Rock am Ring 2011 – Chaos chaotischer gemeistert

Das wars – Rock am Ring 2011 ist vorbei, ich hab meinen üblichen Sonnenbrand und bin wieder wach genug um alles mal zu Text zu bringen und etwas über die Organisatoren her zu ziehen. Bereits in der Woche vor RaR gingen die Einkäufe los – nach jetzt 5 Ring-Besuchen ist mein Plan langsam ausgereift – Dosenfraß, 1L-Tetrapacks und wieder mal eine stärkere Sonnencreme – das übliche halt. Zudem mal im Freundeskreis rundgefragt, wer denn nun mit Zeltet. Am Ende stand ich alleine, die 30 Minuten Fahrzeit verleiten offenbar viele dazu Heimpenner zu werden und den Spaß am Zeltplatz zu verpassen. Zugegeben: Freiwillig verzichtete keiner, alle wurden durch diverse Einflüsse von Außen vom Zelten abgehalten. Die Absprache kostete natürlich Zeit und eins geriet etwas in den Vergessenheit: Die Zeltnachbarn der letzten 2 Jahre. Dienstags, also einen Tag vor der Zeltplatzöffnung also mal auf gut Glück eine SMS an die gespeicherte Nummer geschickt. *Bing* Treffer, kurz drauf war klar, dass viele der bekannten Ringgesichter wieder auf dem Stammzeltplatz A5 aufschlagen wollen. Kurzer Zeitabgleich: Möglichst früh.

Dienstag Abend dann ein nicht ganz so erwünschter Tweet: Die ersten Fotos von A5 tauchten auf – wird denn da schon offen sein? Die Zufahrtsstraßen waren laut Webcams noch frei, also spekulieren wir mal, dass selbst wenn der Zeltplatz Besucher einlassen würde Mittwochs noch genug Platz frei wäre. Nacht. Am nächsten Morgen gegen 8:00 dann die Info, dass eine größere Gruppe von der holländischen Grenze jetzt unterwegs ist und die Zeltplätze sichert. Mehr Leute tragen schneller, also mach ich mich auch fertig. Wieder Zeitabgleich: OK, in ner halben Stunde fahr ich.

Mittwoch, 9:00, Parkplatz A2 – ein kurzer Ruf zum Ordner – ja, Einfahrt möglich. Aufkleber gibts nicht – erst beim Rausfahren dieses Jahr. Na dann. Ich parke ca. 20 Autobreiten vom Eingang entfernt. Nach mehreren Versuchen lässt das Handynetz meinen Anruf zu. Einige Absprachen später stellt sich raus, dass sie kurz vor mir angefahren sind und nur ein paar Meter weiter stehen – geübtes Timing, im letzten Jahr waren wir auch fast gleichzeitig da. Der erste Gang über den Zeltplatz: Schon einiges los, aber auch viele Freiflächen. Genau an der Beschilderung für A5B und der Wegteilung finden wir ein neues Zuhause, welches genügend Platz für Alle bieten sollte. Nebenan hatte sich bereits Camper aus der bei mir nahe gelegenen Stadt Mülheim-Kärlich prominent mit Ortsschild niedergelassen. Mit Flatterband bewaffnet wird das etwa nötige Areal abgesteckt – und gleich die erste Meinungsverschiedenheit mit den Organisatoren ausgelöst: Flatterband wäre dieses Jahr verboten. Ohne Worte… Einen offenbar erlaubten Holzzaun haben wir grade nicht greifbar, also Arbeitsteilung: Einer verscheucht Platzdiebe und der Rest schafft die Zelte herbei. Langsam aber sicher entstehen Pavillon und Zelte und die ersten Getränke können ausgepackt werden. Kurz danach taucht dann auch der Grill auf und auf dem Weg starten die ersten Flunkyball-Runden. Zwischendurch hole ich mir mein Bändchen ab.

Band-WTF: Statt der Metallplombe, welche bisher mit einer einfachen Zange angebracht wurde sind nun hochtechnisierte Geräte am Werk, welches das deutlich breitere Bändchen mit etwas Kleber und Hitze verschweißen. Ob das so sinnvoll ist? Die Klebstelle ist schnell zu öffnen und mit Sekundenkleber oder gar Nähzeug ebenso schnell neu Fixiert – ein Traum für Fälscher und Band-Tauscher und schlechtes Bauchgefühl für mich, denn wirklich vertrauen tue ich der Befestigung nicht.

Der Tag zieht ins Land, Abends kommt ein weiterer Part unserer Zelttruppe aus Bayern angereist. Diese haben nicht mehr so viel Parkglück und landen auf A1 was entsprechend weite Wege bedeutet. Während dem Abendessen muss ich dann erkennen, dass ich entweder zu viel Twitter oder die Akkuleistung meines Handys unter aller Sau ist – Akku leer. Zum Glück haben wir inzwischen ein Stromaggregat welches mehr oder weniger erfolgreich als Handylader dienen kann. Auch die Deko wurde inzwischen angebracht: Unser Pavillon ist nun offiziell Part von Maaskantje und die Holländer laufen mit Perücke und Bart ausgestattet durch die Gegend. Über den Herrn am Schild lass ich mich besser nicht aus. Am Zaun, welcher in Sichtweite ist, hat sich eine Regelrechte Wildtoilette eingerichtet – nicht zu verdenken, denn auf dem Platz sind weniger Dixies als sonst verteilt (oder sie sind alle an wenigen Orten konzentiert).

Donnerstag. Die gefürchtete erste Nacht ist überstanden, nicht ganz so gemütlich, über die Nacht musste ich mir immer wieder neue wärmende Deckschichten erschließen – wie sich später herausstellt ging es Anderen ebenso. Weitere Personen der Gruppe reisen an und es wird vom Auto zu den Zelten gepilgert. Moment mal. Was uns gerade auffällt: Am Eingang der Zeltplätze findet praktisch keine Kontrolle statt. In den letzten Jahren musste man sich noch mit Band oder Eintrittskarte „ausweisen“. Entsprechend wenig überraschend, dass viele nicht Festival-Besucher trotzdem als Anhng mit anreisen und sich auf den Campingplätzen zum Feiern niederlassen. Zwischendurch dann etwas Hektik – einige Minuten nach einem vermuteten Feuerwerkskörper stolperte eine völlig aufgelöste junge Frau über den Weg. Nachdem Besucher und Ordner sie wieder etwas beruhigen konnten stellte sich heraus, dass ein Gaskocher explodiert war. Eine größere Anzahl Rettungswagen und Notärzte konnten die 7 verletzten schnell versorgen, soweit wir mitbekommen haben wurde bei diesem Unfall zum Glück keiner lebensgefährlich verletzt.

Freitag, Der Tag zieht ins Haus und das Internet zeigt wieder seine Stärke: Durch Bekannte hatte ich gehört, dass in meinem Heimatort die Feuerwehr unterwegs wäre. Mein Server ists mal nicht, der reagierte gerade noch, aber da es sich offenbar um einen größeren Einsatz handeln soll höre ich doch mal nach. Auf meine Frage bei Twitter konnte ich schnell in Erfahrung bringen was vorgefallen ist – irgendwas mit einer Lagerhalle am Ortsrand, Sensationsgier gestillt, den Rest können dann Pressemeldung der Polizei oder die Lokalzeitungen mitteilen. Unser Parkplatzschild wurde von vielen Vorbeigehenden nun zur Müllhalde umfunktioniert. Da ich am nächsten Sitze bekomme ich die Laune des aktuell eingeteilten Ordners direkt bei drei Vorbeigängen verbal zu spüren. Natürlich müll ich den Platz neben meinem Zelt selber zu, riecht ja so toll, ne? Nachdem ich letztendlich genervt zu meinem Zelt wandere und ihm meinen schon halbwegs gefüllten Müllbeutel vorzeige zog er dann murrend weiter in den Feierabend. Besser drauf waren die Fahrer eines Chemietoiletten-Trucks: Nachdem ein Spaßvogel sich auf den Weg stellte und ihre Frontscheibe mit einer Wasserpistole „attackierte“ sprangen sie aus dem Fahrzeug und schnappten sich im Laufschritt ihre XXL-Wasserpistole aka. Desinfektionskanone – vor dem dummen Gesicht des flüchtenden Wasserterroristen und unter Gelächter und Beifall der umliegenden Camper setzten sie ihre Fahrt fort – in einem Wort könnte man das als Owned verpacken. Am Nachmittag mache ich mich dann aufs Festivalgelände – wo ist denn der Eingang? Ach ich bin schon durch?! Keine Bandkontrolle, keine Körperkontrolle, nichts – gar nichts.

Offenbar haben das auch andere gemerkt: So viele Dosen, Glasflaschen und Pyrotechnik habe ich in den letzten Jahren noch nicht gesehen. Immerhin blieb alles ruhig. Besonderes Lob geht dabei an die Security der Wellenbrecher vor der Centerstage – diese haben die behördlichen Besucherzahlen gut im Blick gehabt, freundlich Fragen beantwortet, die Massen per Schlauch mit Trinkwasser versorgt und Störenfriede gezielt herausgeangelt und vom Gelände entfernt. Für mich war an diesem Tag nicht wirklich was dabei, daher einfach mal über das Gelände gepilgert und hier und da geschaut. Bei der Rücktour dann noch kurz am Merchandise vorbei – WTF? Ein neuer Subunternehmer hat hier seinen Posten bezogen, die Preise angehoben und offenbar keine Ahnung von Organisation. Viele Merchandise-Stände waren geschlossen oder schon weit vor den Headlinern ausverkauft. Freitags. Qualitativ sahen die Textilien ebenfalls nicht so gut aus, wie zuvor. Beim Essen und Trinken das bekannte Bild: Viel zu teuer – 3€ für ein Wasser? Hallo? Mülleimer sind offenbar auch nicht mehr vorhanden und Verpflegung in den Wellenbrechern vor der Centerstage ist dem Veranstalter ebenfalls ein Fremdwort.

Samstag, der Pavillon gibt nach – wie üblich. Mit den Metallstreben bereits zusammengebrochener Campingstühle und dem Allheilmittel Klebeband bewaffnet ist die Kontruktion schnell wieder aufgerichtet. Später gehts wieder mal auf das Gelände, heute etwas früher, denn die Alterna lockt. Kurz vor dem Aufbruch noch ein Blick in mehere Wetterportale – eventuell etwas regen, aber unter 0.1mm/m², da lohnt die Regenjacke nicht. Am Eingang steht ein Security-Mitarbeiter – „Haben sie Waffen?“. Das auf der Zunge liegende „Selbstverständlich!“ schnell entsorgt und doch lieber mit „Nein“ geantwortet – ich komme von diesem Blödsinn doch etwas irritiert aufs Gelände. Kein Band, keine weitere Kontrolle. Einige aus unserer Gruppe erhalten eine intensivere Prüfung: Der Deckel vom Tetrapack muss ab – damit könne man ja auf die Bands werfen. Der Inhalt der Tasche ist für sowas natürlich undenkbar und wird nicht kontrolliert m(. Gegen Abend zeigt sich dann, dass man Wetterberichten für RaR grundsätzlich nicht vertrauen kann: Ein schweres Gewitter zieht auf und duscht sämtliche Ringrocker ohne Gnade. Selbst die Abflüsse der Strecke kapitulieren, das Wasser läuft aus der Kanalisation wieder auf die Strecke. Auch müssen wir feststellen: Ein Blitzeinschlag in die Blitzableiter des nahegelegenen Boxengebäudes macht schon etwas krach, aber die Besucher quittierten das nur mit Applaus für Petrus, unser Bass ist ohnehin lauter. Getreu dem Motto „ein Ringrocker kennt kein schlechtes Wetter“ warte ich ab – der Heimweg würde auch nicht viel bringen, denn mehr als nass kann ich auch nicht mehr werden. Nach Ko?n hatte sich nicht nur das Unwetter sondern auch viele Besucher verzogen. Survival of the fittest und so. Nachdem der Ring-Überlebens-Cappu ausgewrungen war konnte das quasi-Privatkonzert mit Rob Zombie dann starten.

Sonntag, es ist leichter Regen gemeldet, gegen Nacht dann Gewitter. Kurzer Prozess: Ich fahre nachts heim, eine Nacht bei Gewitter trau ich dem Zelt dichtheitstechnisch ohne weitere Pflege nicht mehr zu, also schon mal selbiges abbauen. Nach kurzer Überlegung dann statt Duschzeug die Regensachen für das Gelände Fertig gemacht – ein Ringrocker duscht schließlich nicht ;). Plan war recht Simpel: Centerstage, vorne. Ganz so einfach gestaltet sich das dann nicht, denn die Beschilderung für die vorderen Zonen war irgendwie für den Hintern. Was nun der Eingang für A oder B ist erfährt man nur durch Fragen. Loben muss ich hier die Beatsteaks – nicht unbedingt meine Musik, aber man konnte sehen, dass die Jungs viel Spaß an dem haben, was sich machen und sowas schlägt sich auch in der Begeisterung des Publikums nieder. Zum Abschluss dann noch meine Dosis In Extremo abgeholt und los zum Auto. Auf dem Weg deutete sich schon Böses an: Unterm Hauteingang war schon Stau. Am Parkplatz angekommen einen sehr freundlichen Ordner erwischt, welcher – wenn ich richtig tippe – aus einem Nachbarort war. Die Aubobahn wär dicht, daher dürfte momentan keiner Raus, aber die Polizei würde in Kürze über die Landstraße umleiten und dann ginge es auch hier im Reißverschlusssystem weiter. Also angestellt und nach 20 Minuten war ich auf der Strecke – nicht schlecht, letztes Jahr stand ich über eine Stunde. Die „Umleitung“ war mir prinzipiell egal – ich fahr ohnehin Landstraße, die Endet nahezu bei mir vor der Haustür. Exakt da wo Dusche, Essen und Bett warten. 358 Tage jedenfalls, dann heißt es Vermutlich wieder „auf zum Ring“.

Jetzt geht erst mal das Foto-Zusammensuch-Chaos los, vielleicht bekomm ich ja auch mal die fehlenden von ’09 und ’10 zugeschickt *hust*

Diaspora – Dezentralisieren wir mal…

Eigentlich wollte ich das Thema ja schon lange angehen – spätestens seit meinem Rant gegen die neuen Twitter-Bedingungen standen dezentrale Kommunikationsmittel auf meiner Todo-Liste. Das gestrige Chaosradio zum Thema Dezentrale Soziale Netzwerke hat dann den nötigen Tritt in den Allerwertesten gegeben… Eigentlich wollte ich mit Status.net (aka Identi.ca) anfangen, da ich am meisten Twitter nutze und dieser Dienst dem am nächsten kommt. Erwähnt wurde unter anderem auch Diaspora – eine Art Facebook mit Verstand. Ähnlich wie bei XMPP (aka Jabber) kann jeder seinen eigenen Server (= „Pod“) aufsetzen und mit anderen Kommunizieren. Dank der simpel aussehenden Installationsanweisung habe ich dieser Lösung dann mal den Vorrang gegeben. Als Benutzername kommt ein E-Mail ähnlicher Syntax zum Einsatz – so wird mein Account z.B. adlerweb@diaspora.adlerweb.info. Derzeit ist alles noch im Alphastadium, bis auf die bisher fehlende offizielle & stabile API (und damit entsprechende Clients z.B. fürs Smartphone) läuft das Ruby-Ungetüm jedoch erstaunlich stabil und recht ressourcenschonend. Jetzt fehlen nur noch die Nutzer…

BitBastelei #7: Ein Stift für den kapazitiven Touchscreen

BitBastelei #7: Ein Stift für den kapazitiven Touchscreen

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2011-05-05 20:30 🛈

Handys mit Multitouch, also einem kapazitiven Touchscreen, kommen meist ohne Stift. Wer große Finger hat dürfte mit den Softwaretastaturen da an seine Grenze stoßen. Die klassischen PDA-Stifte funktionieren technisch bedingt nicht mehr, mit ein paar Resten bewaffnet lässt sich aber ein funktionierender Stift schnell selbst bauen.

Stereoschallplattenwiedergabeanlage – Teardown

Stereoschallplattenwiedergabeanlage – Diese Typenbezeichnung dürfte man Heute wohl nicht mehr finden. Zur Reparatur (kaputte Sicherung) musste eine solche aber Heute ihr Inneres zeigen. Erst mal zum Typ: Es Handelt sich um ein „Ziphona Rubin 523“ der Firma „RFT“, Baujahr 1974. Ein paar technische Daten finden sich im Radiomuseum.

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Das Typenschild zeigt alle nötigen Infos. Auffällig der Hinweis auf die Heute eigentlich ausgestorbenen Allstromgeräte.
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Der Bereich mit den Schaltern und Potis befindet sich auf einem einseitigem PCB, die Bauteile sind axial, Transistoren selten. Hier interessant: Der Glaszylinder aka. Glüh/Glimmlampe rechts – Heute wäre das LED-Equivalänt nur wenige Millimeter.
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Die Verstärkerplatine gibt es hier nur von unten zu sehen, die Bezeichnungen der vier Stellen oben (T,E,B) zeigen aber gut, dass hier Transistoren drunter stecken.Der Ausgang der 6W Musikleistung erfolgt über zwei DIN-41529-Buchsen (aka. LS-Stecker)
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Von unten Links befindet sich die Stromversorgung – der Tellermotor und die Verstärkerschaltung haben eigene Sicherungen. Der Aluzylinder Rechts ist ein Elko.
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Interessantes Detail zum Schluss: im Gehäuse findet sich für Servicetechniker und Bastler zwar nicht mehr der früher übliche Schaltungsplan, dafür eine nicht zum Modell passende „Umlötanleitung“ um den Trafoanschluss zwischen 220V und 127V auszutauschen.

Hallo Gnome 3! (Rant)

Hallo Gnome 3! Schön, dass du dich zu mir gesellt hast. Kennst du noch deinen Vorgänger? Der hat mir gute Dienste geleistet – auf 4 Monitoren verteilt tat er seinen Dienst, die Panels saßen Dank GConf auf dem richtigen „Hauptmonitor“, waren mit allerhand Widgets bestückt und das Home auf NFS hat ihn auch nicht gestört. Gestern dann mein Gedanke – ich könnte ja schnell noch Updaten. Mit dem üblichen „Wird-schon-schief-gehen“-Doppelenter gestartet, im Vorbeiflug noch etwas von Kernel gelesen und einen reboot dran gehängt. Teatime. Nach dem Rückweg hatte der PC neu gestartet und mein Blick erspähte deine ersten Ausläufer – der Loginscreen sieht irgendwie anders aus…

Schnell die Userdaten eingehämmert und … krawautz … „Ihr System ist zu blöd für Gnome, willkommen im Fallback-Mode“ – oder so ähnlich vermeldest du. Der Funktionsumfang ist nahezu nicht vorhanden: Die Panels leer, an hinzufügen von Items nicht zu denken – auch zeigst du sie stur auf dem linken Monitor an – da wo ich nur selten hinschaue. Verschieben erlaubst du mir nicht – warum auch. Ein Blick ins Forum: Mit der Installation der gnome-shell soll sich deine ganze Macht entfalten. Installiert, GDM neu gestartet und… Krach… Kein Bild mehr… WTF?… „Could not acquire name“ – von mit bekommst du jetzt Namen, aber keine netten. Einen Neustart später lande ich wieder im GDM – Logindaten und – na – ein schwarzer Bildschirm.OK, Schnautze voll, vielleicht updatest du ja nur irgendwas, ich geh schlafen.

Neuer Tag, neues Glück, gleicher schwarzer Bildschirm – wohl doch kein Update. OK, ziehen wir mal meine Besonderheiten raus – ein neues Userprofil auf der lokalen HDD darf sich versuchen – mit dem selben düsteren Ergebnis. Tja, wenn du mich nicht ran lässt muss ich wohl fremd gehen und siehe da: Deine fiese Schwester KDE öffnet mir bereitwillig und ohne zu murren alle Fenster zu ihrer bonbonfarbenen Kitschwelt. Ergo: Kein Xorg-Fehler. Nochmal ein Versuch mit Gnome – Gewinner: Keiner. (Verzeit mir, aber mit den 4 Screens im Text-/ASCII-Art-modus kommt langsam Wargames-Feeling auf). Mit passender Wargames-DVD auf dem Laptop nebenan (woho, Grafik!) rüste ich mich für die nächste Runde. Hätten wir noch die 4 Monitore. Reduzieren wir das mal auf ein Haushaltstypisches Maß von einer Guckplatte. Schnell noch GDM neu starten – NIIIICHT. Reboot. Ach schau an – dein GDM hat auch einen farbigen Hintergrund? Der war vorher doch in deiner Lieblingsfarbe – Schwarz. Und nun lässt du mich auch in deinen pachtvollen Neubau…

Ein kurzer Blick – ein längerer Blick – mir fällt nur ein Wort ein: REGRESSION! Die Optik sieht aus als hätte man mir einen angefressenen Obstkorb vor die Nase gestellt. Warum brauch ich meinen halben Bildschirm für den Fensterrahmen? Mich interessieren die Inhalte und nicht das Design außenrum. die UI ist vielleicht für nen Kindergarten eine tolle Sache, aber sicher nicht zum Arbeiten zu gebrauchen. Wollt ihr vielleicht eine Anleitung zum Arsch-Abwischen beilegen oder warum muss jede Pissfunktion auf ein idiotenkompatibles Maß reduziert werden? Nicht jeder vorm PC ist auf dem Bildungsstand eines Zirkusaffen. Flexibilität Funktionen? Brauchen wir nicht – wen interessiert schon die Systemlast im Panel… User sicher nicht… Also löschen wirs gleich für alle, die Bastler interessieren ja keinen. Softwarediktatur FTW! Ich hab ja mit der Umstellung Amarok 1.4 -> Amarok 2 schon einiges mitgemacht, auch da wurden viele Features gedropt, aber es war immerhin in Grundfunktionen noch nutzbar – das kann ich von Gnome 3 nicht sagen. Jetzt, da sich dieser Codehaufen in Stable befindet, habe ich erst mal die Arschkarte – fürs Erste mag ich noch Gnome 2 weiter nutzen können, aber die Updates laufen nicht ewig. Ein Gnome 2 Fork ist nicht in Sicht, meine anderen PCs haben Updateverbot – bleibt nur zeitnah auf etwas Anderes zu wechseln und wieder tagelang Anpassung zu tätigen um am Ende wieder halbwegs das zu können, was schon ausgereift da war. Eine Schande um die jahrelang gereiften Konfigurationsdateien. Gnome 3 mag ja eine schöne Idee sein, aber es ist nicht Gnome. Früher(tm) war es halbwegs schnell, unaufdringlich und Funktionen waren zwar vor DAUs Versteckt, aber trotzdem vorhanden. Ich installiere dann mal grade XFCE und versuche mich daran – tja, liebes Gnome-Team – „Schönen Tag und auf Wiedersehn“. Eventuell wird irgendwann Gnome wieder ein ernstzunehmendes DE, aber das jetzt Veröffentlichte ist ein Komplett neues Projekt und hat nichts mit dem zu tun, für das Gnome einmal bekannt war.

END OF RANT

Disclaimer: Ja, es ist meine Schuld, ja, ich weiß, dass ich forken kann, ja, ich weiß, dass $hier-argument-einsetzen

Danke!

Wer mit offenen Augen und etwas Hintergrundwissen durchs Netz surft hat angesichts der Heute vorherrschenden Codequalitaet gute Chancen auf offensichtliche Bugs in Webseiten zu stossen, doch der Finder hat es schwer – die meisten Anbieter reagieren auf entsprechende Hinweise nicht oder bestenfalls mit einem Textblock, meist inklusive dem Hinweis auf seinen tollen Anwalt. Inzwischen bin ich dazu ueber gegangen solche Zufallsfunde in den meisten Faellen auf Grund dieser Ignoranz und Streitlust (Gruss an ein gewisses social Network) gar nicht mehr zu melden. Bei einigen schweren Lueken siegt dann doch das Gewissen, so auch bei einem Datenleck in der letzten Woche. Heute erhielt ich eine Antwort der Firma per E-Mail. Im Text nur ein Wort: „Danke“. – Offenbar ist das Wort doch nicht allen Entfallen – weniger Arbeitszeit und Ressourcenverbrauch als ein Anwalttext und mit Sicherheit produktiver fuer beide Seiten.

Dr. Who? Grobe Doktortitel-Recherche leicht gemacht

Doktoren laufen viele durchs Land, aber wo kommt der Titel her? Für jene deutscher Herkunft kann jeder Netznutzer selbst einen interessanten Blick erhaschen: Für einen Doktortitel ist es unter anderem Nötig eine Dissertation, also schriftliche Forschungsarbeit, zu veröffentlichen. Gleichzeitig greift auch das Gesetz, dass für Veröffentlichungen ein Pflichtexemplar an die Deutsche Nationalbibliothek geliefert werden muss. Dankenswerterweise führt diese auf ihrer Webseite einen Onlinekatalog aller Werke und Autoren. Mit Name des Doktors und ungefährem Fachgebiet lässt sich so meist die zugehörige Arbeit – und vor Allem deren Thema – schnell finden. Bei meinem kurzen Test konnte ich von hochgradig Fachspezifischen Titeln bis zum Themenniveau der statistischen Lieblingsfarbe von Gebrauchtwagenkäufern alles finden. Wie man die Titel bewertet muss jeder selbst entscheiden, passende BINGO-Zettel werden partiell empfohlen 😉

Liebe iPhone-Tracking Panikmacher und Kleinreder…

…kommt mal wieder auf den Boden der Tatsachen. Ja, wir wissen es langsam: Die Apple-Ziegelsteine zeichnen Standorte der Nutzer auf und schicken diesen an Apple. Im Netz bildeten sich schnell die zwei üblichen Lager: Die Gruppe, die das ganze zum Weltuntergang hochstilisieren und die Gruppe der Fanboys, die Kritik an ihrem Gerät nicht zulassen können.

Erst mal sollten wir eins festhalten: Diese Erkenntnis ist nicht wirklich neu: Schon letzten Sommer ging das ganze durch die Medien – nur war das Interesse offenbar zu gering. Wer jetzt meint sich groß über diese Tatsache aufzuregen sollte sich mal an die eigene Nase fassen und überdenken, warum er erst jetzt davon Kenntnis erlangt.

Auf der zweiten Seite finden sich immer mehr Leute, die versuchen das Problem aus der Welt zu reden: Telefone müssten ja technisch bedingt immer geortet werden, man würde mit den aktuellen „Social Media“-Diensten mehr Standortdaten preis geben und andere Hersteller würden ebenfalls diese Daten sammeln.

Zur Technik muss ich mit einem klaren „jein“ antworten: Zwar müssen die Netzbetreiber wissen in welcher Funkzelle sich das Handy befindet, die angekreideten Daten gehen aber weit über die technische Notwendigkeit hinaus. Eine Funkzelle hat meist mehrere hundert Meter Umfang, die hier zur Diskussion stehenden Daten enthalten aber neben dieser Zelle auch Informationen aus GPS-Signalen und eine Liste nahe gelegener WLAN-Sendestationen, damit ist der Standort auf wenige Meter bestimmbar.

Das Social-Media-Argument würde ich hier als irrelevant einstufen: Natürlich veröffentlicht man über 4Square, Latitude & Co wesentlich genauere Daten an eine große Nutzerbasis, allerdings freiwillig – man selbst kann entscheiden wann man seinen Standort preis gibt.

Korrekt ist die Aussage, dass auch andere Geräte diese Daten sammeln. Vor allem Google hat diese Technik bereits vor Apple großflächig angewendet: Telefone mit Android und viele Windows-Geräte des Herstellers HTC erheben und nutzen einen ähnlichen Datenbestand. Der Unterschied zu Apple: Die Daten werden nicht über einen Längeren Zeitraum auf dem Gerät gespeichert, zudem war – auf meinen Geräten – die Sammelfunktion standardmäßig abgeschaltet bzw. man musste bei der Einrichtung bestätigen, dass man diese Nutzen möchte. Aber auch, wenn es alle machen: Wird dadurch das Risiko geringer?

Warum die Daten? Für den Nutzer bringt die Aufzeichnung in erster Linie mehr Komfort: Über die so erstellten Datenbanken kann das Gerät schneller, stromsparender und genauer seine Position bestimmen und so z.B. Standortrelevante Suchergebnisse oder z.B. den passenden Wetterbericht bieten. Im Gegenzug wird der Hersteller die Daten vermutlich nutzen, um seine Werbekunden besser zu bedienen: Wenn ich plötzlich statt in München in Berlin auftauche und mit dem Telefon Sehenswürdigkeiten suche zahlen Anbieter von Stadtrundfahrten sicher einen schönen Betrag für diesen Aussichtsreichen Werbeplatz. Zudem gibt es das Risiko, welches jede Datenspeicherung birgt: Die Daten können in die falschen Hände geraten – und was ihr Chef sagt, wenn sie mit dem Firmenwagen einen Umweg über zwielichtige Stadtviertel nehmen kann sich jeder selbst ausmalen.

Mir ist es prinzipiell egal, ob Hersteller solche Daten erheben oder nicht, ich möchte aber selbst bestimmen ob und wann die Erhebung statt findet, die Daten kontrollieren können und nicht durch fadenscheinige App-Voraussetzungen zur Nutzung gezwungen werden. Der Nutzer sollte das Gerät kontrollieren, nicht umgekehrt.

Titanium Backup über ADB starten

Tja, pech gehabt – soeben hat sich mal wieder meine Android-Installation zerlegt – SD-Karten sind nunmal nicht als Systemdatenträger geeignet. Nach dem Lockscreen zeigt sich nur die Meldung, dass der Prozess „acore“ beendet wurde. Kein Homescreen, kein Startmenü. Im Log: I/O error einer Datenbank – nicht nett… Vor einer Neuinstallation würde ich natürlich gerne die Daten sichern, aber wie? Ohne Programmmenü lässt sich das von mir verwendete Titanium Backup nicht starten – oder doch? Wenn USB-debugging aktiv ist lässt sich über ADB einiges retten: Einerseits kann man auch ohne Recovery-System Daten des Systems direkt wegsichern – unter Windows auch Grafisch mit dem Programm „DroidExplorer“, für Linux bastel ich gerade dran. Sicherer fühl ich mich aber eher mit Titanium Backup – das Tool weiß eher was wo zu sichern ist. Android.pk brachte mich auf den richtigen Weg: Über „adb shell“ erhält man einen Konsolenzugang auf das Telefon, mit dem Befehl

am start -a android.intent.action.MAIN -n com.keramidas.TitaniumBackup/.MainActivity

kann man die App manuell starten und auf dem Telefon wie gewohnt seine Daten wegsichern. Nutzer der Free-Version sollten jedoch wenn vorhanden vorher ältere Backups sichern, andernfalls werden die Backups – ggf. mit defekten Daten – überschrieben.

Landebahn Atomkraftwerk?

Die Ereignisse in Fukuschima haben sie wieder auf den Plan gerufen: Verzweifelte Versuche der Regierung die Bevölkerung von der Sicherheit deutscher Meiler zu überzeugen. Ein „Stresstest“ soll mögliche Lücken der Sicherheitssysteme aufdecken. Schönstes Neusprech: Eigentlich sollte doch die Sicherheit im Störfall von Interesse sein – das Funktionieren unter Stress, also Druck, hätte ich bisher als Grundvoraussetzung für ein Kraftwerk dieser Technik angesehen. Schaut man sich die Medienberichte an geht es gleich weiter: So oft wie hier von Moderatoren, „Experten“ aber auch Politikern die mehr oder weniger sanfte Landung eines Flugzeugs beschreiben wird könnte man meinen, dass unsere AKWs nebenbei als Flughafen Verwendung finden. Meines Wissens gab es nur eine – EINE – Anschlagsserie in der Flugzeuge als Waffe verwendet wurden. Warum wird sich hier so auf dieses Thema versteift? Ist es nich am Ende egal ob hier ein Flugzeug, die ISS oder ein Asteroid einschlägt? Mich interessiert es nicht, ob das Reaktorgebäude einem Flugzeug stand halten könnte – mich interessiert ab welcher Belastung es eben das nicht mehr kann. Dabei ist es mir auch egal vor wo die Bedrohung kommt – Erdlöcher sind ja in Mode und wenn ein Kuhfladen ungünstig vor der Einsaugvorrichtung des sekundären Kühlkreislaufs landet sollte auch dieses Gefahrenpotential bekannt sein. Zudem ist spätestens jetzt bekannt, dass man auch die indirekten Folgen berücksichtigen muss. Ebenso wie der Tsunami nach einem Erdbeben kann auch die Aschewolke nach einem Vulkanausbruch eine Gefahr darstellen. Aber dies wird vermutlich nicht geprüft: Im Augenmerk der Politik sind „Terroristische Gefahrenquellen“ – was kümmern uns auch natürliche Phänomene? Vulkanausbrüche, Klimaerwärmung, Dürre, Stürme oder Erdbeben können den deutschen Qualitätssystemen sicher prinzipbedingt nichts anhaben – eventuell ist das ja sogar gesetzlich verboten. Letztendlich ist ohnehin die Politik ausschlaggebend: Wie viele Risiken wollen wir für die Stabilisierung der Strompreise einsetzen?

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