Entwicklungsland Deutschland – wenn die Stromnetze streiken

Freitag, kurz nach 20:00h – ein leises Pipen der USV lässt Böses erwarten. Millisekunden später: Klack, der Monitor geht aus, die Lichter werden dunkler, das Summen der Lüfter verstummt. Einzig und allein das Brummen des USV-Trafo ist zu vernehmen. Die gesamte Pellenz (evtl auch mehr) ist ohne Strom. Wenige Sekunden später dann wieder ein Klacken – Leuchtstoffröhren flackern auf, Lüfter erreichen wieder Betriebsgeschwindigkeit, Sekundärsysteme melden sich mit Inizialisierungssignalen. Nunja, die letzten Monate gab es keine Störungen im Stromnetz, also lassen wir den Ausrutscher mal gut sein – hat ja nur einen AppDB-Eintrag erwischt. 5 Minuten später sind alle Systeme wieder oben, mein Desktop-PC öffnet gerade den Mailclient – Klack! Für den Bruchteil einer Sekunde bricht die Netzspannung wieder zusammen – nicht genug, um Uhren oder Microcontroller zu beeindrucken, die empfindlichen und ungeschützten PC-Systeme quittieren dies jedoch mit einem gnadenlosen Hardreset. Dieses Spielchen wiederholte sich dann ca. 6 mal, bis sich gegen 20:50 die Spannung stabilisierte. Ergebnis der Aktion: Trotz stark gealterten Akkus konnte die USV alle angeschlossenen Geräte dauerhaft online halten, 2 ungeschütze Rechner verabschiedeten sich jedoch mit Netzteilproblemen, welche sich aber durch Netzteilreset beheben ließen. Die Frage, welche sich mir jetzt stellt: Wie schafft man es 6 Ausfälle innerhalb einer Stunde zu produzieren? Sollte ein Fehler nicht so weit isoliert werden können, dass nur kleine Teile des Netzes ausfallen?

4 Gedanken zu „Entwicklungsland Deutschland – wenn die Stromnetze streiken“

  1. Naja – es waren auch Orte betroffen, welche ~10km entfernt waren, da müsste man Nachbarschaft schon ziemlich dehnen. Allerdings hängen alle betroffenen Orte meines Wissens an einem Umspannwerk – vielleicht daher.

    Oder um wieder die Wiki zu Zitieren:
    „Sind einzelne Stadtteile (Bezirke) oder in ländlichen Regionen ganze Ortschaften ausgefallen, liegen meist Unterbrechungen im sogenannten Mittelspannungsnetz vor. Eine der häufigsten Ausfallsursachen sind Bauarbeiten, in deren Rahmen die 10 kV bis 30 kV führenden Mittelspannungsleitungen unterbrochen werden. Die Ursache können aber vor allem in ländlichen Regionen auch direkte Blitzeinschläge in die Mittelspannungsleitungen sein, welche aus Kostengründen meist als Freileitung ausgeführt sind.“

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