Archiv der Kategorie: Netzkultur

Aus und vorbei: Das war GIGA-United²

Als vor ca. 1,5 Jahren in Duisburg bei GIGA.United die Lichter ausgingen war es schon abzusehen: Die als einmalige Sache geplante Fernsehsendung konnte nicht einfach so in der Versenkung verschwinden. Gestern war es dann soweit: Fast pünktlich startete um 12:00h der Nachfolger: GIGA-United². Wieder einmal wurden die Räumlichkeiten des Studio 47 in Duisburg erobert, auch, wenn dieses zwischenzeitlich in neue Räumlichkeiten gezogen ist. Wer GU1 gesehen hatte konnte erahnen, was nun folgte: Viel Inhalt, viele Gäste, viel Chaos aber vorallem viel Spaß – 24h am Stück. Auch wenn ich diesmal wegen der etwas längeren Halloweennacht auf einen Besuch verzichtet habe konnte ich mich in meiner Kommandozentrale mit dem qualitativ nahezu perfektem Stream und dem wie immer gut bevölkertem IRC köstlich amüsieren. Nur 2 Dinge trübten das Bild: Ein streikender Nico und eine fehlende Flasche Sauerkrautsaft für Carina. Natürlich wieder ein XXL-Lob an das ganze Team für die sehr interessante Sendung. Aber wer weiß, vielleicht wiederholt sich die einmalige Sache ja nächstes Jahr wieder, in dem Fall werde ich persönlich den Sauerkrautsaft vorbeibringen – versprochen.

Update: Leider haben meine Aufnahmen mal wieder nicht so ganz funktioniert, die Streaming-Fehler und Filesizelimits haben zu einigen Aussetzen geführt. Was ich fürs erste retten konnte sind die Begrüßung, einen Teil von Green, ein Stückchen was ich der Lounge zuordnen würde sowie anderthalt Stunden die nach Morningshow aussehen. Die Videos gibts direkt zum ansehen mit Flashplayer, wer sich lieber mit anderen Formaten quält kann sich auch an meinen nsv und xvid-Quellen vergreifen.

Bugreports

Wenns um Probleme geht ist eine vernünftige Problembeschreibung das A und O. Während ITler prinzipiell dazu neigen alles zu Notieren erwarten Nutzen häufig eine Wunderheilung („Ich kann seit einer Woche nicht auf Server XYZ Arbeiten, wie lange dauert es noch“) oder melden Fehler sehr ungenau („Ja das klappt nicht“). Heute durfte ich einen etwas ungewöhnlichen, aber doch wirksam platzierten und prägnannten Bugreport bewundern: Ein Getränkeautomat hatte folgende Zusatzbeschriftung: „PISSWARM“.

Ungewollte Mathestunde – wenn Captchas Amok laufen

Captchas sind ja schon eine nervende Sache – für diverse Beiträge oder Suchanfragen müssen Bildchen abgetippt werden – schützt ja schließlich vor SPAM, so die Aussage der Betreiber. Die inzwischen immer besser werdenden OCR- und Vergleichsscripte zeigen meist, dass es den Bot-Betreibern nicht viel ausmacht. Das Projekt „Bot-Trap“ legt jetzt nach – schon beim besuchen einer Webseite wird man, je nach Herkunfts-IP, aufgefordert eine Matheaufgabe zu lösen. Viel bringt es offenbar nicht, wenn ich mir die SPAMs auf den geschützten Seiten ansehe. Ich hab hier einige Gründe für dem Schutz aus dem Forum zusammen gefasst – bitte festhalten:

  • Das Sicherheitsbedürfnis der Surfer, steht hier dem Sicherheitsbedürfnis der Webmaster gegenüber. Auch wir möchten nicht zugespammt werden, oder das unsere Seiteninhalte plötzlich wo anders wieder auftauchen.
  • Wer über einen Anonymisierungsdienst Einträge (…) hinterläßt, macht etwas gravierend falsch. Entweder ist man verantwortlich für seine Äußerungen auf fremden Seiten oder man läßt sie.
  • diskutiere mal mit den Webmastern, deren Seiten aus dem Google – Index verdrängt wurden, weil ihre Seiten über Proxies „kopiert“ werden konnten
  • an unseren Websites hängen ganze Existenzen. Da muss man sich ein wenig schützen
  • Dass man auch „normale“ Nutzer sperrt ist vielleicht unangenehm, aber das fällt für viele in die Kategorie „10% Verschnitt sind immer dabei“.
  • wenn Du an den Inhalten interessiert bist, so solltest auch Du zu ein klein wenig Mehraufwand bereit sein
  • Leute die über Proxys Surfen haben IMMER was zu verstecken. Sei es Ihre Illegale Software oder Musik. Das ist nämlich der einzigste Grund sich zu Verstecken.
  • [Leute, die das Projekt nicht mögen]
    1. Sie selber BÖSE sind.
    2. Fanatische „ICH BIN GEGEN ALLES“ Menschen sind.
    3. oder einfach nur Blöde sind.
  • Ja ist halt so.

Ich für meinen Teil kann grade nicht mehr schreiben vor Lachen. Btw: mein Proxy (welcher nicht von außen erreichbar ist, nur von 2-3 Leuten genutzt wird und einen abuse-Kontakt hat – aber dummerweise in einer IP-Range liegt, die ja ach so böse ist) löst die Aufgaben jetzt automatisch und ich kann wieder die Seiten ansehen ohne alle paar Minuten irgendwelchen Schwachsinn zu lösen.

HP: Druckerfunktionen wegen Urheberrechtsabgabe kastriert

Die PSC-Serie von HP hat schon so seine Vorteile – Man kann Drucken, Scannen und Kopieren, alles in einem Gerät. Damit ist jetzt zum Teil Schluss: Seit einiger Zeit kassiert die Contentmafia pro Gerät 102 Euro Urheberrechtsabgabe – man kann mit einem solchen Kopierer schließlich eine (Raub?)Kopie anfertigen! HP hat jetzt nach einem Bericht von Golem reagiert und bei allen Geräten unter 200EUR die deutsche Firmware kastriert – statt unabhängigem Kopieren stößt der „Copy“-Knopf nun einen Scan- und einen Druckvorgang an, womit ein Kopieren ohne laufenden PC (der ca. 50 EUR Abgabe kostet) nicht mehr möglich ist. Das ist offenbar kein Kopieren mehr, daher fallen „nur noch“ 5 Euronen Gebühren an. Lexmark scheint diese Modifikation ebenfalls zu nutzen.

Leiden für die Wissenschaft: Saffig@OpenStreetMap

Google Maps/Earth sind ja schöne Werkzeuge, aber leider nicht ohne Fehler – möchte man die Daten für eigene Projekte verwenden stößt man schnell an die Grenzen der Lizenz. Aber auch simple Routenführung kann schnell zum Problem werden, wenn Google eine Straße vorschlägt, die in Wirklichkeit ein 50cm breiter Durchgang zwischen Häusern ist.

Hier versucht das Projekt „OpenStreetMap“ anzusetzen – ganz im Stile der Wikipedia werden hier die Straßenkarten durch die Community generiert. Dies setzt natürlich ein gewisses Interesse an den Karten voraus – während in Großstädten zum Teil schon Hausnummern erfasst und jede Telefonzelle markiert ist bestand meine Gegend aus einem großen, weißem Loch. Andernach war grob erfasst, Plaidt und Miesenheim bestanden aus 2 Straßen und von Saffig war nur der Ortsname verzeichnet.

Inzwischen hat sich das gebessert – einige Kilometer Fußmarsch mit GPS-Empfänger am Rucksackgurt und Tracking-Software auf dem PDA später bin nicht nur ich um so manche Blase am Fuß, sondern auch OSM um einen guten Batzen Rohdaten reicher. Inzwischen komme ich sogar einigermaßen mit dem grauenvollem Interface des „Profi-Editors“ JOSM zurecht. OK, einiges fehlt noch, aber es ist ein Anfang. Die ersten Straßen sind auch bereits bei osmarender zu bestaunen – die „Mapnik“-Karte der Startseite wird leider nur wöchentlich aktualisiert. Und eins kann ich inzwischen sagen: Die Warnungen der Wiki, dass das Mappen süchtig machen könne scheint berechtigt – einer meiner Arbeitskollegen tobt sich bereits das ganze Wochenende mit seinem Auto in Neuwied aus.

Also – GPS-Empfänger rauskramen/ausleihen und loslaufen – soll nochmal einer sagen, dass man Informatiker nicht ausm Keller locken könnte.

Film: Insecurity

Oha, was für ein Link findet sich da in den Weiten der HAK.5-Foren. Ein Independendfilm über Hacker unter CC-Lizenz. Mehr als genug Gründe für mich mal in der Insecurity getaufte Werk rein zu schauen. Was die Australische Crew hier in 4 Tagen (/Nächten) und 250$ auf die Beine gestellt hat kann sich wirklich sehen lassen – zwar gibt es nur wenige Drehorte und lange Dialoge, aber im Gegensatz zu den meisten „Hacker“-Filmen sind die gezeigten Techniken und Tools nicht in der Fantasie eines Drehbuchautors entstanden. Ich für meinen Fall habe die DVD jetzt hier liegen (ja, liebe Contentindustrie, obwohls das auch gratis gibt).

Heute ist SysAdminDay

„Wir befinden uns im Jahre 2008 n. Chr. Ganz Deutschland ist im Urlaub oder auf den Weg dahin. Ganz Deutschland? Nein! Die unbeugsamen Administratoren hören nicht auf, in klimatisierten Räumen Server einzurichten, Anwenderprobleme zu lösen, gegen Spam und Viren zu kämpfen oder kaputte Hardware auszutauschen.“

Ich glaube treffender als der zuständige Redakteur bei Heise kann man es nicht ausdrücken. Obwohl sich die Urlaubsflut bemerkbar macht werden die Todo-Listen nicht wirklich kleiner – kaputte Tastaturen, verschwundene Mails oder unnötig herumstehende Telefone, ja, Anwender können einen problemlos – selbst an sonnigen Freitagen – länger beschäftigen als man es erwarten würde. Wie jedes Jahr sollte Heute wieder im Rahmen des „System Administrator Appreciation Day“ jenen Admins gedankt werden, die sich täglich die Finger wund tippen um auch die letzt Email über die Modemleitung einer Firma am anderen Ende der Welt zu quetschen (gnah). Zwar ist der Sysadmin-Tag wie auch die letzten Jahre offenbar an den Usern vorbeigegangen, aber immerhin darf man sich einmal im Jahr selber feiern.

CCC veröffentlicht Bericht zu §202c StGB

„In einem umfangreichen Bericht an das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) hat der Chaos Computer Club (CCC) die Auswirkungen der Strafrechtsänderung des sog. Hackerparagraphen untersucht. Der CCC kommt zu dem Ergebnis, dass der § 202c StGB ungeeignet ist und sogar dem geplanten Ziel des Gesetzgebers zuwiderläuft.“

Bayern und die Streaming-Dienste

Der Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien hat wieder ein Prachtstück hervorgebracht: Videostreams, welche über 500 simultane Zuschauer zulassen müssen nach dem neuen Gesetz genehmigt werden – wer über 10.000 User gewinnen kann muss gar die Organisationsverfahren eines Kabelprogramms durchlaufen. Audio-Streaming reguliert Bayern im Übrigen bereits seit 2007. [Heise][Netzpolitik][IT-Weblog]