Partitionierung, Kopiervorgänge, Bootloader – nichts muss (/kann) man konfigurieren. Einige Minuten später wird noch eine „Grüne“ IP (LAN) erfragt, und schon bootet das neue System – wenngleich deutlich langsamer als sein Vorgänger. Der 2.6er Kernel mit udev macht sich hier bemerkbar. 2 Minuten Später erscheint dann ein langsam steigender Prozentwert der gestarteten Dienste – 33 sind es nach der Installation. Es folgt ein Textmenü: Shell, Factory Defaults, Reboot. Scheint, als ob ich doch mal LAN anklemmen sollte….

    DHCP scheint noch ein Fremdwort für das System zu sein. Der angeschleppte Rechner findet sich nicht automatisch zurecht. Mit etwas manueller Nachhilfe und einigen Zertifikatswarnungen präsentiert sich das deutscheWebinterface mit einem browserbasierten Installer. Sprach, Zeitzone, GPL abnicken, Passwörter ausdenken, dann gehts an die Schnittstellen. Mein PPPoE wird natürlich von Haus aus unterstützt. Auch die Netzzonen Orange (DMZ) und Blau (WLAN) wären möglich. Könnte für mich interessant werden, wenn ich z.B. nur für meine Eltern Virenfilter einschalten möchte. Erst mal reicht es aber, wenn ich Rot (WAN) und Grün den entsprechenden Karten zuordne und den 41-Stellige DSL-Username fehlerfrei abtippe. Congratulations!

    Am folgenden Webinterface erkennt man deutlich die Abstammung. Viele Optionen sind mit IPCop identisch, das GUI sieht jedoch insgesamt moderner aus. Egal wie modern es auch ist: Ohne Abtippen aller alten Einstellungen geht es nicht weiter.

    An einigen Stellen wurde leider funktionsmäßig abgespeckt: Bei statischen DHCP-Zuordnungen lässt sich kein Hostname festlegen, das Verhalten des DynDNS-Updates lässt sich nicht einstellen.

    Inzwischen Routet die Kiste vor sich hin – morgen muss die Kiste dann den Härtetest bestehen.

    Update

    Durchgehalten hat die Kiste – wenn auch mit einigen Aussetzern. Der HTTP-Virenscanner scheint bei großen Dateien irgendwas falsch zu verstehen: Laut Einstellung soll er nur Dateien bis maximal 20MB scannen – in der Praxis starten größere Downloads, brachen bei 20MB jedoch ab. Hier werde ich wohl doch ein abgetrenntes, ungefiltertes Netz für mich basteln müssen.

    Wahldiktatur in Hessen?

    Landtagswahl in Hessen – und das mit Wahlcomputern. Kein Wunder, dass viele Personen mit dem Wissen um die Anfälligkeit der Nedap-Kisten es sich nicht nehmen lassen wollten ihr recht auf Wahlbeobachtung geltend zu machen. Wie die ersten Berichte bei netzpolitik.org zeigen gleicht das ganze aber nicht wirklich einer offenen oder gar manipulationsarmen Wahl. In vielen Fällen wurden die freiwilligen wahlbeobachter Festgesetzt und mit anzeige gedroht. In anderen Fällen wurden die Wahlgeräte bei Parteifunktionären gelagert oder Besucher konnten sich minutenlang alleine mit den Kästchen vergnügen. Ouch…

    Die passende Presseerklärung hält der CCC bereit

    Nerd Inside