Archiv der Kategorie: Netzkultur

Der normale Weihnachts-Wahnsinn

Weihnachten – das Fest der Ruhe Hektik. Als wäre es nicht genug, dass man irgendwelche Geschenke zusammen suchen muss – nein, auch die Kommunikationskanäle werden duch hunderte von Weihnacht-Gruß-Bots aller Firmen, die man mal angesurft hat verstopft. Derzeitiger Rekordhalter ist bei mir die nette Telekom mit derzeit 4 Weihnachtsgrüßen.

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Mitglied ohne Anmeldung – Social Networks drehn ab

Ich war etwas erstaunt, als ich eben eine Mail vom Social Network „dugg.de“ bekam. Ich hätte einen neuen Freund auf meiner Liste. Interessant, ich wüsste nicht, dass ich mich dort angemeldet hätte.

Noch schlimmer fand ich dann meine „Profilseite“: Nickname, Realname, Email, Postadresse, sogar mein Foto und eine halbwegs korrekte Freundesliste war hinterlegt. Auch die Leute auf der Friendlist, die ich erreicht hab wussten nichts von ihrer Mitgliedschaft.

Derzeit warte ich noch auf Antwort des Betreibers (Mit freundlichen Nachfragen lt. Bundesdatenschutzgesetz), aber schon erschreckend, zu welchen Mitteln die Seiten inzwischen greifen.

Gamer vs. ZDF – Die Nachwehen von Frontal 21

Erinnert sich noch Jemand? Vor etwas mehr als 3 Jahren sorgte das ZDF mit einer Folge Frontal21 (hoffe mal das ist die Richtige) für Aufregung in der Gamer-Gemeinde. Gamer sind Amokläufer – so die grobe Aussage der Folge. Als Antwort erstellte Matthias Dittmayer ein Video, in dem einige Fehler des Beitrags aufgezeigt werden. Dr. Claus Richter, Redaktionsleiter von Frontal21 hat nun, 3 Jahre nach der Kritik, eine Stellungnahme (pdf) veröffentlicht. Um die nächste Runde einzuleiten finden sich im d-frag-Blog nun weitere Argumente gegen das ZDF. Scheint, als ob uns diese berühmte Sendung noch längere Zeit beschäftigen wird.

Update: Gerade gesehen: Die Herren von Frontal21 werden auf dem 24C3 für eine Diskussion bereitstehen. Wer nicht in Berlin vor Ort ist sollte nach dem Congress Aufzeichnungen beim Chaosradio finden.

Werben für IT Nachwuchs – mit allen Mitteln

Wer glaubt, dass die Industrie nicht einfallsreich ist irrt. Die Holländer haben die Idee von Werbewirksamen Pseudo-Amateur-Videos in dem Web 2.0-Angeboten wieder ausgebuddelt und machen Werbung für ein IT-Studium. Die Videos (rechts) zeigen „Max“, welcher z.B. Verkehrszeichen crackt, einen Porsche fernsteuert oder eine SMS an alle Handys im Umkreis schickt. Ihr Ziel haben die Macher auch wohl erreicht – selbst in den deutschen Linkportalen finden sich inzwischen die Videos wieder. Aber bitte nicht nachmachen, denn statt dem Applaus, den das Video zeigt dürfte wohl ein Gerichtsverfahren wahrscheinlicher sein…

Grundgesetzt – R.I.P 2007 – Die VDS ist da

Mittwoch, 07.11.2007 – ich begebe mich wie jeden Morgen in ein mit Kameras ausgestattetes Verkehrsmittel. Kurz darauf wechsle ich die Position und begebe mich vom Sichtradius der Verkehrsbetriebe zum dem der nahegelenen Tankstelle. In der Ferne prankt ein großes Payback-Plakat an einem Kaufhaus. Nachdem ich meinen RFID-Chip über eine unscheinbare Box gezogen habe gehts ins Büro. Der erste Anruf gilt wie in letzter Zeit immer der unerreichbaren Hotline, bei der ich im Vorspann nebenbei darauf hingewiesen werde, dass alles was ich sage zu Beweiszwecken zur Sicherung der Servicequalität aufgezeichnet wird. In der Mittagspause das übliche Bild: Hunderte von Personen beglücken dank Kunden- und Kreditkarten das Kaufhaus mit Profildaten. Gespeichert wird dann alles Zentral bei eben diesem Kaufhausbetreiber, welcher seit nun 2 Tagen eine Fehlermeldung auf den im Markt befindlichen Werbebildschirmen nicht behoben bekommt. Der Server wird direkt neben dem IBM Großrechner stehen, welcher die Kassenterminals aus den 90er Jahren versorgt – wie die Sicherheitskonzepte aussehen kann sich Jeder selber ausmalen. Irgendwann ist dann der Tag vorbei – die Überwachungskamera einer Bank bekommt meinen Schatten noch flüchtig zu sehen bevor ich zu Hause ankomme.

Endlich Ruhe – endlich keine Kameras, endlich keine Aufzeichnung, endlich entspannt eine Runde surfen. Aber auch das wird nun abgeschafft. In der heutigen Sitzung des Bundestages wurde die Vorratsdatenspeicherung nebenbei durchgewunken. Bald ist es also soweit – kein Anonymes surfen mehr, keine Bewegung ohne Peilsender (Handy) und kein vertrauliches Telefonat mit Ärzten, Anwälten oder sonstigen Personen. Die Telekomunikationsanbieter schnüffeln mit – im Auftrag des Staates. Ein großer Haufen Datenmüll wartet darauf in die falschen Hände zu Fallen – bei der Sicherheitsmoral einiger Firmen dürfte dies nicht lange dauern.

Restriktion – ist der Mittelweg nun veraltet?

Einschränkungen gab es schon immer – in gewissem Umfang. In letzter Zeit scheint es aber einen Machtkampf zwischen Herstellern, Politiker und den Bürgern zu kommen. Die Verkaufenden und Käuflichen versuchen mit Kopierschutz, Verkaufswegen und Gesetzen dem Bürger Freiheiten zu nehmen, auf der anderen Seite wirken Verbraucher- und Datenschützer und andere Organisationen mit aller Macht für neue Konzepte.

Ein paar Beispiele für die neuesten Restriktionsideen kennt vermutlich Jeder: Der Bundestrojaner, mit dem der Innenminister private Rechner überwachen möchte – Apple, welche iPhone-Kunden zu einer Zwangsregistrierung nötigt und maximal 2 Exemplare des  Telefons pro Person rausrückt, Autorinnen, die gegen alle Fan-Geschichten zu ihren Romanen mit äußerster Härte vorgehen möchte und natürlich nicht zu Vergessen die Hersteller von Spielekonsolen, welche das Löten an Selbigen am liebsten unter Strafe stellen würden.

Aber auch die Gegenseite wächst kontinuierlich: 15000 Demonstranten gegen die Vorratsdatenspeicherung in Berlin, immer mehr Musiker, die ihre Musik zum kostenlosen Download bereitstellen und natürlich die ganzen so genannten Terroristen/Gefährder und Raubkopierer werden bei den Verantwortlichen der Gegenseite wohl nur als Sündenbock angesehen – die Argumente jedoch konsequent ignoriert.

Das ganze erinnert irgendwie an den derzeitigen Streit bei der Deutschen Bahn: Keiner möchte von seiner Position abrücken um einen akzeptablen Mittelweg zu finden.

Rechtsverwirrer II: HTML ansehen verboten

verbietet in ihren Auch eine Idee sinnloses Zeug zu schreiben: Die Anwaltskanzlei Dozier Attorneys verbietet in ihren Nutzungsbestimmungen die Ansicht des HTML-Codes. Der HTML-Code wäre schließlich ihr geistiges Eigentum. Ist ja auch eine so große Schöpfungshöhe eine solche Seite in Adobe GoLive zusammen zu klicken. Und auch hier die Frage: Woher soll man das wissen? Ohne den HTML-Code (zumindest in bearbeiteter Form) anzusehen kann man die Bestimmungen wohl kaum lesen. Btw: Links auf ihre Seite verbieten sie auch, daher muss jeder der sich das Ansehen will selber Google und Co bemühen.

Die Sache mit dem Email-Disclaimer

Disclaimer sind ja etwas schönes – rechtlich zwar meist Unfug, aber immerhin sehr gut zur Erheiterung – hier mal eine EMail, die in meinem Postfach gelandet ist (leicht verändert – wir wollen ja nicht gegen den Disclaimer verstoßen)
From: xxx@xxx.xx
To: info@xxx.xx
Subject: xxx
Hello
Please forward the attached document to Mr. xxx. Thanks.
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The contents of this e-mail are confidential. If the e-mail message was sent to you by mistake, please notify the sender immediatly and destroy it without reading, using, copying or disclosing its contents to any other person. You are not allowed to redistribute this mail in any form.
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Soll man nun lachen oder weinen? Ich werde gebeten eine Mail, welche ich nicht weiterleiten darf weiterzuleiten? Und der Hinweis, dass ich die Mail nicht lesen darf steht ist am Ende der Mail auch sehr sinnvoll. Wie ich dem Absender antworten soll ohne die Mail zu lesen (z.I.: Die Absenderangaben/Header stehen auch IN der Mail) ist mir auch noch nicht ganz klar.