Vampire in Welling

Ach ja, das Chaos – das breitet sich immer wieder aus, wenn wir etwas planen. Natürlich traf das auch auf unsere Fahr nach Welling zu – und wie immer sind wir trotzdem irgendwie angekommen. Wie angekündigt dieses mal mit vergrößerter Mannstärke: Andrea, Heike, Mine, Tina, 2*Christian, Thomas und meine fahrende Wenigkeit sorgten für die nötige Stimmung. Als Erstes ging es aber – nach dem üblichen Stop für Süchtlinge an der Tankstelle – zur neuen Wohnung von Heike und Christian wo die erstmal endgültige sowie deren neue Katze bewundert wurden konnten. Irgendwann ging es dann in Richtung Welling, wo dieses Jahr irgendwie weniger los war als bei unserem letzten Besuch 2006. Egal, sowas muss uns nicht interessieren, denn denn die Freaks da sind ist ohnehin eine interessante Party garantiert. Vampire hatte wie immer einen Mix quer durch die bekannten Rocksongs vorbereitet, allerdings gab es dieses mal auch Blöcke, in denen von einer Band (z.B. Linkin Park, Rammstein, …) direkt mehrere Lieder hintereinander präsentiert wurden. Für die richtige Duftnote sorgte Chris W. ziemlich am Anfang mit einer kleinen Bierdusche. Weiterhin gabs auch etwas Spaß mit Haarnetzen und Einweghandschuhen, welche recht schnell zweckentfremdet wurden. Als kleiner Bonus konnte ich mich dann doch höher als Herr Evers in die Luft erheben und so einen Stick von Schlagzeuger Franky sichern. Meine Kamera hat das Ganze zwar nicht überlebt (Display gerissen), aber auch blind habe ich einige Bilder geschossen, die den Anspruch eines Halloweenbildes mehr als erfüllen. Die Aufnahmen der gesammelten Stimmkraft sind leider zu extrem übersteuert, da konnte ich nix mehr retten. Ich denke, dass auch die Bilder der anderen Kameras bald hier eintrudeln und – wie meine gerade – den Weg in die Gallery antreten können.

Letzter! Vampire + Völkerball in Neitersen

Vampire alleine ist ja schon Grund genug die 50km in den Westerwald zu fahren, ist dann aber noch die Rammstein-Tribute-Band Völkerball mit dabei kann uns selbst die kurvenreiche Strecke in Kombination mit Thomas‘ Fahrkünsten, seine „Dreckskarre“ oder durch die bevorstehende Zeitumstellung verwirrte Wildschweine nicht mehr aufhalten. Mit Mine, Tina und Thomas gings nach einigen Besorgungen auf direktem Weg nach Neitersen – naja, theoretisch. Mangels Beschilderung kamen zwischendurch doch Zweifel auf, ob denn der Routenplaner mit „immer auf der Straße bleiben“ recht hatte, aber irgendwann gegen 21:00 hatten wir dann doch das Ortsschild vor der Nase. Bei der Fahrt vorbei an der Wiedhalle in Richtung Parkplatz ließ sich schon böses erahnen: Hier wirds etwas voller als die 2 Reihen in Müllenbach. Begrüßt wurden wir von der örtlichen Feuerwehr, welche schon fast Festivaltauglich die Besucher auf dem örtlichen Fußbalplatz den provisorischen Parkplätzen zuwieß. Das Großaufgebot der Polizei und Security wunderte hingegen wenig: Beim letzten Konzert in Neitersen zündete ein Spaßvogel eine Reizgasbombe und verschaffte den örtlichen Einsatzkräften einges an Arbeit und ca. 30 Personen einen Krankenhausaufenthalt. Das erklärte auch die Schlange vor dem Eingang: Verschärfte Kontrollen. Wirklich glücklich waren wir darüber nicht, denn wir waren spät dran, die Halle fasst nur 1000 Personen und der freie Eintritt hat auch einige angelockt. Nach 30 Minuten waren wir dann vor der Tür und es gab den folgenden Satz eines Securitymitarbeiters: „Nach 6 Personen“. Ich glaube so schnell haben wir noch nie „hier“ gerufen… Mit den Nummern 995, 996, 999 und 1000 kamen wir als letzte in die Halle. Schwein gehabt. Im Hintergrund hatte Vampire schon mit den ersten Liedern begonnen, aber Getränke gehen nunmal vor. In der inzwischen gut aufgeheizten Halle herrschte zu dem bekannt gutem Mix aus alten und neuen Rocksongs die für Konzerte in unseren Breiten bekannte gute Stimmung, auch wenn einige (Mrs. D.) schonmal ihre Hände nicht unter Kontrolle hat *hust*. Thomas‘ hat zwischendrin noch einen Dialog aufgefangen, den ich (zumindest sinngemäß) nicht vorenthalten möchte:

* Person mit Ohrstöpseln betritt die Toilette
<Betrunkener> Ey! Du hast da was im Ohr!
<Gehörgeschützter> Ich weiß – das ist dass ich Morgen nochwas höre
<Betrunkener> Man bist du doof! Da musst du dir ja Morgen früh das Geschwafel deiner Frau anhörn

Gegen Mitternacht hieß es dann „auf Wiedersehn“ von Vampire, was die Damen natürlich für ihre Raucherpause nutzten. Kurz danach befanden sich nurnoch wenige Reihen zwischen uns und der Bühne, als das Intro der Rammstein-Tribute-Band erklang. Bei dem Grollen aus den Basslautsprechern dürften die benachbarten Erdbebensensoren das Treiben vermutlich mitbekommen haben. Nach ca. 2 Minuten fiel dann der Vorhang und mit ?Reise, Reise kehrte auch die Stimmung wieder ein. Zu hören gab es neben den aktuellen und bekannten Stücken auch ältere oder unbekannteres wie z.B. ?Herzeleid, ?Spring oder ?Heirate mich. An der Performance der Tribute-Band kann man nicht meckern: Der Sound war für eine Coverband klasse, die Kostüme passten und die Pyroshow war zwar kleiner als das, was man auf DVD sieht – die bekannten Effekte wie „Sprühbogen“ oder den Topf samt Flammenwerfer für „Mein Teil“ waren natürlich vorhanden. Das Publikum war auch passend, viele kannten die Texte und vor der Bühne fanden sich sogar einige Poger zusammen. Na wenns Spaß macht… Zwischendrin tauchte auch noch eine Tänzerin auf den Tischen auf, die mit ihrem Minirock einige vom Geschehen ablenkte, sollte diese den Artikel hier Lesen: Mine möchte dich gerne mitnehmen. Nich angelenkt war offenbar der Vampire-Schlagzeuger Frankie: Der schien irgendwie im Kreis zu laufen, da er mehrmals aus dem Backstage-Bereich an uns vorbei Richtung Hallenmitte lief – aber nie zurückkam. Ende des Spiels war um 2:30 – inzwischen Winzerzeit versteht sich, also weit über 5 Stunden nach Beginn der Veranstaltung – Ok, wir hätten auch noch ein paar Stunden drangehangen. Als Dank gabs von mit nochwas in die Totenkopfgeldspendendose. Jetzt heißt es erst mal auskurieren, ich kann meinen Hals wohl die nächsten Tage nicht mehr bewegen, sprechen könnte auch nochwas dauern und meine Füße dürften ein paar Nummern größer sein. Geheilt werden muss innerhalb einer Woche, denn nächsten Freitag steht die Kultparty in Welling an – dort nach ersten Ankündigungen mit weitaus größerer Mannschaftsstärke.

Noch 2 Anmerkungen:

  • In den Nachrichten wurde vermeldet, dass in einem Nachbarort 15 Wildschweine auf der Autobahn rumspaziert sind, sollte ich nochmal behaupten, dass die Zeitumstellung Wildschweine nicht verwirrt lüge ich wohl oO
  • Ich habe vergessen zu Erwähnen, dass die Klimaerwärmung doch bitte etwas zulegen soll, einigen war kalt.
Völkerball - Tribute to Rammstein
Völkerball - Tribute to Rammstein

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Gedanken zum DCF77

Ich bin gerade beim Surfen auf den Wiki-Eintrag zur Umsetzung der Sommerzeit in Deutschland gestoßen. Ich Zitiere mal einen Satz:

Sie gehen an alle öffentlichen und privaten Funkuhren, an die Steuertechnik von Kraft– und Umspannwerken, die Uhren der Deutschen Bahn AG, die Fahrsteuerung der U-Bahnen, die Anlagen der Flugsicherung und rund 50.000 Verkehrsampeln.

OK, ich nutze bei den wichtigsten Systemen neben DCF77 noch NTP als Referenz, aber viele Geräte vertrauen nahezu Blind auf das Funksignal, also mal ein Gedanke dazu: Das Signal wird auf 77,5kHz gesendet, per Modulation werden u.A. die Zeitdaten als BCD übertragen. Was wäre wenn man das Signal überlagert und die Informationen manipuliert? Zwar gibt es eine Prüfziffer, aber keine Authentifizierung o.Ä. – und was macht z.B. eine Kraftwerkssteuerung wenn sie nur Funk beherzigt und die Uhr plötzlich ein paar Tage nach vorne springt?

Ebay macht sich unbeliebt – Teil 2

Man, man, man – was sitzen da für DAUs in der Ebay-Entwicklungsabteilung? Früher konnte man ja noch schon einkaufen: Man sucht sich die Artikel von verschiedenen Verkäufern zurecht und kauft ein – mit mehreren Tabs bleibt das auch übersichtlich. Und was muss ich jetzt Feststellen? Dank irgendwelchen Cookie/Javascript-Spielereien ist so ein Paralleleinkauf nicht mehr drin. Klickt man bei bei 2 Artikeln auf Kaufabwicklung kommt das ganze System durcheinander und verabschiedet sich mit diversen Fehlermeldungen. Na danke, nacheinander Abwickeln und ständig auf den Server warten ist ja auch so toll. Erinnert mich irgendwie an eine mir bekannte Softwareschmiede, welche den Anwendern ihrer browserbasierten Software empfielt mehrere Browser zu nutzen wenn man mehrere Instanzen nutzen möchte

Urlaub – oder sowas

Ach ja, Urlaub – ich hatte die letzte Woche frei und die restlichen Hausbewohner haben sich in andere Richtungen verzogen. Aber wie schreibt schon die allwissende Wiki: „Oft wird „Urlaub“ fälschlich mit Erholungsurlaub gleichgesetzt, der aber nur eine bestimmte Art von Urlaub darstellt.“

Tja, ich kanns nur bestätigen: Mein Serverraum hat inzwischen eine neue Verkabelung, neue Sensoren sind über das ganze Stockwerk verteilt und zwei Umzüge nebenbei noch unterstützt. Toller Urlaub.

Los gings am Montag allerdings erst mal mit dem Chaos, welches mir meine Eltern hinterlassen haben – wenn Jemand zu Hause ist ist es ja unnötig den Müll raus zu bringen oder die 3 Spülmaschienenladungen zu versorgen. Direkt weiter ging es mit den Sensoren – ein paar hundert Meter Kabel dürften sich nun mehr in den Wänden befinden, dafür haben nun die meisten Räume Temperatursensoren, vernetzte Rauchmelder, etc oder sind entsprechend vorbereitet. Zwischen drin dann noch einem Freund beim Umzug seiner Freundin geholfen, bevor es dann ab Donnerstag richtig zur Sache ging: Freak Chris W. mit Freundin hatten ihren Umzug angesetzt. In den 2 Wochen zuvor hatten sie schon die Überreste der Vormieter entfernt und Wände neu gestrichen und bereits Küche fertiggestellt und einige weitere Räumlichkeiten angefangen. Los ging es mit einem einfachen, kleinen Schrank. Ach, wie hasse ich diese Baukastendinger – immer fehlt die Hälfte. (Oder wie es jemand so schön ausdrückte: Der G-Punkt fehlt, dafür hat das Ding Nippel in jeder Farbe) Mit zeitweise über 10 Mann wurde unter Aufsicht der Bauherrin dann in den letzten 2 Tagen nahezu der gesamte Inhalt der Wohnung transportiert und so einiges an Baukastenschränken fertiggestellt. Inzwischen sind die Möbel weitestgehend am Platz und die beiden Hausbewohner kümmern sich ums einsortieren. Die Eröffnungsfeier dürfte Dank Bar, Billiardtisch, Dart, Sauna und vielen anderen Finessen mehr sicher lustig werden. Eigentlich wollte ich jetzt zwar noch auf den Lukasmarkt, aber da ein Freund offenbar nicht mehr in der Lage ist sein Handy zu bedienen bin ich wohl zu spät dran.

Bugreports

Wenns um Probleme geht ist eine vernünftige Problembeschreibung das A und O. Während ITler prinzipiell dazu neigen alles zu Notieren erwarten Nutzen häufig eine Wunderheilung („Ich kann seit einer Woche nicht auf Server XYZ Arbeiten, wie lange dauert es noch“) oder melden Fehler sehr ungenau („Ja das klappt nicht“). Heute durfte ich einen etwas ungewöhnlichen, aber doch wirksam platzierten und prägnannten Bugreport bewundern: Ein Getränkeautomat hatte folgende Zusatzbeschriftung: „PISSWARM“.

Michelsmarkt in Andernach

Als im Jahr 1407 der Kölner Erzbischof Friedrich von Saarwerden erstmals den Andernacher Michelsmarkt hat sicher keiner damit gerechnet, dass 601 Jahr später eine Gruppe Freaks hier ihr Unwesen treibt. Los ging es dieses mal etwas anders als sonst – statt Chris und Heike war ausnahmsweise der Rest in Thomas‘ „Dreckskarre“ zu spät am Treffpunkt. Langsam ging es durch die vollen Gassen mit einigen Zwischenstopps zwecks Getränkeorganisation oder zur Begrüßung diverser bekannter. Zwischendurch dann noch mit Heike und Andy eine Fahrt auf dem Fliegenden Teppich (der Rest hat sich gedrückt). Am Boxautomat musste dann Thomas eine Niederlage gegen Heike erleiden – es ist natürlich abgerutscht. Besser gelang ihm das Schießduell gegen Christian, das er mit einer Dose Vorsprung für sich entscheiden konnte. Danach ging es langsam in die Richtung des Diebels Fasskeller, naja, OK, sehr langsam. Immerhin konnten wir uns letztendlich dann doch dort einfinden und sogar einen Tisch ergattern. Zu wechselnder Musik gab es dann einige Gesangs- und Tanzeinlagen der Freaks, welche für die Teilnehmer wie immer in den „seltsamen und grausigen“ Bildern auszugsweise zur Erinnerung an den gelungenen Abend eingesehen werden können.

Vollautomatisch: Besuch bei Palm

Bild: http://adlersa.yotaweb.de/blog/wp-content/uploads/2008/09/image_00075-300×225.jpgAutomatisierung ist ja ein Thema, welches mich doch ziemlich interessiert – wenn man da das Angebot bekommt das Firmengelände der Palm-Gruppe in Wörth im Rahmen eines Tages der offenen Tür zu besichtigen lass ich mir das nicht zweimal anbieten. Der erste Weg nach der ca. 190-minütigen Fahrt führte vorbei an Bahn- und Schiffsbeladung über die Wasseraufbereitung zum Altpapierlager der Papierfabrik Palm (laut Flyer werden alle Papiert nur als Altpapier hergestellt), welche pro Jahr 650.000 Tonnen Wellpapenrohpapier produziert. Hier herrscht noch menschliches Treiben – Mitarbeiter verfrachten die fertig gepackten Altpapierblöcke in Pressen, welche entsprechende Haltebänder entfernt und das lose Papier der Stoffaufbereitung zuführt. Hier werden die Papiere aufgelöst und die Faserlängen getrennt – nahezu automatisch. Auf in der angrenzenden Maschienenhalle presst die mit 200m länge und 10,3m breite – und somit derzeit breiteste Anlage weltweit – aus den Fasern das fertige Papier. Auch hier nicht viel Handarbeit – die meisten anwesenden Mitarbeiter saßen versteckt in diversen Steuerzentralen, an der Maschiene selbst war kaum Jemand zu sehn. Ins Äußerste treibt es das Fertigrollenlager – hier setzen mit Vakuumarmen ausgestattete Roboter die Rollen automatisch im Gebäude an – für Menschen kein Zutritt. Auf das Verladen auf Bahn, Schiff oder LKW sowie der Weitertransport zum Formatwerk läuft automatisch. Da gings auch direkt weiter – Das Formatwerk Eurowell verarbeitet einen Teil des Rohpapiers zu Wellpappe. Auch diese Anlage stellt mit 33,5m breite einen Weltrekord auf. Zwar konnte man nur von einem Steg aus auf die Maschienen schauen, aber offenbar werden auch diese 2 durch Windows 2000 und Windows CE gesteuerte Produktionsstraßen nahezu ohne Menschliches zutun betrieben. Selbiges gilt für das angrenzende Verpackungswerk Europack: Autonome Transportwagen bringen die Wellpappe zu den einzelnen Produktionsstraßen. In der kompletten Halle konnte ich nur 2 Personen entdecken.

Ich bin erstaunt, wie weit man solche Automatisierungen treiben und halten kann – zwar bietet diese Methode hochoptimierte Abläufe, aber sowas geht meist zu lasten der Flexibilität. Auch frage ich mich, was die Verantwortlichen machen, wenn eines der Steuersysteme einen Fehler erleitet, beispielsweise eine der Rollen im Lager umfällt – Korrigierende Menschen sind offenbar sowohl personal- als auch technikmäßig eher weniger vorgesehen.

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