Archiv der Kategorie: Software

Alles was mit Software zu tun hat

Es war einmal … ein Bundestrojaner

Der Anti-Terror-Wahn zieht neue Kreise: Der Bundesgerichtshof (BGH) entscheidet heute, ob die Polizei Computer heimlich online durchsuchen darf. Für den Fall, dass von den BGH-Richtern die Zulässigkeit verneint wird, haben Koalitionspolitiker bereits angekündigt, den Richterspruch zu ignorieren und eine gesetzliche Regelung zu schaffen, diese Maßnahme als normale polizeiliche Ermittungsmethode zuzulassen. Die Behörden können mit Hilfe eines entsprechenden so genannten „Bundes-Trojaners“ den heimischen Computer sogar komplett fernsteuern: Webcam einschalten, akustische Raumüberwachung per Mikrofon, Abhören von Internet-Telefonaten, Mitlesen von Chat und Email, Live-Übertragung von Webseitenabrufen. Besonders kritisch wird die Lage, wenn die Betriebssystem- und Softwarehersteller sich vom Staat erpressen lassen und Updates für Sicherheitslücken, die für einen Bundes-Trojaner geeignet sind, absichtlich verzögern oder sogar spezielle Hinterüren für die Behörden vorsehen.

———-U P D A T E————————-

Heimliche Online-Durchsuchungen durch die Polizei sind unzulässig. Dies entschied am heutigen Montag der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe (StB 18/06).

2:0 für die Vernunft

Coder ärger dich nicht

Ich denke mal jeder kennt das Spiel „Mensch ärger dich nicht“. Vor ein paar Jahren hatte ich das mal (angefangen) in PHP nach zu bauen – ohne jegliche Grafik o.Ä. Heute ist dieser Codebrocken wieder aufgetaucht und ich hab das ganze einfach mal hoch geladen. Spielen kann man – nur gewinnen klappt nicht so ganz.

Wer will kann sich mal hier versuchen…

Auf Kriegsfuß mit MySQL

So, nachdem ich ja schon mein Windowmanager und HTTP-Server ihren Dienst mehr oder weniger Verweigert haben ist jetzt die Datenbank an der Reihe. Erst zerlegt sich der Datenbankserver auf meinem Mediacenter und zwingt mich irgendwelche Backups raus zu kramen und jetzt verabschiedet sich eine alte 400MB Inventardatenbank (bzw. der Server). Glück im Unglück: Nur die mysql-Datenbank mit den Zugriffsrechten ist hinüber – die eigentlichen Daten sind noch da. Spart ein paar Stunden Restore-Bandsalat. Langsam glaub ich doch, dass ich mir mal Postresql anschauen sollte…

Leicht und schnell

Tjaja, irgendwie hab ich diese Woche etwas hass auf „Mainstream“-Linuxprodukte entwickelt. Mein Gnome friert lauter ein und mein (Test-)Apache segfaultet sobald er auch nur ein PHP-Script riecht. Ergebnis: Mein Windowmanager ist jetzt Fluxbox, aufm Testserver emerged grade lighttpd und als kleinen Ausgleich wurde ich durch Hoffies Blog noch auf einen TV-Browser aufmerksam der nach einer kleinen Unmask-Orgie meine EPG-Daten fürs Mediacenter auch mal anständig auf den PC-Schirm bringen sollte (dank Java auch entsprechend langsam). Dummerweise gibts das XMLTv-Plugin nicht mehr, aber das werd ich dann mal suchen oder mir selber was besteln – siet nich all zu komplex aus…

Windows vs. Windows

Eigentlich ja eine einfache Aufgabe: Es steht ein AD mit diversen Windows 2003 Servern, nun soll ein weiterer 2003er hinzu kommen. Nunja, dcpromo, paar Werte eintragen und gut – so weit die Theorie. Dumm nur, wenn sich Windows da mal wieder selber überlistet – der neue Server ist eben zu neu: Windows 2003 R2 möchte eben nicht OOTB mit den alten zusammen arbeiten. Also erst mal die Fehlermeldungen (die erst mal alle auf DNS verweisen) ignorieren, herausbekommen was wirklich nicht stimmt, die restlichen Server entsprechend updaten, die AD-Datenbank aktualisieren und dann kann man den Server tatsächlich einbinden. Echt super einfach! So, Feierabend, genug Windows für Heute.

Never touch a running system…

Oh mann – es gibt Fehler, die einen wirklich am Verstand zwiefeln lassen. Für einen Treiber brauchte ich vor einiger zeit mal dringend GCC in der Version 4 auf meinem Rechner. Also so wies sein soll istalliert und schon war die neue Version als gcc-4.. verfügbar. Dummerweise hatte ein Entwickler fest „gcc“ einprogrammiert. Da ich zu faul zum Ändern war hatte ich damals einfach den Link „gcc“ von der alten Version 3.3 auf die neue 4er umgebogen.

In letzter Zeit häuften sich aber die Probleme: Module ließen sich plötzlich nicht mehr laden, beim antippen von Numlock in einem bestimmten Abstand hing sich das System auf, etc, etc – sehr strange

Jetzt weiß ich nach ein paar Stundern hirnzerbrechen aber auch warum: Nahezu jedes Programm verwendet wie angenommen gcc – also 4.1, nur Gentoo selber hat intern nochmal eine Zusatzkonfiguration – und die stand noch auf 3.3. Ergebnis war ein mix aus allem: Kernel 4.1, Module 3.3 und vom Rest will ichs garnich wissen.

Naja, jetzt dank der Doku gefixt und erst mal das halbe System neu machen, dann sollte hoffentlich alles laufen – inclusive meiner NumLock-Taste oO

UPDATE: Wie ich grad lese muss ich das GANZE System neu kompilieren – Auf nem 500er *narf*. Ich bin dann wohl die nächsten Tage etwas eingeschränkt was Datei- und Netzzugriffe angeht…

Tjaja, die Killerspiele

Ich weiß, langsam nervt das Thema, aber da gewisse Politiker mich auch nerven hab ich wohl keine andere Wahl…

Fangen wir mal an:

Werter Herr Beckstein – seines Zeichens Innenminister im Vorstotter – uhm – zeigeland Bayern – fordert, dass ‚Killer-Spiele‘ „in der Größenordnung von Kinderpornographie eingeordnet werden, damit es spürbare Strafen gibt.“

Eine Begründung gab der 63-jährige nicht ab. Schade eigentlich. Zusammen mit Niedersachsen soll ein Gesetz gegen Herstellung, Verkauf und Kauf von „Killer-Spielen“ vorgelelegt werden.
Man würde ja z.B. „Arme ausreißen“ und „Köpfe abtrennen“ um die höchste Punktzahl zu erhalten. Vielleicht hätten sich die betroffenen Politiker mal informieren sollen – das abtrennen von Gliedmaßen zählt als Gewaltverherrlichung und ist daher bereits heute durch das europaweit fortgeschrittenste Jugendschutz-System verboten. Aber ich glaube auch dieses Thema lässt sich inzwischen zu genüge nachlesen.

Und was war in den letzten Tagen wieder los? Ein Schüler drohte im Computerspiel „Counter-Strike“ einen Amoklauf an einer Schule an – sofort ging es wieder auf die Killerspiele. Der Jugendliche hat nach ersten Medieninformationen eine Waffe aus dem Elternhaus entwendet und wollte damit am Nikolaustag in eine Schule eindringen. Da frage ich mich eins: Ohne die „Killerspiele“ wäre die Ankündigung vermutlich nicht publik geworden – die reale Waffe hätte er jedoch trotzdem erhalten können. Ohne das aufmerksame Verhalten der Gamercommunity hätten wir also Heute vermutlich um einige Schüler trauern müssen – als Dank wird man weiter gedemütigt und bekommt die Kriminalisierung angedroht.

Ich möchte an dieser Stelle einfach mal ein paar Denkanstöße geben. Teilweise sind sie zugegeben etwas übertrieben, aber wenn ihr genauer nachdenkt, werdet ihr einen Sinn erkennen. Wie immer bin ich für (vernünftige) Diskussionen in den Comments und per Mail zu haben.

= Nutzen vs. Kosten =

„Killerspiele“ sind ein großer Markt. Millionen Euro Umsatz und unzählige Arbeitsplätze hängen inzwischen von der Produktion in Deutschland ab. Dagegen steht die MÖGLICHE Beeinflussung von Jugendlichen, welche noch nicht mal wissenschaftlich belegt ist. Und selbst dann wäre es vermutlich sinnvoller dies über den Jugendschutz zu regeln, als ein vollständiges Verbot. Der deutsche Hersteller „Crytec“ hat bereits angekündigt bei weiteren Angriffen auf die Spieleindustrie seine Produktion ins Ausland zu verlegen – allein durch diese Flucht würden 130 Arbeitsplätze in Deutschland vernichtet – und das ist Realität und keine virtuelle Simulation.

= Effektive Beeinflussung? =

Oft wird erwähnt, dass alle Amokläufer „Killerspiele“ gespielt hätten. Ebenso könnte ich behaupten, dass alle Amokläufer TV-Konsumenten waren oder mal ein Fahrrad besaßen. Alles ist korrekt, allerdings wird irgendwie immer nur das erste erwähnt. Warum? Mehr als 3/4 aller Jugendlichen besitzen inzwischen einen Computer – und der Großteil wird ebenfalls Killerspiele konsumieren. Computer sind inzwischen eine beliebtere Beschäftigung als der TV-Konsum. Es ist also nur ein kleiner Prozentsatz der Spieler, welche solche Attentate verüben. Meiner Meinung nach zu klein, um eine direkte Verbindung her zu stellen. Ebenso könnte man behaupten, dass jeder Autofahrer ein Bankräuber ist, weil ja bisher nahezu jeder Bankräuber ein Auto besaß. Ich würde also alle sensationsgeilen Medienvertreter und Politiker bitten, die Relationen zu wahren.

= Gewalt vermeiden vs. Gewalt erzwingen =

Einerseits wird mit allen Mitteln versucht (virtuelle) Gewalt von den deutschen Mitbürgern fern zu halten, andererseits werden jugendliche durch den Wehrdienst zu (realer) Gewalt genötigt. Wie passt das zusammen?

= Was ist Gewalt? =

Diese Frage wird bei verschiedenen Spielen unterschiedlich bewertet. Warum? Würde jemand bei dem Brettspiel Risiko von Gewalt reden? Vermutlich nicht, obwohl es in dem Spiel laut Anleitung um das „Erobern“ von Ländern und „Vernichten“ von Gegnern geht. Ober wird es als Gewalt betrachtet, wenn man im Schach einen Bauer von Spielfeld entfernt? In (deutschen) Killerspielen werden die Gegner auch nur vom Spielfeld entfernt – nach einen Treffer verschwinden die Gegner üblicherweise vom Spielfeld – Leichen gibt es nicht (womit sich auch Kommentare zur oben Angesprochenen Leichenschändung mit Kettensägen erübrigen). Oder würden sie es als Gewalt bezeichnen, wenn sich ihre Kinder beim Völkerball/Dodgeball in der Schule gegenseitig abschießen? Nein – obwohl es das Spielprinzip sehr primitiver Killerspiele nach dem Motto „es gibt kein Ziel, töte einfach alle Gegner“ ist. Ist Boxen Gewalt? Sind Actionfilme Gewalt? Ist Politik Gewalt? Oder anders gefragt: Einige behaupten, dass Rennspiele Raser ausbilden würden – sollte dann nicht auch F1 und Ralley im TV verboten werden?

= Durchsetzbarkeit =

Würde es ein Verbot geben würde sich lediglich die Besorgung vom legalen Weg (Laden) auf den illegalen (P2P) verlagern. Die Kontrolle, welche in Läden noch zum Teil möglich ist würde komplett entfallen. Eine Kontrolle im Internet ist technisch nicht möglich und würde auch mehr Schaden als nutzen.

Was soll ich noch groß zu dem Thema sagen – ganz Deutschland meckert über die Volksverdummung – diese ist anscheinend auch schon bei der Politik angekommen, denn die meisten Behautungen über Computerspiele sind vollkommen realitätsfremd. Die Medien setzen eine Meinung in die Welt, die Politik greift sie auf – egal worum es sich handelt, Hauptsache sie bringt Wählerstimmen – für die geschädigte Minderheit interessiert sich ohnehin niemand. Sollte Politik nicht Gerecht sein?
Computerspiele sind eine ungefährliche Freizeitbeschäftigung. Man lernt neue Menschen kennen, bildet Vereine, spielt in Liegen und kann berühmt werden. Trotzdem sind sie nichts für Kinderhände – dafür sorgen die bereits existierenden Jugendschutzbestimmungen. Dies Bedarf aber auch der mithilfe der Eltern – ein Beispiel:

Vor einigen Tagen war ich an der Kasse eines Multimedialadens. Ein ca. 12-jähriger Junge versuchte ein Spiel zu kaufen, welches erst ab 16 erlaubt ist. Die Verkäufern handelte Korrekt – verlangte einen Ausweis und verweigerte am Ende den Verkauf. Nach einigen Flüchen verließ der Junge ohne Spiel den Laden. Einige Minuten später betrat der Junge mit seinem Vater den Laden. Der Vater steuerte auf die Kasse zu, drohte mit Boykott des Ladens und kaufte das Spiel für sich. Wer am Ende die Packung mit einem frechen Grinsen in Richtung Kasse aus dem Laden getragen hat muss ich wohl kaum erwähnen.

Klar, dies mag ein einzelner Extremfall sein, aber wie viele Eltern kontrollieren die Rechner ihrer Kinder auf illegale oder nicht jugendgerechte Inhalte? Zu wenige, wie sich auch am „Handy-Gewaltvideo-Skandal“ erkennen lässt. Die übliche Ausrede: Die Jugend kennt sich viel besser mit der Technik aus – man könne nicht kontrollieren. Das ist für mich fahrlässig. Es tausende Computerhändler und IT-Serviceunternehmen, welche bestimmt mit Freude den Rechner prüfen oder auch Tipps zur Absicherung geben können. Zu teuer? Ach, tausende Euro Rechner, Spiele und Handys sind kein Problem, aber 50-150EUR um die Kinder vor nicht kindgerechten Inhalten zu schützen sind zu viel. Tolle Einstellung.