Sniffing over the Net – Mit Wireshark und tcpdump auf entfernten PCs sniffen

Ja, ich weiß, Paket-Sniffer sind böse Hackertools und so weiter – wer das Denkt sollte hier aufhören zu lesen und erst eine Prise Praxis zu sich nehmen. Gerade wenn es um das Debuggen von Fehlern in Netzwerkverbindungen geht kommt man nur schwer dran vorbei – wenn man nicht gerade zwischen den Geräten sitzt wird es jedoch schnell ungemütlich. Gehen wir fon folgender Konstellation aus, welche bei mir derzeit aufgetreten ist: Ein Mobilgerät kommuniziert mit einer Webbasierten API über HTTP – der Server steht nicht unter meiner Kontrolle und das Mobilgerät ist selbstverfreilich entsprechend vernagelt. Natürlich könnte man nun einen Monitoring-Port an einem Switch zwischen Mobilgerät und Internetzugang nutzen, aber der liegt weit entfernt und ich müsste zwischen zwei Orten pendeln.

Bisher hieß das für nicht: 2-Schritt-Debugging. Erst verband ich mich auf den (Linux-basierten) Router, fertigte mit tcpdump ein Capture-File an und lud es auf den PC um in Wireshark einen Blick in die Pakete zu werfen. Dank eines Hinweises auf einen Artikel bei Commandlinefu kann ich mir das nun sparen – dank Pipes und ssh lassen sich tcpdump und Wireshark so verschalten, dass ein Live-Capture des Remote-Servers im lokalen Wireshark einläuft. Macht das Ganze wesentlich einfacher…

Ein möglicher Befehl wäre z.B.

ssh root@internetrouter tcpdump -i eth0 -U -s0 -w - 'port 80 and host 192.168.1.2'  | wireshark -k -i -

der letzte Teil des SSH-Commands entspricht den üblichen tcpdump-Filtern – hier sollte man auf jeden Fall drauf achten, dass man den ssh-Traffic nicht mitschneidet – in diesem Fall ists durch die Host/Port-Einschränkung ja ohnehin gegeben, ansonsten sollte ein ’not port ssh‘ helfen.

Gentoo-Look & Feel für die Archlinux-Bash

Auch wenn Gentoo eigentlich mein Haputsystem ist: Auf Netbooks o.Ä. macht das ganze recht wenig Spaß, daher bin ich vor einiger Zeit über Archlinux gestolpert. Auch, wenn die Stabilität und Flexibilität nicht immer an meine Gentoo-Erfahrungen heran kommen, so kann man sich dank sehr großem Binärrepository und den einfach zu erstellenden PKGBUILDS (ähnlich ebuilds) schnell helfen.

Eins, was mir jedoch gewaltig auf den Keks ging war die Bash-Konfiguration: Viele der „Komfortfunktionen“ wie Farbschemata, Historysuche o.Ä. sind unter Archlinux nicht vorhanden oder haben andere Tastenkombinationen – Abhilfe kann wie folgt erfolgen:

Als erstes muss die .bashrc dran glauben – hier sind die meisten Einstellungen drin. Am einfachsten geht das über das Paket aur/gentoo-bashrc, welches unter /usr/share/gentoo-bashrc/bashrc eine Kopie der Gentoo-Konfiguration anlegt. Nach Prüfung kann man diese Datei als persönliche Einstellungsdatei unter /home//.bashrc bzw. /root/.bashrc einspielen. Wichtig: Nicht die Systemweite Datei überschreiben – einerseits würde dies einige Archlinux-spezifische Einstellungen überschreiben und andererseits würde der Updater die Datei nicht mit z.B. neuen Bashcompletion-Einstellungen aktualisieren können.

Was fehlt ist der von mir häufig genutzte Schnellzugriff auf die Bash-History. Damit meine ich, dass wenn ich z.B. „ls“ Tippe mit dem Tasten PgUp und PgDown durch die letzten Befehle, welche mit ls beginnen scrollen kann. Dies läuft über die Datei /etc/inputrc – diese habe ich vollständig durch das Gentoo-Pendant ersetzt:

# /etc/inputrc: initialization file for readline
#
# For more information on how this file works, please see the
# INITIALIZATION FILE section of the readline(3) man page
#
# Quick dirty little note:
#  To get the key sequence for binding, you can abuse bash.
#  While running bash, hit CTRL+V, and then type the key sequence.
#  So, typing 'ALT + left arrow' in Konsole gets you back:
#    ^[[1;3D
#  The readline entry to make this skip back a word will then be:
#    "\e[1;3D" backward-word
#

# do not bell on tab-completion
#set bell-style none

set meta-flag on
set input-meta on
set convert-meta off
set output-meta on

# Completed names which are symbolic links to
# directories have a slash appended.
set mark-symlinked-directories on

$if mode=emacs

# for linux console and RH/Debian xterm
# allow the use of the Home/End keys
"\e[1~": beginning-of-line
"\e[4~": end-of-line
# map "page up" and "page down" to search history based on current cmdline
"\e[5~": history-search-backward
"\e[6~": history-search-forward
# allow the use of the Delete/Insert keys
"\e[3~": delete-char
"\e[2~": quoted-insert

# gnome / others (escape + arrow key)
"\e[5C": forward-word
"\e[5D": backward-word
# konsole / xterm / rxvt (escape + arrow key)
"\e\e[C": forward-word
"\e\e[D": backward-word
# gnome / konsole / others (control + arrow key)
"\e[1;5C": forward-word
"\e[1;5D": backward-word
# aterm / eterm (control + arrow key)
"\eOc": forward-word
"\eOd": backward-word

# konsole (alt + arrow key)
"\e[1;3C": forward-word
"\e[1;3D": backward-word

$if term=rxvt
"\e[8~": end-of-line
$endif

# for non RH/Debian xterm, can't hurt for RH/Debian xterm
"\eOH": beginning-of-line
"\eOF": end-of-line

# for freebsd console
"\e[H": beginning-of-line
"\e[F": end-of-line
$endif

# fix Home and End for German users
"\e[7~": beginning-of-line
"\e[8~": end-of-line

If linux would work on humans…

uname -a
Linux informatican 3.1.8-1 #1 SMP PREEMPT Jan 1 03:03:08 UTC 1986 Human Male Brain Compound CPU GenuineHuman GNU/Linux

cat /proc/cpuinfo 
processor	: 0
vendor_id	: GenuineHuman
cpu family	: 1
model		: 87
model name	: Human(R) Male(TM) Brain Processor
stepping	: 1,5
physical id	: 0
siblings	: 2
core id		: 0
cpu cores	: 2
coma_bug	: only on weekends
flags		: h2o C8H10N4O2 omg wtf ftw lol nope work stfu pebcak etc
power management: Variable caffeine input frequency scaling

processor	: 1
vendor_id	: GenuineHuman
cpu family	: 1
model		: 87
model name	: Human(R) Male(TM) Penis Processor
physical id	: 1
core id		: 0
cpu cores	: 2
flags		: party fap fapfap sex blow fuckyeah 
power management: Not supported


cat /proc/interrupts 
           CPU0       CPU1       
  0:   64127423          0   IO-APIC-edge      wirstwatch
  1:      11597          0   IO-APIC-edge      hungry
  8:          1          0   IO-APIC-edge      alarmclock
  9:      79314          0   IO-APIC-fasteoi   need-toilet
 12:     956327          0   IO-APIC-edge      need-caffeine
 14:     272649          0   IO-APIC-edge      incoming e-mails
 15:          0          0   IO-APIC-edge      important incoming e-mails
 16:    4985918          0   IO-APIC-fasteoi   incoming tweets, bargain app
 17:          0          0   IO-APIC-fasteoi   Facebook-messages
 18:          0          0   IO-APIC-fasteoi   completed tasks at work
 19:        845          0   IO-APIC-fasteoi   change playing song on youtube
 44:          0          0   PCI-MSI-edge      some woman came bursting in
 45:    2242446          0   PCI-MSI-edge      boss came bursting in
 46:          2      12748   PCI-MSI-edge      NSFW

Schlachtfeld Weihnachten

Weihnachten – das Fest der Liebe und Menschlichkeit. So steht es auf dem Papier, aber offensichtlich sind beide Eigenschaften gegen Jahresende immer häufiger ausverkauft. Bereits am 23.12. starten die ersten Schlachten: Duch den unverhofft bevorstehenden Heiligabend stürmen tausende in die Städte und lassen ihr meist doch halbwegs zivilisiertes Verhalten für ein einfaches Motto hinter sich: Der Stärkere gewinnt. Vorfahrtsregeln geraten in Vergessenheit und die Hand wandert immer häufiger vom Schaltknauf zur Hupe. Wurde dann einer der beliebten und überteuerten Parkplätze in mitten der Innenstadt vor dem älteren Herren, der eigentlich schon geblinkt hatte, okkupiert geht es wie eine Bowlingkugel durch die Fußgängerzone um schnellstmöglich im nächsten Elektronikfachmarkt einzutreffen. Die Menschenmassen werden mit einem gezielten aber dennoch versteckten Tritt von der überdimensionalen Grabbelkiste entfernt, welche Geräte enthält, die mindestens das Doppelte der letztjährigen Ware kosten – Weihnachten wird unterm Baum entschieden! Auch an den Kassen herrscht Fülle – öffnet eine weitere der Abkassiereinrichtungen ähnelt das Verhalten der Wartenden dem eines ausgehungerten Wolfsrudels, welches etwas Fleisch entdeckt hat. Der Stärkere gewinnt.

Natürlich hat nicht Jeder die Zeit sich durch die Kaufhäuser zu quälen – man muss schließlich das Weihnachtsmenü kochen, welches selbstverständlich größer als das letztjährige sein muss – unsere Gesellschaft könnte ohne Wachstum ja nicht überleben. Diese Leute klicken sich in den unzähligen Onlineshops ihre Bausteine für das Zumauern der Krippe zusammen und lassen es sich – gegen Aufpreis – fertig verpackt von einem abgehetzten Postmitarbeiter kurz vor der Bescherung an die Haustür liefern. Danach schnell wieder an den Herd – Größe und Preis des Menüs müssen noch gesteigert werden – Geschmack ist irrelevant.

Am Tag danach geht es traditionell los – in unseren Gefilden heißt das, dass so he das ganze Dorf auf dem Kirnes/Dorfplatz trifft und zu Glühwein gemeinsam Weihnachtslieder singt. In den letzten Jahren kam es gehäuft zu Beschwerden: Da einige, vor allem in den hinteren Reihen, das Treffen offenbar mit einer Talkshow verwechseln, könne man den Chor, welcher zwischendurch etwas komplexere Werke vorträgt, nicht mehr hören. Statt die Zuhörer zu bitten sich etwas dem Chor zu nähren oder Störenfriede um Ruhe zu bitten fährt man nun ein Technikrepertoire auf, welches zwar mangels Windfänger an den Mikrofonen gänzlich ungeeignet ist, aber datür beachtlich aussieht. Ergebnis: In der Zeit vor dem Singen dröhnt irgendwelche laute Musik, welche angeblich Weihnachtlich sein soll und hinder so die Leute am Reden, was sie entsprechend stärker und lauter auf die ruhigen Zeiten der Chordarbietungen verschieben. Diese sind zudem übertönt von Windgeräuschen aus den Boxen, welche es unmöglich machen die Musik auch nur zu erahnen. Die Phasen, in denen man vormals gemeinsam unterm Weihnachtsbaum sang, mutieren zu einem Lautstärkewettstreit, denn gegen die Wechselnden Tonattacken aus Wind und vereinzelten Stimmfetzen des Gesangsvereins ist nur schwer anzukommen – Weihnachten wird unterm Baum entschieden!

Nun geht es an einen Ort, welcher 364 Tage im Jahr weiträumig gemieden wird: Tausende quetschen sich in die letzte verbleibende Kirche der Gegend – die Stellflächen am Gotteshaus sind bereits Stunden vor beginn überfüllt, die Parkverbotsschilder zugeparkt, nahegelegene Straßenkreuzungen werden als Parkplatz umfunktioniert. Wer dennoch keinen Platz bekommt und ein geländegängiges Fahrzeug besitzt parkt auf den Eingangsstufen der Kirche – wenn man den Bauch einzieht kommt man ja noch rein. Drin ein ähnliches Bild: In den Bänken herrscht dichtes Gedränge. Eine ältere, gebrechliche Dame, welche einen freien Sitzplatz entdeckt hat, erdreistet sich zwischendurch um die Ruhestätte zu bitten – „Nein, da können sie sich nicht setzen, da sitzt mein Mann“ tönt die junge Frau und gestikuliert wild ihren offensichtlich fitnessstudioverwöhnten Lebensabschnittsgefährten herbei. Die Rentnerin begnügt sich mit einem Stehplatz unter dem Weihnachtsbaum am Ende der Kirche.

Nach dem Verkehrschaos folgt das Essen, bei dem die Familie bis zum platzen gefüllt wird – Wiederstand ist zwecklos. Wer selbst nicht fertig wurde begibt sich in eins der nahegelegenen Restaurants, deren Köche am Ende des Weihnachtsfest vermutlich wissen was Arbeiten an Weihnachten bedeutet. Es folgt die Bescherung, in welcher unbedarfte Familienmitglieder erbarmungslos mit den vorab erkämpften möglichst teuren und großen – dabei aber völlig nutzlosen – Geschenken bombardiert werden. Hier hilft nur eins: Mundwinkel festhalten und freundlich Nicken, auch wenn es wieder einmal die viel zu großen und farblich – uhm – inspirativen Socken sind, welche sich bestenfalls als Lappen zum Abwasch eignen. Am Ende das Tages ist die gute Stube übersät mit Fetzen aus glänzendem Geschenkpapier, in der Ecke ragt gerade so die Spitze des Kunstweihnachtsbaums heraus – einige Lagen tiefer liegt vermutlich die Krippe versteckt – Weihnachten wird unterm Baum entschieden?

BitBastelei #13 – Keyboard inside – Innenleben einer Tastatur

BitBastelei #13 - Keyboard inside - Innenleben einer Tastatur

(136 MB) 00:13:33

2011-12-25 13:19 🛈

Schon fast ein Jahr in der Warteschlange, aber nun endlich online: Vergleich einer 1989er Keytronic-Tastatur mit einem 2001er Modell – „Früher war mehr Lametta“ würde ich da sagen 😉

WLAN für Compaq N620C/N410C und weitere im Eigenbau – Nachschlag

Vor fast zwei Jahren hatte ich hier im Blog eine Anleitung veröffentlicht um einen Compaq N620C im Eigenbau mit WLAN nachzurüsten. Trotz des beachtlichen Alters der Evo-Serie bin ich offensichtlich nicht der einzige Netznutzer, welcher weiterhin an den Kisten arbeitet: Alle paar Monate erhalte ich via Blog oder Mail Nachfragen zu der Bastelei. Da gerade wieder eine Eintrudelte und ich ohnehin alles vor mir habe schreibe ich hier die Ergänzungen nochmal für alle lesbar nieder, welche sich seit der ursprünglichen Version ergeben haben:

Zu den Bauteilen ist nicht viel zu sagen: Ein BC550C (NPN-Transistor) wurde als Inverter genutzt welcher die 3,3V Steuerspannung des Umschaltpins (Fn+F2) entgegennimmt und über einen weiteren BD140 (PNP-Transistor) die +5V-Spannungsversorgung des USB-Ports steuert. Die Wahl der Transistoren erfolgte dabei auf Basis des Inhalts meiner Bastelkiste und ist recht unkritisch – alles über 5V/500mA sollte kein Problem sein. Ein Abschalten des GND des USB-Ports würde zwar einen Transistor sparen, jedoch verursachte das bei mir Fehlfunktionen, da der WLAN-Stick die Datenpins als GND missbrauchte und nicht komplett abschaltete. Die im Schaltplan eingezeichnete Status-LED (LED1 und R4) ist nur informell und kann bei Platzmangel weggelassen werden.

Bei den Nachfragen ist auch aufgefallen, dass der “Compaq Multiport” offensichtlich in vielen Modellen der Evo-Serie vorhanden ist, so wurde Lukas W. in einem Evo N410C fündig und fertigte (u.A. aus DDR-Transistoren) eine – zugegebenermaßen deutlich sauberer aussehende – Variante, welche ich in Bildform dankenswerterweise hier veröffentlichen darf.

BitBastelei #12 – Weihnachtsrettung: Kaputtes USB-Kabel wieder zusammenlöten

BitBastelei #12 - Weihnachtsrettung: Kaputtes USB-Kabel wieder zusammenlöten

(89 MB) 00:11:14

2011-12-22 21:14 🛈

Nicht gut: Kurz vor Weihnachten ist der Micro-USB-Stecker von meinem Handykabel gerissen. Ganz nach Murphy ist natürlich kein Ersatz zur Hand und sich zu den Weihnachtswütigen in die Regalgräben der Kaufhausschlachten zu werfen ist auch keine gute Idee – doch der Lötkolben verspricht Rettung!

… Und weg war er – die Geschichte eines Stromausfalls

Saffig, 12.12.11, 18:16. Es ist Montag und ich habe den ersten Arbeitstag nach meinem Urlaub hinter mir. Trotz der düsteren Vorzeichen hebt der Feierabend die Laune. Ich bin gerade aus dem Bus gestiegen und habe mich auf den Weg über die Straße gemacht, als es mir plötzlich etwas dunkel vor den Augen wird. WTF. Strasenlampen ausgefallen? Offensichtlich. Aber auch die Weihnachtsbeleuchtung. Ein Gedanke: Fuck. Stromausfall. Schon wieder. Erst letzte Woche hatte ein kurzer Ausfall meine heimischen Steuerung aus dem Tritt gebracht. Während ich Handytaschenlampe bewaffnet schnellen Schrittes nach Hause gehe kehrt die Versorgung zurück. Na wenigstens etwas.

Zu Hause angekommen geht der Weg schnurstracks in den Serverraum – vor der Tür ist bereits das zu vernehmen, was ich erahnt hatte: Meine USV-Stromsteuerung hat sich von den vorangegangenen Reparaturversuchen nicht sonderlich beeindruckt gezeigt und die Funktion auf Error-LED und Signalton eingeschränkt. Fuck. Einige Minuten später habe ich erfolgreich den Resetknopf der USV erangelt und kann die Systeme wieder zuschalten. Noch während ich meine Serverdienste, welche nach der Neuinstallation noch nicht in den Autostart gewandert waren, nach und nach starte fängt das Licht wieder an zu flackern. Ein pipen und? Fuck yeah – die USV hielt dem Stromausfall stand. Ein kurzer Blick ins Mailfach: Keine externen Server, welche ich beruflich betreue, haben ein Problem gemeldet. Glück gehabt.

Weiter geht’s auf der „Baustelle“ – tapezieren ist heute angesagt. Gerade auf der Leiter Bahn Nummer 4 angesetzt als Murphy wieder wach wird: Stromausfall. Nebenan beginnt die usv mit der bekannten Fieporgie. NARF! Auch nach 10 Sekunden kein Licht, also beginne ich auf der Leiter nach dem Handy zu fahnden. Erfolg. Unter dem Schein der Taschenlampe landet die Tapete an der Wand. Nach einer Minute wird es auch dem – durch schlechtes Wetter und vorangegangenen Stromverteilungumbau geschwächten – Solarsystem zu viel. Die Systeme fallen dem Lastabwurf zu Opfer, die Rauchmelderüberwachung verkündet Lautstark, dass sie sich nun aus dem eigenen Notfallakku versorgt und die Fehlermeldung mangels Router nicht an mein Handy weiterreichen konnte. Dem zwischenzeitlich zu hörenden Martinshorn nach haben professionelle Anlagen eine ähnliche Meinung zu der Situation. Dank Handynetz twittern die ersten Berichte ein – während Richtung Rhein keine Probleme vorliegen dringt der Ausfall in Richtung Eifel zwischenzeitlich wohl bis Mayen vor. Seitens des Netzbereibers RWE ist auf der Webseite außer Hotlinenummer nichts zu sehen – der Twitteraccount schweigt sich ebenfalls aus. Einzig über die Rheinzeitung, welche wie üblich schnell reagiert, kommt ein „wir arbeiten dran“ Statement, welches von der RWE stammen soll. Das getwitter stellt sich jedoch schnell als schlechte Idee heraus: Akku schwach – Taschenlampe kann nicht gestartet werden. GNAH! Zum Glück ist die Eigenbau-LED-Lampe aus Bitbastelei 3 greifbar.

Knapp 15 Minuten später ist der Spuk für mich vorbei – statt batteriebetriebenen Kerzen leuchtet wieder die Deckenlampe auf dem Stillen Örtchen und auch das Brandmeldesystem stellt das generve ein. Andere hatten nicht ganz so viel Glück, so meldete z.B. Ettringen fast 50 Minuten Stromausfall samt entsprechender folgen, denn die Notstromsystene der Netzbereiber halten auch nicht ewig

Während ich nun wieder versuche meine Systeme in Gang zu bekommen schwirrt mir immer wieder ein Zitat im Kopf herum: Auf meine Frage nach dem Abbau der Freileitungen meinte ein RWE-Arbeiter vor einigen Jahren, dass das ja alles Ring und Redundant wäre und man jetzt nur noch auf Stegleitungenen setzen wurde, denn „die Redundanz brauchen wir ja eh nie“ – tja, ich nenne das ja eher Kaputtsparen. Vermutlich läuft aber jetzt alles wie üblich weiter: Der Strom fließt, eine echte Begründung gibt’s nicht und solange es nicht kracht dürfen die Infrastrukturbetreiber weiter ohne lästige Nachfragen Sicherheiten zu Gunsten der Gewinnmaximierung abbauen…


Ergänzung
Die Rhein-Zeitung hat meinen Blog-Eintrag aufgegriffen und bei der RWE nachgefragt. In einem Statement, welches ich nur in der Print-Ausgabe finden konnte, schließt die RWE einen Zusammenhang mit den Restrukturierungen des Netzes aus. Sofern der Auslöser tatsächlich in den genannten Umspannstationen selbst lag dürfte die Aussage (in diesem Fall) sogar korrekt sein – dort sind – zumindest in der Station Plaidt – meines Wissens keine Verkleinerungen vorgenommen worden, welche bei einem solchen Ausfall eine Wirkung gezeigt hätten.

Server-Redesign – watt is?

Soderle, meine heimischen Renovierungsarbeiten schreiten voran und heute musste der alte Stromverteiler dran glauben. Auch wenn die Verdopplung des Platzes eine große Erleichterung darstellt ist es ein Horror für jeden ITler: Der Strom muss aus. Drum drücken kann ich mich nicht, also mache ich das beste draus und gehe das Schon lange fällige Redesign meines Serversystems an. Vor Allem Ausfälle haben dafür gesorgt, dass der Hauptrechner auf mehreren Altsystemen liegt und zu allem Überfluss mangels Platz für Festplatten auf mehrere Gehäuse verteilt ist.

Bild: https://www.adlerweb.info/blog/wp-content/uploads/2011/12/wpid-IMAG0641-150×150.jpg

Damit soll nun Schuss sein – und wenn ich grade schon dabei bin wird auch gleich modernisiert:Statt des 200W fressende 19″ Server soll ein neues Board auf Basis des AMD Fusion den Stromzähler etwas schonen. Zwar bieten die Fusion-CPUs nicht gerade üppige Leistung, haben jedoch Hardwarevirtualisierung dessen Fehlen beim vorherigen x345 wohl die meisten Leistungseinbußen gefordert hatte.

Neues Board, neues Netzteil, also mal schnell in die Grabbelkiste gegriffen. Aber welches? Also Messgerät ausgepackt und mit jedem NT den Idle-Verbrauch des Boards gemessen. Am schlechtesten schnitt dabei wie erwartet die 400W-Noname-Büchse ab, welche sich knappe 41W mit einer HDD gönnte. Auf Platz 2 pendelte sich ein 350W-Netzteil des Typs „Rhombutech RT-350“ ein, was mit 37W hinter meinen Erwartungen zurückblieb. Nun verbaut ist ein „LC-Power LC8400P“ das mit etwas über 30W wohl unstrittig das effektivste des Tests ist.

Bild: https://www.adlerweb.info/blog/wp-content/uploads/2011/12/wpid-IMAG0642-150×150.jpgEin weiterer Punkt war die Systemplatte. Bisher hatte ich eine SCSI-Platte fürs System, was mit dem mit dem neuen Miniboard flach fällt. Stattdessen habe ich meine Eigenbau-SSD auagegraben: 16GB SD-Karten mit SATA-Konverter sind sicher keine Rennmaschine, aber da außer Logs keine dynamischen Daten drauf liegen ausreichend. Übergangsweise sorgen SATA-Controller und eine weitere NIC für den Betrieb, zukünftig sollen diese Karten auf PCIe-Pendants umgerüstet werden und so die PCI-Sots für ISDN (Asterisk) und Remote Management frei machen. Bild: https://www.adlerweb.info/blog/wp-content/uploads/2011/12/wpid-IMAG0643-150×150.jpgApropos Platten: Wenn man eine Festplatte umbaut und danach einen SMD-Kondensator am Finger hat ist das suboptimal. Zm Glück konnte ich das Ding wieder anlöten – sollte trotzdem eigentlich nicht passieren oO.

Beim OS muss das bisher eingesetzte Gentoo dran glauben: Proxmox soll nun als Virtualisierungsbasis dienen, die NAS und Steuerungsfunktionen wandern dank PCI-Passthrough in VMs. Großer Vorteil: Das ganze System wird modularer und lässt sich so einfacher verwalten – wenn die Leistung nicht reicht wird einfach ein neuer Clusterknoten hinzugefügt.

Ergebnis des Umbaus: Das System hängt jetzt an der Wand, funktioniert und benötigen zum Betrieb nun weniger als die Hälfte der vorherigen Leistung. Geschwindigkeitstechnisch ist erst mal kein all zu großer Unterschied feststellbar, allerdings muss sich das noch zeigen, wenn alle Systeme wieder voll Einsatzbereit sind. Ein kurioses Ergebnis am Rande: Durch die passive Kühlung des Boards ist nun mein Switch das lauteste Gerät im Raum – sehr ungewohnt, wenn man es gewohnt ist üblicherweise quasi Wand an Wand mit einer 19″ Brüllkiste einzuschlafen.

#Saffig startet in die „fünfte Jahreszeit“

Bild: https://adlerweb.info/gallery2/gallery2/d/39218-4/IMG_7277.JPG?g2_GALLERYSID=d6fc3166bc82ee1bcad44add2e7924beBild: https://adlerweb.info/gallery2/gallery2/d/39233-4/IMG_7287.JPG?g2_GALLERYSID=d6fc3166bc82ee1bcad44add2e7924bePünklich um 15:11 setzten sich die Saffiger Narren in Bewegung, um den Ortsoberhäuptern ihre Macht zu entreißen. Spielmannszug der Feuerwehr, die Majorettes der AWO und nicht zuletzt die Garden der Saffiger Karnevalsgesellschaft zogen geschlossen vom Dorfplatz zur Ortsverwaltung, wo sich bereits das Fußvolk eingefunden hatte. Die Versuche des Beigeortneten Dötsch die Narren mit dem Inhalt der Ortskasse zu bestechen halfen nichts – eingeleitet von den Schüssen der Kanone stürmten Mitglieder der Jungengarde die Ortsverwaltung und brachten den Beigeortneten samt Kasse und Schlüssel nach draußen. Im Anschluss konnten die Besucher beim anschließenden Biwak mit Kinderschminken und Tombola die erfolgreiche Machtübernahme ausgiebig feiern.

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