Archiv der Kategorie: BitBastelei

BitBastelei #204 – Linux-Shell-Erweiterung: Powerline für Bash/vim/tmux & Co

BitBastelei #204 - Linux-Shell-Erweiterung: Powerline für Bash/vim/tmux & Co

(20.2 MB) 00:13:32

2016-07-17 10:00 🛈

Bild: https://www.adlerweb.info/blog/wp-content/uploads/2016/07/powerline-mini-300×59.pngAls Bastler arbeite ich recht viel auf der Linux-Konsole – ein mächtiges Werkzeug, aber nicht unbedingt übersichtlich. Mit dem Tool „powerline“ kann man mit überschaubarem Aufwand die Shell aufhübschen und um diverse Widgets ergänzen. Während Dinge wie Wettervorhersage für mich eher nach unnötiger Spielerei aussehen sind z.B. Statusinformationen in GIT-Ordnern oder der aktuelle Batteriezustand wertvolle Helfer.

Die Installation kann bei Arch, Gentoo und Debian über bereitgestellte Pakete erfolgen, alternativ lässt sich der distributionsunabhängige Python-Paketmanager „pip“ verwenden. Alle Installationsmethoden werden in der Doku beschrieben.

Konfigurationen

https://gist.github.com/adlerweb/14f7543479645483b01e679d7ca307b7

# Powerline
if [ -f `which powerline-daemon` ]; then
        powerline-daemon -q
        POWERLINE_BASH_CONTINUATION=1
        POWERLINE_BASH_SELECT=1
        . /usr/lib/python3.5/site-packages/powerline/bindings/bash/powerline.sh
fi
let $PYTHONPATH='/usr/lib/python3.5/site-packages'
set rtp+=/usr/lib/python3.5/site-packages/powerline/bindings/vim/
set laststatus=2
set t_Co=256
set -g default-terminal "screen-256color"
powerline-config tmux setup
{
	"segments": {
		"left": [
			{
				"function": "powerline.segments.shell.mode"
			},
			{
				"function": "powerline.segments.common.net.hostname",
				"priority": 10
			},
			{
				"function": "powerline.segments.common.env.user",
				"priority": 30
			},
			{
				"function": "powerline.segments.common.env.virtualenv",
				"priority": 50
			},
			{
				"function": "powerline.segments.shell.last_pipe_status",
				"priority": 10
			},
			{
				"function": "powerline.segments.shell.cwd",
				"priority": 10
			},
			{
				"function": "powerline.segments.shell.jobnum",
				"priority": 20
			},
			{
				"function": "powerline_gitstatus.gitstatus",
				"priority": 40
			}
		],
		"right": [
			{
				"function": "powerline.segments.shell.last_pipe_status",
				"priority": 10
			},
			{
				"function": "powerline.segments.common.vcs.branch",
				"priority": 40
			}
		]
	}
}

 

BitBastelei #203 – TP-Link WR841 Router-Unbrick mit TFTP

BitBastelei #203 - TP-Link WR841 Router-Unbrick mit TFTP

(40.1 MB) 00:10:38

2016-07-10 10:00 🛈

Geht bei der Aktualisierung eines Routers etwas schief, z.B. weil das Stromkabel gezogen wird, kann es passieren, dass sich der Router nicht mehr starten lässt. Über das Protokoll „TFTP“ lässt sich mit passender Software ein solcher Router jedoch schnell wieder reparieren.

  • IP: 192.168.0.66/24
  • Dateiname (Version 9): wr841nv9_tp_recovery.bin
  • Windows-Server: TFTPd32

Eine Kurzfassung des Videos findet sich bei Freifunk Mayen-Koblenz.

BitNotice #101 – TAN-Generator: Hotbar-Reparatur & USB-Mod

BitNotice #101 - TAN-Generator: Hotbar-Reparatur & USB-Mod

(28.5 MB) 00:01:27

2016-07-08 21:15 🛈

TAN-Generator kaputt? Na so einfach lass ich den nicht in Richtung Elektroschrott entfleuchen – dafür hatte ich damit schon zu viel Spaß. Mit etwas heißer Luft wird das vermeintlich kaputte Display wieder funktionsfähig. Und da wir schon drin sind: Ein USB-Kabel erspart zukünftig den nervigen Batteriewechsel.

BitBasics – PPTC, die selbstrückstellende Sicherung

BitBasics - PPTC, die selbstrückstellende Sicherung

(201.9 MB) 00:15:55

2016-07-03 10:00 🛈

PPTCs (polymeric positive temperature coefficient) sind kleine Bauelemente, welche ähnlich einer Sicherung funktionieren: Wird der Strom zu hoch wird die Verbindung (nahezu) unterbrochen. Der Clou: Wird die Ursache der Überlast entfernt schaltet sie sich selbst wieder ein. Wermutstropfen: Sie sind nur für kleinere Spannungen erhältlich, der abschaltbare Strom ist limitiert und die Auslösung sehr träge. Bauteile mit diesem Prinzip werden auch unter den Namen PFRA, Polyswitch, Multifuse, Polyfuse oder Everfuse vertrieben.

BitNotice #100 – Mailbag: Keramiksicherungen

BitNotice #100 - Mailbag: Keramiksicherungen

(22.4 MB) 00:02:13

2016-07-01 20:04 🛈

Keramiksicherungen, 5x20mm, 100er-Pack (10A/500mA)
Quelle: „POWER MA’s store„, je ~6,50€

BitNotice #99 – Mailbag: Spatel

BitNotice #99 - Mailbag: Spatel

(51.7 MB) 00:03:23

2016-06-30 20:46 🛈

Aufhebeln muss man immer mal was – und ich möchte nicht ständig passendes Werkzeug ausleihen müssen. Der Asiate liefert wie üblich: Für 4,20€ und 10 Teilen hatte „BASEUS Flagship Shop“ bei der Bestellung den besten Preis.

BitBastelei #202 – McPower LBN-3020 (30V,20A) Netzteil

BitBastelei #202 - McPower LBN-3020 (30V,20A) Netzteil

(237.3 MB) 00:14:41

2016-06-26 10:00 🛈

Netzteile stehen hier einige rum, aber ab und an bedarf es mal etwas mehr „Dampf“. Das LBN-3020 von McPower liefert bis zu 30V und 20A. Je nach Händler und Tagespreis sind hierfür zwischen 125 und 250€ fällig. Nicht viel für die gebotene Leistung, also schauen wir mal, ob das Gerät die Versprechungen erfüllen kann oder man an den falschen Stellen gespart hat.

Edit: 05:00 Bei der Oszilloskopmessungen habe ich offenbar ein Störsignal erwischt – auf dem Bild sind 50Hz zu sehen, nicht 2kHz. Der Fiepton liegt laut Audio bei ca. 6.4kHz, ein weiterer Peak ist bei ca. 13kHz. Da Audio aber ebensoviele Störsignale hat sind auch diese Werte mit Vorsicht zu genießen…

BitBastelei #201 – Rotating LED POV Kit

BitBastelei #201 - Rotating LED POV Kit

(547 MB) 00:48:27

2016-06-19 10:00 🛈

Bild: https://www.adlerweb.info/blog/wp-content/uploads/2016/06/cover-1-300×169.jpgPOV-Anzeigen sind immer ein Hingucker: Durch die Trägheit des Auges zaubern rotierende LEDs scheinbar magisch ein Bild in die Luft. Mit dem „Cross LED Dot Matrix Display Circuit Board Rotating Electronic Kit“ bietet Banggood ein solches Kit für aktuell weniger als 10€ an – ein Preis zu dem man kaum die Bauteile einzel kaufen kann. Mit einigen ungewöhnlichen Kniffen wie LEDs, welche auf der Kante der Platine montiert sind, oder einer drahtlosen Stromübertragung per Spulen zwischen Gehäuse und dem rotierenden Teil des Aufbaus fällt der Bausatz hierbei gleichzeitig in die Kategorie „mal was Neues“. Klingt zu schön um Wahr zu sein? Es gibt einen kleinen Haken: Das Kit ist nicht als klassischer Bausatz zu betrachten sondern erfordert vom Erbauer etwas Eigenleistung. Eine kleine Schaltung muss „fliegend“ anhand eines Schaltplans aufgebaut werden und der verwendete Mikroprozessor wird ohne Software ausgeliefert. Für letzteres finden sich im Netz inzwischen jedoch passende Vorlagen, sodass für die Inbetriebnahme ein USB-TTL-Adapter ausreicht.

Geliefert wird ein Gehäuse mit einer Platine und zwei SMD-Bauteilsätzen – der Eine ergibt zusammen mit dem PCB die rotierende Plattform. Die zugehörige CPU ist per Klebestreifen auf dem PCB befestigt, in meinem Fall jedoch gedreht – blindes Loslöten sollte man also vermeiden. Der Inhalt der zweiten Bauteiltüte muss anhand des Schaltplans zum Oszillator für die Spule im Fuß des Gerätes zusammengesetzt werden. Eine Schematische Zeichnung der fertigen Platine dient hierbei, zusammen mit einigen Fotos in der Artikelbeschreibung, als Aufbauanleitung. Als sehr hilfreich für den Aufbau erwies sich auch das Video vom Kollegen „VoltLog (EN)“, welcher sich vor knapp einem Jahr ebenfalls am Aufbau versuchte.

Das Löten der Platine selbst geht, dank guter Qualität der Lötstoppmaske, recht schnell von der Hand. Der untere Teil ist perforiert und wird am Ende herausgebrochen und zur „3D-Struktur“ zusammengesetzt. Das Löten der 32 LEDs auf die Platinenkante ist etwas trickreich, ging jedoch nach einigen Versuchen schneller als erwartet.

Bild: https://www.adlerweb.info/blog/wp-content/uploads/2016/06/still-osc-300×169.pngDer Oszillator, welcher sich am Ende im unteren Gehäuse befindet, muss, wie erwähnt, selbst aus dem Schaltplan abgeleitet werden. Da die Anzahl der Bauteile überschaubar ist sollte dies auch per „Flugverdrahtung“ möglich sein. Ich habe mich für die Nutzung eines Reststücks Streifenrasterplatine entschieden. Da der Lasttransistor die Betriebsspannung sozusagen über die Spule kurzschließt sollte er gut gekühlt werden. Ich verwende eine kleine „Fahne“, für TO220-Gehäuse – diese ist jedoch etwas unterdimensioniert und wird bei längerem Betrieb unangenehm heiß. In meinem Fall war eine Spannung von mindestens 5.5V notwendig um eine ausreichende Übertragung zum Rotor zu schaffen.

Auf Prozessorseite wird die 8051-basierte CPU ohne jeglichen Inhalt ausgeliefert. Glücklicherweise hat das verwendete Modell einen seriellen Bootloader, sodass kein Spezieller programmer benötigt wird. Die Schnittstelle ist auf einen Pin-Header herausgeführt und arbeitet mit 5V TTL – die üblichen Wandler aus dem Arduino-Umfeld lassen sich also auch hier verwenden.  Bei der nicht vorhandenen Software hat Technik-Blogger „Ceptimus“ großartige Pionierarbeit geleistet. In mehreren Artikeln (1, 2, 3) beschreibt er den Aufbau und die Funktionsweise seiner Software inklusive der verwendeten Fonts, Timer und sonstigen Entscheidungen. Weiterhin stellt er im Ursprungspost gleich eine fertig kompilierte Hex-Datei zur Verfügung.  Sehr praktisch, denn der Code ist ohne Änderung nur mit kommerziellen Compilern nutzbar, sodass Anpassungen wie z.B. DCF77 oder NTP etwas mehr Arbeit erfordern würden.

Ich selbst habe zur Anpassung des Textes direkt in seiner iHex-Datei die ASCII-Zeichen geändert. Der Block mit der unteren Textzeile ist durch die vielen Leerzeichen (0x20) am Beginn einfach zu finden. Zu beachten ist, dass das iHex-Format als letzten Hex-Wert jeder Zeile eine Prüfsumme speichert, bei Modifikationen muss also auch diese angepasst werden. Ich habe hierzu ein kurzes PHP-Script gebastelt, welches die Datei prüft und alle inkorrekten Prüfsummen neu erstellt. Benutzung natürlich auf eigene Gefahr.

<?php
	$file=file('in.hex');
	foreach($file as $line) {
		if(preg_match('/^:(([0-9A-F]{8})([0-9A-F]*))([0-9A-F]{2})$/', $line, $match)) {
			$check = 0x00;
			for($i=0; $i<strlen($match[1]); $i+=2) {
				$check += hexdec($match[1]{$i}.$match[1]{($i+1)});
			}

			$check ^= 0xFF;
			$check += 0x01;
			$check &= 0xFF;

			if($match[4] == str_pad(strtoupper(dechex($check)), 2, '0', STR_PAD_LEFT)) {
				$out[] = $line;
			}else{
				echo "CHECKSUM! O:".$match[4]." N:".str_pad(strtoupper(dechex($check)), 2, '0', STR_PAD_LEFT)." - ".$line."\n";
				$out[] = ':'.$match[1].str_pad(strtoupper(dechex($check)), 2, '0', STR_PAD_LEFT)."\n";
			}

		}else{
			echo 'SKIP: '.$line."\n";
			$out[]=$line;
		}
	}

	$fh = fopen('out.hex', 'w');
	foreach($out as $line) fwrite($fh, $line);
	fclose($fh);
?>

Für das Programmieren steht mit stc-isp eine Linux-Software bereit, Ceptimus hat zudem eine GUI-Variante für Windows entwickelt. Da der Chip nur wenige Sekunden nach dem Einschalten Programme entgegennimmt muss die Stromversorgung im passenden Moment eingeschaltet werden. Beide Programme bieten hierzu eine passende Anzeige. Im Post zur Windows-Variante gibt es zudem einen Sketch, mit dem ein Arduino diese Aufgabe automatisch erledigen kann. In meinem Fall war es nötig einen Pull-Up (~22k?) zwischen TxD und Vcc des POV-Boards zu schalten um eine Stabile Verbindung zu erzeugen.

Auf Schaltungsseite ist die Ansteuerung der LEDs schnell erklärt: Alle hängen mit der Kathode über einen Widerstand direkt an den IO-Pins des Prozessors. Jeder der vier Blöcke mit acht LEDs entspricht hierbei einem Port, welches die Ansteuerung sehr effizient gestalten lässt. Weiterhin wird Pin6, welcher dem externen Interrupt 2 entspricht und über einen Widerstand auf Vcc gehalten wird, über eine IR-Diode bei passieren der zugehörigen LED im Fuß auf GND gezogen. Hierüber kann die Software feststellen wann eine Drehung vollständig ist und so trotz variierender Motordrehzahl das Timing entsprechend angleichen. Die Stromversorgung erfolgt über die Spule, welche eine 1N4148 als Einweggleichrichter nutzt. Die hierdurch entstehenden Unterbrechungen fängt ein Elektrolytkondensator ab. Um die CPU vor Überspannung zu schützen ist zudem eine Zener-Diode mit 5.1V über die Versorgung geschaltet, sodass höhere Spannungen über diese abgeleitet werden können.

Bild: https://www.adlerweb.info/blog/wp-content/uploads/2016/06/coilfreq-300×169.jpgIm Fuß sind IR-LED und Motor direkt mit der Stromversorgung verbunden. Eine weitere Logik auf Transistoren und Widerständen bilden einen Oszillator, welcher die Spule regelmäßig über die Versorgungsspannung „kurzschließt“ um das notwendige Magnetfeld zu erzeugen.

Alles in Allem ein eher anspruchsvolles Kit, welches Dank der großartigen Vorarbeit von Ceptimus und VoltLog für geübte Bastler jedoch trotzdem an einem Wochenende fertigzustellen ist. Die geringen Vorgaben bringen hierbei enorme Freiheiten eigene Ideen zu Implementieren, jedoch auch die Pflicht einiges an Eigenleistung einzubringen. Einsteiger und Ungeduldige dürften mit anderen Kits, welche in einigen Wochen ebenfalls zu sehen sein werden, eher Glücklich werden – müssen dafür jedoch auch tiefer in die Tasche greifen. Wer die Herausforderung annimmt kann am Ende mit einem interessanten Blickfang seine Bastelkünste zur Schau stellen.

Inhalt:

  • 00:00 Was ist POV / Bauteile
  • 06:00 Aufbau des Bausatzes
  • 30:38 Software & Programmierung
  • 39:17 Funktionsweise der Schaltung

 

BitBasics – Der Operationsverstärker

BitBasics - Der Operationsverstärker

(114.2 MB) 00:29:30

2016-06-12 10:00 🛈

Operationsverstärker, kurz OpAmps oder OPVs, sind Grundschaltungen, welche in vielen Schaltungen und ICs als Bauteile vorkommen. Werfen wir einen Blick auf die Funktionsweise und Anwendungsmöglichkeiten dieser Geräte.

OpAmps werden in Schaltbildern meist als nach rechts zeigendes Dreieck gezeichnet, welche auf der linken Seite zwei Eingänge (einen positiven und einen negativen) besitzen. An der Spitze des Dreiecks befindet sich der Ausgang. Teilweise wird auch die Stromversorgung des ICs selbst eingezeichnet, dies geschieht üblicherweise oben und unten je in der Mitte.

Als Beispiel nutze ich den verbreiteten LM358, ein IC welcher gleich zwei OpAmps in einem Gehäuse unterbringt. Später werden wir mit dem TL081 eine andere Ausführung sehen, welche in einigen Bereichen eine bessere Leistung liefern kann.

Der Comparator

Der Comparator, auch Komparator oder Vergleicher, ist eine Anwendung, bei der zwei Eingangsspannungen gegeneinander geprüft und der Ausgang eine digitale Auswertung hiervon bereitstellt. Ist die Spannung am positiven Eingang größere als jene am negativen Eingang, so wird der Ausgang auf VCC geschaltet. Ist die Spannung kleiner findet sich GND am Ausgang.

Auch wenn die Schaltung mit OpAmps generell möglich ist: Es gibt spezielle ICs für diesen Anwendungsfall, welche bessere Eigenschaften aufweisen.

Der Voltage Follower

Der Voltage Follower, auch Buffer Amplifier oder auf Deutsch Spannungsfolger, ist immer dann interessant, wenn eine Impedanzwandlung erfolgen muss. Grob gesagt: Man hat eine Spannungsquelle, welche jedoch zur Wahrung der Spannung selbst nicht belastet werden darf. Über diese Schaltung erhalten wird die am Eingang angelegte Spannung 1:1 am Ausgang wieder ausgegeben. Hierbei hat der Eingang eine sehr hohe Impedanz, es fließt von der Spannungsquelle also nur sehr wenig Strom. Der Ausgang selbst kann hingegen, im Rahmen der Möglichkeiten des OpAmps, belastet werden – die Schaltung kümmert sich darum bei Belastung passend nachzuregeln.

Logisch gesehen beginnt der OpAmp immer wenn ein Feedback, also eine Verbindung zwischen dem Ausgang und einem Eingang, vorhanden ist zu rechnen: Die Ausgangsspannung wird so lange angepasst bis der positive und negative Eingang die gleiche Spannung zeigen. Da hier der positive Eingang unsere Referenzspannung ist und der negative Eingang direkt mit dem Ausgang verbunden ist muss der Ausgang also der positiven Eingangsspannung entsprechen um beide auszugleichen.

Bild: https://www.adlerweb.info/blog/wp-content/uploads/2016/06/opamplist04-300×169.png OpAmp mit Feedback: Der Positive und Negative Eingang müssen sich ausgleichen

Der Non-Inverting Amplifier

Den zuvor beschriebenen Umstand, dass der OpAmp versucht beide Eingänge auszugleichen, können wir uns über die Kombination mit anderen Schaltungen zu Nutze machen: Wenn wir den Ausgang nicht direkt sondern über einen Spannungsteiler an den negativen Eingang führen entsteht der Non-Inverting Amplifier, auch nichtinvertrierender Verstärker genannt. In diesem Beispiel Nutzen wir einen Spannungsteiler mit je 10k? für Rg und Rf. Die Ausgangsspannung erscheint entsprechend nur zur Hälfte  (1 / (Rg+Rg) * Rf ) = 1 / (10+10) * 10 = 1 / 20 * 10 = 0.5) am negativen Eingang. Um beide Eingänge auszugleichen muss der Ausgang daher doppelt so hoch sein wie der Eingang. Legen wir 1V am positiven Eingang an, so erhalten wir 2V am Ausgang. Bei 2V Eingang wären es 4V Ausgang und so weiter. Das Verhältnis, wie stark die Verstärkung ausfällt, kann über die Auswahl der Widerstände des Spannungsteilers beeinflusst werden. Die direkte Berechnung kann über obige Formel erfolgen, man muss nur 1 / 0.5 (von Oben) rechnen um die 2x-Verstärkung zu erhalten.

Der Inverting Amplifier

Bild: https://www.adlerweb.info/blog/wp-content/uploads/2016/06/invamp-300×195.png

Wo ein nichtinvertierter Verstärker ist kann der Invertierte nicht weit sein – hier legen wir den positiven Eingang auf GND und den Eingang über einen Spannungsteiler auf den negativen Eingang. Dies macht vor allem dann Sinn, wenn man den OpAmp nicht, wie hier gezeigt, mit VCC und GND („single Supply“) versorgt sondern statt GND eine negative Versorgungsspannung anlegt. In diesem Fall sieht der OpAmp, dass der negative Eingang höher ist als der Positive – um das auszugleichen muss er also am Ausgang eine negative Spannung ausgeben. Bedingt durch den Spannungsteiler kommt auch hier eine Verstärkung zustande – in diesem Fall würde bei 5V Eingang  am Ausgang eine Spannung von -10V notwendig werden.

Zu beachten ist, dass der Spannungsteiler hier nicht gegen GND referenziert ist, die Berechnung der Verstärkungs benötigt daher eine angepasste Formel: Rf/Ri = 20/10 = 2x.

Bild: https://www.adlerweb.info/blog/wp-content/uploads/2016/06/opampratios-300×169.png Verstärkungsberechnung für OpAmps

Weitere Anwendungen

Natürlich sind die gezeigten Schaltungen nur die Spitze des Eisberges. Durch andere Beschaltungen oder Kombination der gezeigten Modi lassen sich OpAmps für viele andere Zwecke nutzen. Einige davon lassen sich z.B. in der Wikipedia finden.

Nobodys Perfect

Operationsverstärker sind nicht perfekt. Während ein Idealer OpAmp am Eingang eine unendliche, am Ausgang eine nicht vorhandene Impedanz zeigt und auch sonst alles ohne Einschränkungen funktioniert haben die real existierenden ICs in der Praxis natürlich einige Einschränkungen.

Eine haben wir beim Voltage Follower bereits gesehen: Am Eingang fließt eben doch Strom – nur wenige Nanoampere, aber er ist da.

Auch der Strom am Ausgang ist limitiert, der LM358 kann z.B. je nach Beschaltung ca. 10-30mA verkraften. Deutlich mehr als der Eingang, jedoch muss man für stromhungrige Abnehmer einen zusätzlichen Transistorverstärker einplanen.

Ebenfalls schon gehört haben wie die „Single Supply“-Funktion. Während klassische OpAmps zwingend eine Positive und Negative Spannungsversorgung benötigen können Geräte mit dieser Funktion auch mit GND und VCC betrieben werden.

Auch sonst muss man etwas aufpassen: Reguläre OpAmps können den Ausgang meist nicht komplett bis auf GND und VCC, bzw. VCC- und VCC+, aussteuern. Der LM358 kommt so z.B. zwar bis auf GND runter, der Ausgang kann jedoch nur VCC-1.5V erreichen. Wer bessere Werte benötigt sollte nach dem Feature „Rail-to-Rail“ bei der Auswahl seines OpAmp ausschau halten.

Zuletzt sei noch die Geschwindigkeit erwähnt. OpAmps können die Ausgangsspannung nicht sofort ändern, sondern geben eine maximale Spannungsänderung pro Zeit an. Diese so genante „Slew Rate“ oder Flankensteilheit  kann also dazu führen, dass der Ausgang des OpAmp deutlich langsamer Reagiert als der Eingang. Im Beispiel hier sehen wir in Blau den recht langsamen LM358, welcher – trotz schnellem Eingangssignal – etwa 4µS benötigt um von 0V auf 3V umzuschalten. Der deutlich schnellere TL081 in gelb schafft dies hingegen in 800ns, also einem Bruchteil der Zeit.

BitBastelei #200 – DIY 16 Sound-Effect Kit

BitBastelei #200 - DIY 16 Sound-Effect Kit

(197.9 MB) 00:34:38

2016-06-05 10:00 🛈

Vom (meteorologischen) Sommer ist nicht viel zu sehen, warum also nicht vor dem herrschenden Dauerregen in die Werkstatt verkriechen und einen Bausatz löten? In dieser Tüte steckt ein Sound-Generator, welcher 16 unterschiedliche Tonmuster ausgeben kann. Herzstück ist der 9564 Soundgenerator, welcher hier um eine Transistorstufe zur Ansteuerung des Buzzers und etwas Logik zur Auswahl der Tonmuster und Frequenzen ergänzt wurde. Für ca. 2.70€ incl. Porto ist der Bausatz einer der günstigeren Vertreter, die Töne lassen sich z.B. für Signalisierungsanlagen oder im Modellbau verwenden.

Der Bausatz wurde mir von Banggood für das Video zur Verfügung gestellt.

Videoinhalt

  • 00:00 Bausatzinhalt
  • 05:28 Bauteilbeschreibungen
  • 07:32 Aufbau des Bausatzes
  • 18:00 Einbau Kondensator-Fix
  • 19:30 Verfügbare Tonmuster
  • 22:42 Bausatzbeschreibung und Anleitung Banggood.com
  • 24:16 Funktion CK9561 Sound Generator
  • 25:02 Funktionsweise der Boardlogik

Platinenlayout und Schaltplan

Schaltplan: 16-Sound DIY Effect Kit

Visualisierungen

Melodien und Ansteuerung

A B C D U3B/R5 U3A/R4 U1D R2 U1C U1A U1B U3D R-OSC F1 F2
0 0 0 0 Machine gun offen offen 1 0 1 1 1 1 270 k? 1 1
0 0 0 1 Fire truck offen offen 1 0 0 1 0 0 270 k? 0 0
0 0 1 0 Ambulance offen offen 1 0 0 1 1 1 270 k? 1 0
0 0 1 1 police car offen offen 1 0 0 0 0 Hi-Z 270 k? Hi-Z 0
0 1 0 0 Crickets offen 62 1 0 1 1 1 1 50 k? 1 1
0 1 0 1 Alarm offen 62 1 0 0 1 0 0 50 k? 0 0
0 1 1 0 Electronic signal offen 62 1 0 0 1 1 1 50 k? 1 0
0 1 1 1 Koh offen 62 1 0 0 0 0 Hi-Z 50 k? Hi-Z 0
1 0 0 0 Insect song 270 offen 1 0 1 1 1 1 135 k? 1 1
1 0 0 1 Whistle 270 offen 1 0 0 1 0 0 135 k? 0 0
1 0 1 0 Telegraph 270 offen 1 0 0 1 1 1 135 k? 1 0
1 0 1 1 Bird 270 offen 1 0 0 0 0 Hi-Z 135 k? Hi-Z 0
1 1 0 0 ChongJi gunfire 270 62 0 620 1 1 1 1 662 k? 1 1
1 1 0 1 Car sirens 270 62 0 620 0 1 0 0 662 k? 0 0
1 1 1 0 Bass instruments 270 62 0 620 0 1 1 1 662 k? 1 0
1 1 1 1 Racing 270 62 0 620 0 0 0 Hi-Z 662 k? Hi-Z 0

Weiterführende Links