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Und wo twitter ich jetzt, dass Twitter down ist?

…oder: Mit dezentralen Diensten wär‘ das nicht passiert… Ich verweise nochmal dezent auf status.net, pump.io & co 😉


An dieser Stelle traure ich im Übrigen dem Fail Whale hinterher – war viel schöner als der jetzige Roboter 😉

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Bild: https://www.adlerweb.info/blog/wp-content/uploads/2014/03/Bildschirmfoto-Twitter-Error-Chromium-300×93.png


Bild: https://www.adlerweb.info/blog/wp-content/uploads/2014/03/Bildschirmfoto-Twitter-Maintenance-Chromium-1-300×94.png Ja, 2012!

Oha – Status.twitter.com hat reagiert:

Service issue 2 minutes ago
Most users are experiencing issues accessing Twitter on web and mobile apps. We’re looking into it.


Der Retweet-Button neben der Meldung, dass Twitter nicht funktioniert, ist im Übrigen sehr hilfreich 😀


Newsticker

  • [19:33] Seit 30 Minuten schon Stille in der Timeline – die ersten Sekten versammeln sich und drohen gegenüber Mitbürgern aus Verzweiflung einer sinnvollen Beschäftigung nachzugehen
  • [19:35] Ein verwirrt dreinschauender junger Mann erklärt uns: „So kann’sch ja nur Arbeit’n!“. Seinen Namen kann er ohne Profilzugriff leider nicht nennen.
  • [19:36] Sebastian Nerz prügelt als erster einen Tweet durch die noch immer schwankenden Server. Auch er gedenkt des Fail-Whales.
  • [19:36] Dank beharrlichem Dauerklicken macht sich nun auch mein kopierter ASCII-Fail-Whale auf den Weg über die Twitter-Server
  • [19:41] Immer mehr Leute entdecken die Macht des Dauerklickens und können so ihre weltbewegenden Neuigkeiten verbreiten – und die Twitter-Server noch weiter in die Knie zwingen.
  • [19:42] Wir korrigieren die letzte Aussage – es handelt sich zum Großteil nicht über weltbewegende Neuigkeiten sondern um eine sonderform des so genannten „Twitter-Bashings“, wie ein Experte uns soeben bestätigte.
  • [19:46] Twitter-Mitarbeiter DanaDanger postet erste Informationen über den Ausfall
  • [19:48] Soeben sind die Promoted Tweets zurückgekehrt. Analysten werten dies als ein gutes Zeichen, in einer nicht repräsentativen Umfrage unter 2 Nutzern wurde die Maßnahme eher als „nervig“ eingestuft.
  • [19:49] Es ist etwas essbares in der Redaktion eingetroffen, der Newsticker schließt somit vorübergehend

Überlegungen zu Reclaim.fm

Vor einigen Tagen hat Sascha Lobo in seinem Überraschungsvortrag auf der re:publica 2013 seine Strategie zur Rückeroberung der Netzdaten präsentiert: Mir Reclaim.fm möchte er dafür sorgen, dass die Blogs und Webseiten der Internetnutzer wieder aus ihrem Winterschlaf erwachen. Keine so schlechte Idee: Viele Daten liegen heute in der Cloud und diese ist – wie nicht zuletzt einige Ausfälle in letzter Zeit erneut bewiesen haben – nicht unfehlbar. Ich selbst bin nicht so tief in der Cloud versunken wie manch anderer: Die Inhalte wichtiger Twitter-Erkenntnisse finden sich in Blog-Posts wieder, viele YouTube-Videos stehen auch über meinen Server zum Download bereit, aber einige Sachen verschwinden auch in den Tiefen des Netzes.

Der erste Ansatz, welcher auf der Projektseite explizit als Entwicklerschnellschuss beschrieben wird, ist technisch zwar deutlich verbesserungswürdig, das Konzept ist aber vielversprechend: Statt eigener Systeme zu entwickeln setzt man auf Standards: Youtube-Videos, Facebook-Posts, Tweets – alles wird durch separate „Proxy-Scripts“ verarbeitet und am Ende als RSS ausgegeben. Da dieses Feed-Format weit verbreitet ist sind die Inhalte so über so ziemlich jeden Newsreader nutzbar. Unter anderem besteht so auch die Möglichkeit per Blog-Syndication (z.B. FeedWordPress für WordPress-Blogs) die Inhalte auf die eigene Webseite zu duplizieren.

Auch wenn die Scripte noch in einem frühen Stadium stecken: Das Grundkonzept funktioniert. Auch bei mir landen jetzt Inhalte aus verschiedenen Netzen in einer (auf der Startseite versteckten) Blog-Kategorie, jedoch ist noch ein weiter weg zu gehen: Bilder und Video werden so z.B. derzeit nur auf die Cloud-Dienste verlinkt, hier sollte besser eine lokale Kopie erfolgen um die Inhalte wirklich dauerhaft zu sichern. Auch hoffe ich, dass mit den ersten Versionen eine bessere Versionsverwaltung folgt: Momentan gibt es die Scripte nur als ZIP-Datei, kein GIT-Repository oder ähnliches – Patches erstellen ist somit nur schwer möglich.

Ein Anfang ist immerhin gemacht – ich hoffe, dass viele mitziehen und ihre Daten zukünftig nicht einfach nur großen Unternehmen schenken sondern selbst nutzen und dabei vorzugsweise auf freie Formate und Protokolle setzen, denn wie sich an der Nachricht über das Abhören von Skype zeigt sind die Warnungen der Verfechter von XMPP, PGP & Co nicht zwingend durch Verfolgungswahn entstanden.

Danke Twitter, ihr nehmt mir mein Spielzeug…

Eigentlich war es ja schon vor 2 Jahren klar als es hieß, dass Twitter meinen Lieblingsclient „TweetDeck“ kauft und den Gewinn steigern will: Das geht nicht gut. Erst war es ruhig – während immer neue Twitter-Versionen immer neue Bugs mit sich brachten stand die Entwicklung bei TweetDeck quasi still. Das was fehlte wurde vom Fork TweakDeck nachgeliefert: Kleinere Bugfixe und ein paar Features. Nun macht Twitter aber kurzen Prozess: Schon im Mai wird Twitter die verwendeten APIs abschalten und damit TweetDeck sowie den Fork endgültig begraben. Was das für meine Twitter-Bots bedeutet muss sich noch zeigen.

Twitter zeigt hier, dass die „offenen“ Zeiten vorbei sind – nachdem man bereits mit sehr restriktiven Einschränkungen die Entwicklung alternativer Clients quasi unmöglich gemacht wurde scheint man sich nun den bestehenden anzunehmen – das Ziel dürfte wohl eindeutig sein: Focus our development efforts on our modern, web-based versions of TweetDeck – äh Pardon, die Leute zur offiziellen Twitter-App treiben, welche entsprechend mit Werbung versetzt werden kann.

Generell wäre ich damit einverstanden, denn den Wunsch nach Refinanzierung kann ich in einem gewissen, nicht aufdränglichen Rahmen nachvollziehen – wenn die Twitter-App zumindest die grundlegenden Features von TweetDeck inne hätte. Also nich die so groß promoteten Foto-Filter und tolle User-Profile, die bestenfalls die Facebook-Kinder interessieren.

Gehen wir einfach mal meine tägliche Nutzung durch: Das TweetDeck-Widget sitzt fest auf meinem Home-Screen, ist nach den E-Mails quasi mein erster Anlaufpunkt nach dem Einschalten des Handys und zeigt mir die letzten Tweets – also eine Funktion, welche keine WebApp erfüllen kann. Nach einem Klick lande ich in der Timeline – einer Funktion, welche ich eigentlich nie nutze. Der erste „Wisch“ führt zu meinen Mentions. Also nicht meinen Mention sondern allen Mentions, denn insgesamt laufen 3 mehr oder weniger aktiv genutzte Accounts auf meinem Gerät zusammen. Auch die direkt danebenliegenden Direct Messages zeigen schnell was so los ist. In den nächsten Spalten klärt sich dann warum ich meine Timeline nicht nutze: In mehreren Spalten werden Listen aus meinen Twitter-Profilen gezeigt, so erhalte ich News, Tweets von Entwicklern, Freunden, bekannten Firmen und Softwareprojekten etc – schön sortiert und von der stelle, an der ich zuletzt aufgehört habe zu lesen. Hintendran folgen einige Hashtags, welche als Suchspalte eingeblendet sind und mir so auch interessantes von Personen zeigen, welche mir bisher nicht folgen. Natürlich sind auch einige Spalten dabei, so gibt es z.B. Suchspalten für einige Themen wie #heuteshow, welche ich nur bei Bedarf aktiviere, dann aber einen schnellen Überblick erhalte.

Schauen wir nun in die offizielle App. Nachdem man das mit 6,2MB fast 8 mal so große Codemonster installiert und seine ersten Accountdaten eingetragen hat erhält man schon die erste Meldung: Möchten sie ihr Adressbuch abgleichen? Mal schauen… Nein, ich entscheide schon selbst wem ich folge und ehrlich gesagt geht Twitter meine Kontakte zum Großteil nichts an. Neben der Timeline erhält man „Verbinden“, welches neben Mentions auch Retweets und Favoriten von anderen anzeigt – für mich so erst mal unbrauchbar, da ich meine Mentions zwischen der Vielzahl an Aktivitäten kaum finden kann. Immerhin: In den Einstellungen lässt sich dieser Verbinden-Tab auf Mentions beschränken. Der nächste Reiter lautet „Entdecken“ – Fotos, Trends, Top-Tweets – not my department. Unter „Ich“ kann man dann sein Profil benutzen und in einem Untermenü seine DMs finden. Weiter unten gibt es auch die Listen, welche sich dann separat aufrufen lassen. Mehrere Accounts werden unterstützt – naja, zumindest rudimentär. Über den Menü-Button kann man zwischen den Accounts wechseln. Etwas wie gemeinsame Mentions o.Ä. sucht man vergebens.

Auch wenn ich großzügig bin, denn Mentions/DMs kommen per Notification und könnten mir so eine gemeinsame Mention/DM-Eingangsspalte ersetzen: Die App ist ein gewaltiger Rückschritt – und das ich nicht nur meine Meinung. Um zu meinen News zu kommen brauch ich statt weniger Wischer (die ich auch hätte wegkonfigurieren können) nun 7 Klicks durch verschiedenste Untermenüs und selbst dann lande ich nur bei den aktuellsten Tweets und darf mir erst heraussuchen wo ich zuletzt mit dem lesen aufgehört hatte. Bis ich das getan habe dürfte mir die Lust am Lesen vergangen sein – mein Gerät soll meine Wünsche erfüllen und mich nicht zum Klicksklaven machen.

Derzeit halte ich noch ein Auge auf HootSuite – zwar hat auch hier der API-Kahlschlag schon einige Funktionen wie z.B. das Nachverfolgen von Retweets gekostet, aber von einer generellen Abschaltung ist – zumindest bisher – keine Rede.

Auf Dauer zeigt sich aber wieder das, was leider meist zu beobachten ist: Projekte mit kommerziellen Interessen bekommen früher oder später einen Hang zum Geldschäffeln, welche für den Benutzer viele der bisherigen Vorteile wegrationalisieren. Ich meinerseits habe jetzt immerhin wieder einen Grund mich mit Status.net auseinander zu setzen…

—snip—
Hier kam mir grade folgender Satz zu Ohren:

The stupid thing is that these tech companies do not feel responsible for the millions of people it has as customers or their feelings. The young heads that run them don’t realise how much damage they can do.

I guess not generally „The young heads that run them“ – more likely financial managers trying to get more (wanted) people to view their selled ad-space in official apps… And well – people who like their great photo-filters and such stuff are more likely to be good consumers as TweetDeck’s powerusers who may think before they buy. Most techis create great stuff and feel responsible for it (guess why twitters API was free to everyone at the start) but don’t really know how to survive in todays financial business – they just get outvoted by corporate raiders trying to turn a product designed with good intentions into their personal cashcow

Wo bleibt eigentlich die Twitter-Revolte?

Frueher habe ich soziale Netze nur in sehr geringem Umfang genutzt. Gerade Full-Feature-Netze wie Wer-kennt-wen haben mehr Probleme verursacht als Nutzen gebracht, denn viele Nutzer ohne technischen Hintergrund verstehen die Einschränkungen solch geschlossener Systeme nicht. Zu oft musst ich mir Gemaule anhoeren, dass ich auf dies und das nicht Reagiert haette. Wie sollte ich auch? Wer nicht einen passenden Webbrowser finder und auf die Webseiten schaut hat keine Chance zu erfahren, was innerhalb des Netzes vor sich geht. Mit Twitter hatte sich dies vor einigen Jahren geändert. Anfangs nur als Liveticker zu besonderen Ereignissen konnte sich der Microbloggingdienst in meiner Gunst immer weiter hoch arbeiten. Keine erzwungene Datenangaben, eine klar strukturierte Webseite ohne unnoetigen Ballast und vor allem eine offene Programmierschnittstelle. Dank der vielen Bots, Clients und Tools war es mir ueberlassen was ich mit den Daten hinter Twitter mache. Schnell waren die ersten RSS-Feeds auf Twitter und der Client Marke eigenbau brachte am PC Meldungen zu besonder interessanten Verfolgten. Auch viele Clients von Drittanbietern entstanden, so konnte der Dienst schnell und einfach sogar auf dem Handy genutzt werden. Nur ein Punkt stoerte mich an Twitter: Twitter. Die zentralistische Bauweise koennte ein Problem werden.

Vor gut einem halben Jahr zeichneten sich dann erste dunkle Wolken am Twitter-Himmel: Die Betreiber schalteten die Basic-API ab und erlaubten fortan Drittanbietern nur noch ueber OAuth zu kommunizieren. Was fuer die Nutzer ein Plus an Sicherheit bietet hat fuer Programmierer einen gewaltigen Schwachpunkt: Der Betreiber hinter Twitter bestimmt wer die API nutzen darf. Ohne Registrierung laeuft nichts mehr.

Kurz drauf saegte Twitter am naechsten Standbein: Die Webseite wurde „modernisiert„. Statt simpler und funktioneller Bauweise begruesst einen nun ein Javascript-Monster, welches auf vielen PCs unbenutzbar ist. Auch bei den Clients hat sich etwas getan: Twitter kaufte einige der Hersteller von Twitter-Clients und bot fuer einige Systeme eigene Clients, welche jedoch eher durch Fehlfunktionen und fehlende Funktionen auf sich aufmerksam machten und einige Diskussionen bei Entwicklern ausloeste. . Stoeren tat es die User eher nicht: Er entschied selbst was er nutzen wollte.

Vor einem Monat folgte das boese Erwachen: Nutzer der Clients Ubertwitter und Twidroyd konnten sich ploetzlich nicht mehr anmelden. Was erst nach einer technischen Stoerung aussah war Absicht: Twitter hatte den API-Zugang gesperrt – offiziell wegen diversen Regelverstoessen wie Datenschutz und Markenrecht. Eine genaue Begruendung wurde meines Wissens bis heute nicht geliefert. Nach einigem Hin und Her wurde der Zugang wieder freigegeben.

Heute machte dann eine Pressemitteilung die Runde: Twitter moechte seine Nutzer vor „Verwirrung“ schuetzern und eine „consistent user experimence“ schaffen. Es wurde deutlich gemacht, dass Clients von Drittanbietern unerwuenscht seien, ein ueberarbeitetes Regelwerk stellt klar, dass API-Nutzer nen keinen eigenen Client mehr bauen duerfen. Ein unverschaemter Schritt in meinen Augen, denn einerseits moechte ich als Nutzer bestimmen wie ich die Inhalte lesen moechte und andererseits waere Twitter ohne die Arbeit der Drittanbieter nie in seine jetzige Stellung gekommen.

Und nun? Ich hoffe, dass bald wieder Vernunft einkehrt. Es ist ja nicht falsch daran Nutzern eine einheitliche, offizielle Oeberflaeche zu bieten, aber lasst mir die Wahl auch etwas anderes Nutzen zu duerfen. Ich moechte den Twitter-Machern noch eins auf den Weg geben: Twitter ist im Endeffekt ein Kurznachrichtendienst, XMPP (Jabber) viele der Funktionen bereits Heute ebenfalls bedienen – frei und dezentral. Es fehlt nur an den noetigen Clients und da Twitter qualifizierte Entwickler offenbar vertreiben will sollten sich da auch welche finden lassen. Ich fuer meinen Fall sehe fuer mich keine Zukunft fuer Twitter, wenn man versucht mir beschraenkte, instabile, geschlossene, werbeverseuchte und verbuggte Software aufzuzwingen. Free the API…

Update:
– Ja, es gibt identi.ca und thimbl.net – müssen natürlich auch erwähnt werden 😉

Infos der Ortsgemeinde Saffig bei Twitter

Bereits seit letztem Jahr unterhalte ich eine Batterie von Twitter-Bots, welche die Infos diverser Projekte auf Twitter verfrachten. Durch die Abschaltung der originalen „Basic-Auth“-API in knapp einer Woche bin auch ich genötigt alle Bots anzupassen. Um die Funktion der laufenden Bots nicht zu stören habe ich einen alten Sorgenfall für meine Umstellungsversuche rausgekramt: @saffig. Eigentlich sollten hier schon länger die News der Orsgemeinde auflaufen, da aber die offizielle Seite an funktionierenden RSS-Feeds, iCal-Formaten oder strukturiertem Seitenaufbau nicht viel bietet hatte ich das ganze immer wieder zurückgestellt. Nun habe ich einen passenden Parser erstellt und die neue Twitter-OAuth-API implementiert, somit sind jetzt auch alle News und Terminankündigungen der Ortsgemeinde auf Twitter zu finden: