Archiv der Kategorie: Restmüll

Alles, was sonst nicht passt

FrOSCon 2013

Etwas kurzfristig, aber ich werde mich zusammen mit einigen Leuten der LUG-MYK Heute und Morgen auf der FrOSCon (Free and Open Source Conference) in der Nähe von Bonn herumtreiben. ich kann nur jeden, der Interesse an Computern und Basteln hat, einen Besuch nahe legen: Bei solchen Konferenzen kann man sich viele Anregungen holen, Ansprechpartner finden und viele der Vorträge sind auch für Einsteiger interessant. Der Eintritt ist ab 5€ möglich. Gegenargumente bzgl. frühem Aufstehen lasse ich nicht gelten, auf dem Gelände gibts Mate 😉
Bild: https://www.adlerweb.info/blog/wp-content/uploads/2013/08/2Ydae-300×224.jpg

[ET] The lost Legion: New Era

Seit mehreren Jahren spiele ich nun schon unregelmäßig auf den Servern des Clans „Lost Legion“ – nette Community, immer gut gefüllte Server, immer wieder neue Maps und dank XPSave kein nerviges hochleveln bei jedem Join. Durch meine Festivalbesuche war ich die letzten Wochen offline und wollte heute dann „mal kurz“ vorbei schauen – „Timeout“.

Offenbar hat die Finanznot zugeschlagen und einige Umstrukturierungen erfordert. Der Gameserver ist nun unter der 62.67.42.68:27960 erreichbar, die Community findet sich derzeit auf the-lost-legion-community.enjin.com.

Ich drücke den Admins die Daumen, dass alle bisherigen Spieler den neuen Server entdecken und die Finanzierung gewährleistet bleibt.

Bild: http://cache.www.gametracker.com/server_info/62.67.42.68:27960/b_560_95_1.png

Linux-„Hardware“-Reboot

Narf! Schlechte Idee. Auf einem Remoterechner habe ich per SSH ein Update angestoßen, welches auch am Init-System Änderungen durchführte. Im Anschluss sollte ein Reboot kommen, den ich per „reboot“ startete. Leider nicht ganz so erfolgreich, denn der Shutdown startete zwar, aber der erhoffte Reboot blieb aus. Erster Weg: KVM. Leider war die TTY schon weg, auch Ctrl-Alt-Del zeigte keine Wirkung. Passend, denn einen funktionierenden Hardware-Reboot hat die Kiste derzeit nicht. Glück im Unglück: Der SSH-Server lief noch und ich konnte auf eine Shell kommen, aber was soll das ohne funktionierendes Init-System bringen…

Die Lösung lieferte Linuxjournal: Über das Proc-Filesystem lässt sich per SysRq ein Reboot auslösen – und natürlich SysRq auch aktivieren wenn die Distro die Funktion nicht eingeschaltet hat.

echo 1 > /proc/sys/kernel/sysrq
echo b > /proc/sysrq-trigger

GEZ: Shut up and take my money!

Alles ist einfacher geworden: Seit Januar gibt es nur noch einen Betrag für jeden Haushalt – kein Stress mehr mit der (ehemaligen) GEZ. Sollte man denken.

Meine Geschichte fängt im Oktober des letzten Jahres an: Durch einen Wohnungsumbau habe ich ein Zimmer übernommen, welches zuvor anderen Bewohnern gehörte und unter anderem über ein Fernsehgerät verfügt. Bisher hatte ich nur den ermäßigten PC-Beitrag gezahlt, um auf der „sicheren“ Seite zu sein muss ich also nun in den TV-Tarif wechseln. Da ich viel ÖR schaue und spätestens im Januar ohnehin der höhere Betrag fällig wäre handle ich Pflichtbewusst. Auf der Webseite der GEZ finden sich Formulare zum An- und Abmelden, jedoch nichts um ein zusätzliches Gerät zu melden. Mangels vordrucken teile ich meine Änderung über das Kontaktformular der Seite mit und erhöhe den zugehörigen Dauerauftrag.

Stille.

Anfang Februar erhalte ich dann Post von „ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice“ (der neue Name der GEZ). Ich hätte versehentlich zu viel überweisen, der Differenzbetrag von 35,94€ würde mir „in Kürze“ zurückerstattet. „Falls nicht, teilen Sie uns Ihre Änderungen mit“ endet der Brief.
Tolle Reaktionszeit, die letzte Überweisung ist schon einige Wochen her und auch die vorherige war ja dann „zu viel“. Wie auch immer, ich antworte etwas genervt noch am selben Tag und verweise auf meinen Änderungswunsch aus dem letzten Jahr.


Ich freue mich, dass nach fast 4 Monaten ein Kontakt ihrerseits möglich war und bitte die damals angedachte Änderung nun zu vermerken und den Betrag einzubehalten.

Stille.

Ende März folgt der nächste Brief:

Leider ist zwischenzeitlich bereits eine Erstattung des im 4. Quartal 2012 entstandenen Guthabens erfolgt.

Korrekt – offenbar arbeitet die Finanzabteilung um ein vielfaches schneller als der „Kunden“Service: 2 Tage nach meinem Schreiben im Fehruar findet sich tatsächlich eine Rückerstattung auf meinem Konto.

Beachten Sie bitte den aktuellen Kontostand: Das Beitragskonto weist > einschließlich 03.2013 einen offenen Betrag von 36,66EUR auf.

Aha. Wait, what? Die Erstattung belief sich laut Brief und Kontoauszug korrekterweise auf 35,94€ – nun sollen es 36,66€ sein? Nunja, ich habe immer fristgerecht gemeldet und bin auf deren Bürokratiemauer aufgelaufen, von daher schalte ich nun auch auf stur: Die 35,94€ gingen zurück auf ihr Konto, der Differenz von 72 Cent habe ich Wiedersprochen – mal schauen, welche Erklärung seitens der GEZ folgt – also so in 1-2 Monaten…

Funfact hintendran: Finde den Fehler der automatischen Antwortmail:

Sender: InfoReply@beitragsservice.de

ACHTUNG! Diese E-Mail wird automatisch versandt. Unter der E-Mail-Adresse InfoReply@beitragsservice.de ist eine individuelle Korrespondenz nicht möglich.

Wenn Sie nicht der bestimmungsgemäße Empfänger sind oder diese E-Mail irrtümlich erhalten haben, informieren Sie bitte sofort den Absender…

Google? Ihr geht mir auf die Nuesse…

Vor Kurzem hat jemand versucht, sich mit Ihrem Passwort in Ihrem Google-Konto (…) anzumelden.

Der Anmeldeversuch wurde aufgrund der Möglichkeit unterbunden, dass es sich um einen Hacker handelt, der versucht, auf Ihr Konto zuzugreifen.

Diese Mail befindet sich massenweise in meinem Postfach. Ein Hacker hat also meinen Account übernommen und daher Google – ganz fürsorglich – meinen Account gesperrt. Ich muss ein neues Passwort vergeben um mich wieder anmelden zu können – und dies natürlich überall nachpflegen. Praktisch, oder? Not really… In den folgenden Details der Mail lässt sich eindeutig die genannte IP meinem Anschluss zuordnen, auch der Zeitpunkt ist mir bekannt, denn der angebliche Hacker bin ich selbst. Ich hatte versucht mich anzumelden. Offenbar stoße ich ständig gegen irgendwelchen ausgedachten „Hacker-Barrieren“ – seien es jetzt die mehr als 8 Android-Geraete oder die Verwendung von Textbrowsern, das Ergebnis ist jedenfalls immer das selbe: Ich Sperre mich unfreiwillig selbst aus. Details warum gibt es nicht, auch keine offensichtliche Möglichkeit diese Funktion für den eigenen Account abzuschalten. Bleibt nur alle paar Tage überall die Passwörter nachzupflegen und auf die nächste Mail zu warten. Gnah.

Synchronkopien auf Open Source-Basis

Netzwerk ist toll. Alle Daten überall verfügbar. Theoretisch.

Um ein solches Konstrukt zu realisieren hatte ich bisher ein NFS-Share auf meinem Server aktiv und an den Clients selbiges gemountet – üblicherweise eine solide Basis, allerdings gibt es einen gewaltigen Nachteil: Es wird eine ständige Verbindung zum Server benötigt und Daten werden bei jedem Vorgang (sofern nicht im Cache) neu über das Netzwerk gelesen. Ergebnis sind hohe Netzlasten und kein Offlinebetrieb.

Zwichenzeitlich hatte ich immer wieder nach anderen Lösungen gesucht welche auf meinem Laptop einen Offlinebetrieb sicherstellen und auch große Dateien meines Hauptrechners schnell verarbeiten kann. Vorzugsweise sollten die Daten also lokal liegen und auf einen Server repliziert werden, hierdurch habe ich einen Offlinebetrieb und kann auf Systemen mit SSD einen Leistungssprung erhalten.

Dropbox
Die Lösung, welche vermutlich die meisten Leute kennen ist Dropbox. Zwar ist das System weit verbreitet und ausgereift, allerdings nicht Open Source, es werden Server verwendet welche man nicht selbst kontrollieren kann und der Speicher ist relativ teuer. Keine Lösung für mich.

SparkleShare
SparkleShare arbeitet ähnlich wie Dropbox, jedoch benötigt man einen eigenen Server. Standardmäßig wird für Synchronisationsnachrichten ein externer Server verwendet, hierbei sollen jedoch keine indentifizierbaren Daten gesendet werden – wem dies nicht gefällt kann über einen zusätzlichen Serverdienst diese Aufgabe auch selbst übernehmen. Im Hintergrund arbeitet das System auf Basis der Revisionsverwaltung Git. Leider scheint das System nicht für meine Datenmassen ausgelegt zu sein, daher war auch dieses System für micht nicht sinnvoll nutzbar.

DDRB
Auch DDRB könnte eine lokale SSD ausnuzten, jedoch wäre ein Betrieb ohne dauerhafte Verbindung nicht möglich. Da der für solche Zwecke fast schon unumgängliche Proxy nicht Open Source ist fällt auch diese Lösung in die Tonne.

rsync
Also back to the shell – mit rsync lassen sich Ordner auch über mehrere Systeme schnell und effizient Synchronisieren. Regelmäßig ausgeführt lässst sich so eine von mit gewünschte Lösung erreichen. Zwar könnte es zu Problemen bei der gleichzeitigen Nutzung mehrerer Computer kommen, da sowas jedoch bei einem Nutzer nur selten vorkommt kann ich hiermit leben. Das regelmäßige Ausführen ließ sich beispielsweise über einen Cronjob realisieren.

lsyncd
Um das RSync-Prinzip zu vereinfachen lässt sich die Software LSyncd verwenden – sie überwacht die verwendeten Ordner, sammelt Änderungen und löst bei Bedarf passende rsync-Prozesse aus. Über dieses Konzept erspart man sich das ständige Prüfen auf Änderungen. Lsyncd arbetet nur in eine Richtung – da dies für micht kein Problem ist wird nun beim Login ein rsync Server->Client ausgelöst und danach LSyncd für Client->Server gestartet.

…and beyond
Da rsync/lsyncd sehr zuverlässig arbeitet darf sich neben dem Datenordner die Lösung bei mir noch an ganz anderer Stelle beweisen: Einige Programme benötigen viel IO, jedoch ist die Datenintegrität nicht sonderlich wichtig, hierzu zählen vor allem die Caches von Browser und Mailsoftware. Diese Ordner werden nun beim Login auf ein tmpfs kopiert und verknüpft. Rsync/LSyncd sorgen dafür, dass die Daten regelmäßig wieder auf der Platte landen und so auch bei einem Absturz der Datenverlust nur gering ist. Bei einem regulären Logout wird natürlich ohnehin synchronisiert. Da die fragliche Maschiene genügend RAM besitzt sollte der Platz kein Problem sein – durch die Swapiness müsste Linux ohnehin unbenutzte Bereiche des tmpfs-Volumes wieder auf die Platte befördern.

Tele 5 – Star Trek: Deep Space 9 (DS9) Episodenguide für 2012

Da derzeit DS9 auf T5 läuft eine Übersicht welche Episode wann zu erwarten ist – wird ab und an korrigiert:

(Hinweis: Die Zeitangaben sind nicht immer korrekt – im Juli startete die Serie mehrmals um 18:50)
(Hinweis: Die Episodentitel sind z.B. auf dem StarTrek-Index zu finden)

Syntax:
Episodennummer (Fortlaufend)
Tag.Monat.
Stunde:Minute
S*Staffel*E*Episode der Staffel*

  1. 29.4. 20:15 S1E01
  2. 29.4. 21:15 S1E02
  3. 29.4. 22:15 S1E03
  4. 30.4. 18:10 S1E04
  5. 30.4. 19:10 S1E05
  6. 02.5. 19:10 S1E06
  7. 03.5. 19:10 S1E07
  8. 04.5. 19:10 S1E08
  9. 07.5. 19:10 S1E09
  10. 08.5. 19:10 S1E10
  11. 09.5. 19:10 S1E11
  12. 10.5. 19:10 S1E12
  13. 11.5. 19:10 S1E13
  14. 14.5. 19:10 S1E14
  15. 15.5. 19:10 S1E15
  16. 16.5. 19:10 S1E16
  17. 17.5. 19:10 S1E17
  18. 18.5. 19:10 S1E18
  19. 21.5. 19:10 S1E19
  20. 22.5. 19:10 S1E20
  21. 23.5. 19:10 S2E01
  22. 24.5. 19:10 S2E02
  23. 25.5. 19:10 S2E03
  24. 29.5. 19:10 S2E04
  25. 30.5. 19:10 S2E05
  26. 31.5. 19:10 S2E06
  27. 01.6. 19:10 S2E07
  28. 04.6. 19:10 S2E08
  29. 05.6. 19:10 S2E09
  30. 06.6. 19:10 S2E10
  31. 07.6. 19:10 S2E11
  32. 08.6. 19:10 S2E12
  33. 11.6. 19:10 S2E13
  34. 12.6. 19:10 S2E14
  35. 13.6. 19:10 S2E15
  36. 14.6. 19:10 S2E16
  37. 15.6. 19:10 S2E17
  38. 18.6. 19:10 S2E18
  39. 19.6. 19:10 S2E19
  40. 20.6. 19:10 S2E20
  41. 21.6. 19:10 S2E21
  42. 22.6. 19:10 S2E22
  43. 25.6. 19:10 S2E23
  44. 26.6. 19:10 S2E24
  45. 27.6. 19:10 S2E25
  46. 28.6. 19:10 S2E26
  47. 29.6. 19:10 S3E01
  48. 02.7. 19:10 S3E02
  49. 03.7. 19:10 S3E03
  50. 04.7. 19:10 S3E04
  51. 05.7. 19:10 S3E05
  52. 06.7. 19:10 S3E06
  53. 09.7. 19:10 S3E07
  54. 10.7. 19:10 S3E08
  55. 11.7. 19:10 S3E09
  56. 12.7. 19:10 S3E10
  57. 13.7. 19:10 S3E11
  58. 16.7. 19:10 S3E12
  59. 17.7. 19:10 S3E13
  60. 18.7. 19:10 S3E14
  61. 19.7. 19:10 S3E15
  62. 20.7. 19:10 S3E16
  63. 23.7. 19:10 S3E17
  64. 24.7. 19:10 S3E18
  65. 25.7. 19:10 S3E19
  66. 26.7. 19:10 S3E20
  67. 27.7. 19:10 S3E21
  68. 30.7. 19:10 S3E22
  69. 31.7. 19:10 S3E23
  70. 01.8. 19:10 S3E24
  71. 02.8. 19:10 S3E25
  72. 03.8. 19:10 S3E26
  73. 04.8. 19:10 S4E01
  74. 05.8. 19:10 S4E02
  75. 06.8. 19:10 S4E03
  76. 09.8. 19:10 S4E04
  77. 10.8. 19:10 S4E05
  78. 11.8. 19:10 S4E06
  79. 12.8. 19:10 S4E07
  80. 13.8. 19:10 S4E08
  81. 16.8. 19:10 S4E09
  82. 17.8. 19:10 S4E10
  83. 18.8. 19:10 S4E11
  84. 19.8. 19:10 S4E12
  85. 20.8. 19:10 S4E13
  86. 23.8. 19:10 S4E14
  87. 24.8. 19:10 S4E15
  88. 25.8. 19:10 S4E16
  89. 26.8. 19:10 S4E17
  90. 27.8. 19:10 S4E18
  91. 30.8. 19:10 S4E19
  92. 31.8. 19:10 S4E20
  93. 01.9. 19:10 S4E21
  94. 02.9. 19:10 S4E22
  95. 03.9. 19:10 S4E23
  96. 06.9. 19:10 S4E24
  97. 07.9. 19:10 S4E25
  98. 08.9. 19:10 S4E26
  99. *S5*

Nickenicher Luxusprobleme – von ausblutenden Ortskernen und Ortschaften

Bereits vor einigen Wochen konnte man in der Rhein-Zeitung einen Artikel darüber lesen, dass der Ortskern von Nickenich ausblute, bisher hatte ich aber noch nicht die Zeit meinen Senf dazu abzulassen.

Im Kern geht es darum, dass ein Supermarkt außerhalb dazu führte, dass Geschäfte im Ort wegen fehlender Kundschaft schließen mussten – doch ist das wirklich ein Problem für Nickenich?

Einen Schuldigen haben die Einheimischen schon ausgemacht: den Discounter, der 2003 am Ortsrand eröffnet wurde. Um diesen herum haben sich eine Bäckerei, ein Getränkehandel, ein Massagestudio sowie ein Deko- und Papierwarengeschäft samt Poststelle angesiedelt. Dort spielt sich nun das Leben ab – im Dorfkern dagegen herrscht Flaute.

„Zwei Lebensmittelgeschäfte sind einfach zu viel für Nickenich“, sagt er. „50 Prozent der Einheimischen kaufen im Umland ein, und die übrigen reichen nicht, um zwei Betriebe am Leben zu halten.“…sagt Gesell und schließt vorsichtig das Hoftor.

Hier zeigt sich eine Entwicklung, die fast überall zu beobachten ist: Große Geschäftskomplexe finden sich auf Plätzen außerhalb von Ortschaften ein – kein Wunder, denn wer möchte schon einen kleinen Einkaufsmarkt mit beschränkter Auswahl zwischen engen Gassen ohne Parkmöglichkeit? Für viele ist die kurze Fahrt zum Discounter vor den Toren des Ortes wesentlich angenehmer – freie Auswahl, geräumige Gänge und Parkplatz vor der Tür. Auch die Behörden mischen fleißig mit, denn da neue Besitzer auch alle neuen Auflagen erfüllen müssen ist die Übernahme eines Geschäftes ohne Neubau kaum wirtschaftlich. Ohnehin können die weinigen Rentner, welche nicht im Besitz eines Autos sind, oder die wenigen „ich-brauch-schnell-noch“-Käufe einen Markt im Ort kaum Überlebenschancen bieten.

Auch in meiner Heimatgemeinde ist die Zahl der Geschäfte ständig zurückgegangen: Aus dem Kopf fallen selbst mir als jungem Einwohner 2 Lebensmittelmärkte, eine Drogerie, 2 Bäckereinen, eine Fleischerei und 2 Blumengeschäfte ein – übrig ist ein selten geöffneter Blumenladen und eine Bäckerei, deren Inhaber sich in den nächsten Jahren vermutlich auch in Rente verabschieden wird. Der letzte Lebensmittelmarkt hat vor über einem Jahr geschlossen. Kein Wunder, denn die Großmärkte des Nachbarortes Ochtendung sind grade mal 4 Kilometer entfernt und mit dem Neubau des Nahversorgungszentrums in Plaidt ist bereits nach 3 Kilometern eine üppige Auswahl zu finden – wenn man nicht ohnehin durch das Pendeln zur Arbeitsstelle ein einem Discounter vorbei schaut. Trotzdem wird geschrien: Nach dem man den Saffiger Markt zum Altenplegezentrum umfunktionierte wurde wurde hektisch diskutiert: Ein neuer Markt müsse her – dringend. Inzwischen ist offenbar ein Vertrag geschlossen: Ein neuer Markt wird im Ort eröffnen – in einem „kleinen“ Geschäftsgebäude ohne Parkplätze. Ob der sich halten kann? Ich melde da ja Zweifel an… Auch in anderen Bereichen sieht es ja nicht anders aus: Die Meisten Industrieanlagen des Ortes liegen Brach – von der einst mächtigen Bimsindustrie ist nur eine Firma übrig, auch von Schmiede, Modeversandhaus, Schustern, Schreinern, Friseuren, Speditionen & Co sind bestenfalls Reste vorhanden. Von den sechs Kneipen in der Ortsmitte ist noch eine geöffnet – zumindest bis auch diese Pächter ihre Rente antreten. Wenn man die verbliebenen Geschäfte besucht findet man meist das gleiche Bild: Gähnende Leere und gelangweilte Besitzer. Solch kleine Geschäfte und Firmen können sich nicht gegen „die Großen“ durchsetzen, welche durch bessere Infrastruktur und weiteren Einzugsbereich wesentlich weniger Aufwand für ihre Geschäfte betreiben müssen. Wiltrud Snoj aus Nickenich bringt es dabei auf den Punkt:

Davon ist die Einheimische Wiltrud Snoj überzeugt. Die über Siebzigjährige meint: „Liebe Mitbürger, wäret ihr mal früher öfter bei Rewe einkaufen gegangen, vielleicht wäre so manches anders gelaufen.“

Hilfe! Natur! Die Pellenz verfällt in Aktionismus

Natur! Pfui! Wie der Stereotyp des Informatikers vorschreibt habe ich eine große Abneigung gegen alles was lebt: Kontakte mit Sonnenlicht vermeide ich und alles was sich bewegt hat in meiner Nähe eine sehr geringe Überlebenschance – jedenfalls wenn es um meine Technikräume geht. Verlasse ich diese stellt sich das Bild etwas anders dar: Beim jetzigen Wetter schleppe ich zwar Technik in Form von Handy, GPS-Empfänger und Digitalkamera durch die Gegend, aber das ganze kann man in meinen Augen trotzdem als Wandern bezeichnen. Auch der Weg zur Arbeit wird üblicherweise bei trockenem Wetter mit dem Rad bestritten – doch da habe ich meine Rechnung ohne die Pellenzer Verwaltung gemacht: Seit vor zwei Wochen ein Spaziergänger durch einen herabstürzenden Ast verletzt wurde hat sich eine erschreckende Erkenntnis durchgesetzt:

Im Wald kann es Astbruch geben!

Das konnte ja niemand ahnen! Selbstverständlich hat die Plaidter Verwaltung schnell reagiert und am selben Tag medienwirksam den Rauscher Park für Besucher gesperrt. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Auf die Nachfrage der Rheinzeitung einige Tage später hieß es, dass es noch keine Ergebnisse gäbe.

Nun, offenbar ist mein erster Gedanke zur Studie inzwischen angekommen: Tatsächlich, Bäume haben Äste. – jedenfalls danach zu Urteilen, dass seit einigen Tagen immer mehr Wege im Umkreis gesperrt werden. Wald ist Böse. Natürlich werden nur die „unwichtigen“ Wege gesperrt, die Bäume auf dem direkt angrenzenden Areal des Freibades stellen selbstverständlich keine Gefahr dar – jedenfalls nicht so lange das sonnige Wetter die Kassen klingeln lässt. Tipp: Auch an den Rheinanlagen oder am Geysir in Andernach, auf dem Pellenzer Open Air in Plaidt, den (nicht ganz so zahlreichen) Parkplätzen, an den Gemeindehallen der Umgebung und natürlich auch den „Premium-Wanderwegen“ gibt es lebensgefährliche Bäume! Hier herrscht dringender PR-Handlungsbedarf!

Als Fußgänger oder Radfahrer kann man ja schließlich wie am Rauscher Park auf die sicheren Land- und Kreisstraßen nebenan ausweichen – denn die Gefahr auf diesen z.T. nicht geschwindigkeitsbeschränkten und kurvenreichen Strecken ohne Bürgersteig oder Radweg mit einem Auto zu kollidieren ist selbstverständlich geringer als jene sich im Wald mit der lebensgefährlichen Möglichkeit des „Astbruchs“ konfrontiert zu sehen.

Ich hätte ja eine recht einfache Lösung für das Dilemma: Absperrung weg und das Schild „Astbruch! Lebensgefahr! Durchgang Verboten“ durch folgendes ersetzen:
Bild: https://www.adlerweb.info/blog/wp-content/uploads/2012/08/astbruch.png
Bildvorlage: tamagothi
…oder doch einfach „Betreten auf eigene Gefahr“…