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Ordnung im Wirrwarr

Basteln ist zwar schön, aber wenn ein System über Jahre wächst ist das Chaos irgendwann eher hinderlich als gesund, entsprechend musste jetzt meine Signalverteilung samt 1Wire-Converter und Eingabeverarbeitung eine Umstellung vom Kabelkneul zur LSA-Leiste mitmachen:

Vorher:

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Nachher:

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Wenn denn alles so funktioniert wie ich mir das Vorstelle folgt morgen dann noch die Platine mit dem Brandmeldesystem, dir wurde komplett neu erstellt und kann im Gegensatz zum jetzigen System nicht nur die Rauchmelder mit Strom/Notstrom versorgen sonder auch den Alarm Abfangen, den Strom in betroffenen Bereichen teilweise abschalten und den Alarm sowohl hausintern als auch per Mail/SMS/… weiterleiten.

Neue Kamera – neues Glück

„Nicht die Kamera, der Nutzer macht die Bilder“ – so sehr ich den Spruch mag, aber irgendwo ist eine Grenze erreicht, an der die Technik Schranken setzt. Klar, ein Schritt zurück ist der beste Weitwinkel, wenn aber da eine Wand ist muss die Technik ausgleichen. Meine bisher verwendete Dimage Z3 machte exakt hier schlapp: Zwar deckte das Superzoom-Objektiv einen enormen Bereich ab, hatte aber gerade bei Weitwinkel schwächen. Da das Objektiv nicht wechselbar ist versuchte ich es mit einem Filter, aber die Bildqualität war weit unter meinen Erwartungen.

Lange Rede kurzer Sinn: Ich machte mich auf die Suche nach einer neuen Kamera. Wechselobjektiv, viel mögliches Zubehör und SD-Karten, so waren meine Anforderungen. Da Weihnachten ist entschied ich mich dann dazu mich selbst zu beschenken und so liegt nun eine Canon EOS 450D neben mir. Das 18-55er Objektiv bringt einen besseren Weitwinkel, den fehlenden Zoom der bisherigen Z3 habe ich noch nicht so schmerzlich vermisst.  Die Bildqualität ist trotz des nicht ganz so qualitativ hochwertigen Kit-Objektiv besser als erwartet und auch die Umstellung von elektronischem auf optischen Sucher gelingt so langsam. Momentan bin ich noch am austesten, aber ich denke es ist ein würdiger Nachfolger und kann meine Anforderungen auch ohne Zoom-Objektiv und Makro-Aufsatz ganz gut abdecken.

Der ganz normale Gentoo-Wahnsinn

CD rein, booten, fertig – so einfach könnte das Leben sein wenn man nicht eine falsche Hardware erwischt. Derzeit bocken bei mir die Gentoo-Live-CDs auf einem Compaq/HP Evo N620C. Allein bin ich nicht, wie über 48 Kommentare im entsprechenden Bug zeigen. Auslöser ist ein Treiber für einen PATA-Controller. Gebraucht wird er nicht wirklich: Zum einen ist die Hardware eine VLB-Karte, also noch in der Ära vor PCI zu Hause, zum Andern kann der „Generic“-Treiber für PATA-Chipsätze die gesamte Funktion ebenfalls abdecken. Leider scheint das im Kernel-Team keinen zu interessieren: Auf der Kernel-ML ging bereits mehrmals der Request rund den Treiber zu entfernen, ohne Ergebnis. Bleibt mir nur bei jedem Boot die Kernelparameter zu ändern oder eine eigene DVD zu erstellen.

Hackerspace und LUG für Koblenz und Umgebung!

Der weiße Fleck bekommt langsam Farbe. Lange Zeit war es ruhig geworden um die Hacker und Linuxer im Koblenzer Raum. Zwar sollte man Denken, z.B. die Uni viele Hacker anlocken würde, allerdings ist das letzte (mir bekannte) Hackertreffen in Form der CoLix schon seit einiger Zeit im Sande verlaufen. Jetzt tut sich wieder was – noch stecken die Planungen in den Kinderschuen, allerdings denke ich, dass hier der ein oder andere mitliest, der sich eventuell einbringen würde.

Linux User Group Mayen-Koblenz (LUGMYK)

Die erste von mir entdeckte Aktion ist die Linux User Group Mayen Koblenz aka. LUGMYK. Momentan laufen die ersten Vorbereitungen auf der Mailingliste lugmyk@kbx7.de, ich zitiere einfach mal dem letzten Vorschlag der Pressemitteilung:

Zur Zeit laufen Planungen in Mayen eine neue „Linux User Group“ zu gründen. Bei monatlich stattfindenden Treffen soll die Möglichkeit geschaffen werden andere Linux-Nutzer kennen zu lernen, sich Gegenseitig zu unterstützen oder über Themen rund um das freie Betriebssystem aus zu tauschen. Selbstverständlich haben auch Neugierige ohne Linux-Erfahrung die Möglichkeit im Rahmen der für Jeden zugänglichen Treffen einen Einblick in die Welt der „freien Software“ zu erhalten.

HaxKo – Ein Hackerspace für Koblenz

Hackerspaces sprießen in letzter Zeit wie Pilze aus dem Boden – nur hier nicht. Das soll sich nun ändern. Unter dem Namen HaxKo soll in Koblenz ein Hackerspace aufgebaut und somit die Infrastruktur für Wissensaustausch, (digitale) Kunst und allerlei Technikspielerei geschaffen werden. Momentan laufen auch hier noch die Planungen, das Ziel in Zukunft eine passende Raumstation Räumlichkeit zu finden dürfte aber allen Beteiligten irgendwo im Kopf sein.

Wie man sieht tut sich doch einiges. Ich hoffe, dass es nicht wie vorherige Versuche im Sande verläuft, denn Hacken heißt auch irgendwo mit anderen zusammen zu Arbeiten, von anderen Inspirieren lassen und sein Wissen zu teilen.

Neuer GPG-Key

Huch – doch schon wieder so lange her? Durch die ganze Arbeit hier ganz verpeilt, dass mein GPG wieder fällig ist. Ab sofort bin ich mit der der 0x5A43E94F unterwegs, der vorherige (0x908BE3C7) ist bereits ausgelaufen und entsprechend nicht mehr gültig. Der Public-Key ist auf den üblichen Keyservern verfügbar.

Für alle die, die nicht wissen was das bedeutet: GPG ist in diesem Fall ein Verfahren um E-Mails digital zu unterschreiben oder verschlüsseln. Mit hilfe dieser Technik kann man prüfen, ob die Mail wirklich vom angegebenen Anwender stammt und ob sie manipuliert wurde. Bei verschlüsselten Mails ist es zudem für Außenstehende – im Gegensatz zu einer normalen Mail – den Inhalt mitzulesen. Für viele Mailprogramme gibt es entsprechende Erweiterungen, bei Thunderbird z.B. Enigmail.

Nativer Client für VMWare ESXi unter Linux

VMWare ESXi bzw. VMWare ESX ist nahezu der „de facto Standard“ für die professionelle Virtualisierung. Die Verwaltung erfolgt dabei über den VMware Infrastructure Client – eine .NET-Software, welche aber momenten nicht für Linux vorhanden ist und auch unter wine nur bedingt funktioniert. Zwar gibt es mit Kodiak einen 3rd-Party-Client, welcher die komplette Verwaltung ermöglichen soll und dank Adobe AIR auch unter Linux laufen sollte, allerdings ist dieser derzeit in geschlossener Beta und steht noch nicht zum Download.Was viele nicht wissen: Es gibt einen einfachen Client direkt von VMWare. OK, nicht offiziell:

VMWares einfachere Variante „VMware Server“ nutzt in der aktuellen Version zur Verwaltung den Webbrowser. Der Konsolenzugriff wird dabei über ein Plugin ermöglicht, welches auch für Firefox unter Linux zur Verfügung steht. Mit einem kleinen trick kann man dieses Plugin dafür nutzen eine Verbindung zu ESX(i) aufzubauen und so immerhin die Konsolen anzuzeigen:

  1. Zuerst muss natürlich das Plugin installiert sein. Hierzu muss man seinen Browser auf einen installierten VMWare-Server verbinden und dort die Konsole öffnen. Da der VMWare-Server kostenlos ist sollte auch eine temporäre Installation machbar sein. Da das Plugin eine XPI ist lässt sie sich auch einmalig auslesen und (technisch gesehen) auf eine unbegrenzte Anzahl von Rechnern verteilen. Ob das Plugin installiert ist kann man bei Firefox 3.5 unter Extras -> Add-Ons -> Plugins prüfen:
    Bild: https://www.adlerweb.info/blog/wp-content/uploads/2009/11/Bildschirmfoto-3-300×98.png
  2. Nun gilt es das Plugin zu lokalisieren. Üblicherweise sollte es sich ein einem Ordner dieses Formates befinden:
    /home/username/.mozilla/firefox/****.default/extensions/VMwareVMRC@vmware.com/plugins
  3. Hier findet sich die Binärdatei des Plugins, welche auch ohne Browser gestartet werden kann. Mit
    ./vmware-vmrc -h
    startet eine GUI und fragt nach Server, Nutzer und Kennwort. Darauf folgt eine Liste mit VMs.
    Bild: https://www.adlerweb.info/blog/wp-content/uploads/2009/11/Bildschirmfoto-4-300×220.png
    Bild: https://www.adlerweb.info/blog/wp-content/uploads/2009/11/Bildschirmfoto-5-300×230.png

Achtung: Wählt man eine ausgeschaltete VM wird diese automatisch gestartet.

Das einbinden von CD-ISOs sowie Restart und Shutdown funktionieren Problemlos, USB-Geräte und Netzeinstellungen lassen sich nicht anpassen. Im VMWare-Forum findet sich eine Liste mit weiteren Optionen des Plugins.

Update: Offenbar funktioniert der Trick auch mit dem VMWare-Player:
vmplayer -h 1.2.3.4

Vom Scheinwerfer zum USB-Hub

Viele aktuelle USB-Hubs bedienen das Typische IT-Klischee: Möglichst viele LEDs zieren den Aufbau. Da ein bei mir eingesetzter 7-Port-Hub nachts gerne mal das Zimmer beleuchtet hatte fiel er nun dem Lötkolben zum Opfer. Eigentlich wollte ich nur einen losen Port neu anlöten, aber wenn man schonmal dabei ist kann man ja auch die üblicherweise mit Isolierband verdunkelten LEDs entfernen. Gesagt, getan und erstaunt: Der Stromverbrauch (ohne angeschlossene Geräte) hat sich direkt mal halbiert. Energie sparen und Einzelteillager auffüllen – was will man mehr 🙂

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Machtkampf der Wikipedia: Wer löscht wen

Wer in der deutschen Wikipedia aktiv ist kennt diesen Satz bestimmt: Nicht relevant. Die Wiki bedient sich dabei einem einfachem Grundsatz:

Die Entscheidung für oder gegen die Aufnahme in eine Enzyklopädie richtet sich auch nach der Frage, ob Personen, Ereignisse oder Themen mit aktuell breiter Öffentlichkeitswirkung nach sinnvollem Ermessen auch Zeit überdauernd von Bedeutung sein werden.

Wo die erwähnte Bedeutung beginnt ist jedoch nirgendwo so genau Klassifiziert. Einträge in anderen Lexika steigern die Relevanz, geht man jedoch davon aus, dass Wikipedia durch seinen Aufbau eine höhere Aktualität ermöglicht und durch seine eigene Relevanz auch zunehmend das öffentliche Bild und damit auch die Relevanz für andere Werke beeinflusst herrscht hier ein Henne-Ei-Problem. Auch die Hinweise auf Suchmaschinen ist nicht gerade hilfreich, findet man doch die Wikipedia meist auf der ersten Seite.

Eine kurzzeitige Relevanz in diesen Medien zu erzeugen ist dank Blogs und anderen Diensten des „Web 2.0“ inzwischen kein Problem mehr, die Moderatoren der Wikipedia klammern sich noch an den letzten Teil des Abschnitts: Das Thema soll eine Zeit relevant überdauern. Dies ist im Internet jedoch ein Problem: Themen entstehen in Minuten und verschwinden in Tagen und Wochen, aber werden sie dadurch weniger Relevant? Wer spricht heute noch über „Free Tibet“ oder „Anonymous“, trotzdem sind diese Bewegungen in meinem Augen durchaus relevant und stellen ein wichtiges Kapitel der Netzgeschichte dar. Schlussendlich wird sich für jedes Thema eine Personengruppe finden, welche es als Relevant betrachtet – es gilt einen Kompromiss zwischen dem Wissen der Gemeinschaft und technischen bzw. organisatorischen Grenzen zu finden.

Die deutsche Wikipedia scheint hier die Kriterien etwas zu straff zu legen: Die Löschung des Artikels zu MOGiS hat jüngst die Netzaktivisten auf den Plan gerufen. Die Gruppe war im Zuge der Demonstrationen rund um die Netzfreiheit und Datenschutz sehr aktiv und in dieser Gemeinschaft herrscht Einigkeit: Diese Gruppe ist relevant. Seitens der Wiki herrscht Stille – der Artikel bleibt verschwunden. Auch der hierdurch ausgelöste Streisandartige-Effekt ändert an der Haltung wenig – man liest zum Teil in den Diskussionen spöttische Kommentare wie

Da diese Diskussion um die Löschung etc. nur in der Blogosphäre erwähnt wird, ist sie nicht relevant.

Im Endeffekt wird die Front der Wiki-Admins früher oder später unter dem Druck der negativen Presse nachgeben müssen und die Relevanzkriterien bzw. deren Auslegung neu Diskutieren müssen, sonst wird die Wiki, wie auch andere Webprojekte, in der Irrelevanz des Netzes verschwinden.

Update: Die Wikimedia lädt zum 5.11. gegen 18:00 Uhr zur Diskussion in ihr berliner Vereinsheim. Hoffen wir, dass dort ein vernünftiger Mittelweg gefunden wird.

Edit1: Ende von Artikel war verschwunden

Edit2: Die Löschung des Artikels zum AK-Zensur bezog sich auf eine nahezu inhaltsleere Seite und ist daher nicht direkt im Zusammenhang mit der Relevanzdiskussion zu sehen

Eigene Volksbank gefällig? Programmlücke der VR-Banken machts möglich

Banken leben im Internet von ihrem guten Ruf – eine Sicherheitslücke kann schwere (und vorallem teure) Folgen haben und entsprechend hart wird gegen Betrüger vorgegangen. Dabei vergessen einige Banken, dass auch in ihrem eigenen Hause die Sicherheit keine Selbstverständlichkeit ist. Gerade wenn viele Schnittstellen bestehen können Schwachstellen entstehen. Ein besonders schönes Beispiel liefert momentan die VR-Bankengruppe. VR-Banken sind Genossenschaftsbanken, gehören also den zugehörigen „Genossen und Genossinnen“. Um Kosten zu sparen haben die nordwestlichen VR-Banken ihre IT bereits 1963 an die „Gesellschaft für automatische Datenverarbeitung“ kurz GAD ausgelagert.

Im Falle der Webseiten betreiben unsere regionalen Banken gewissemaßen eigenständig Portale, welche dann auf Webbanking und Brokerageportal der GAD verlinken. Im Falle des Webbanking funktioniert das anstandslos: Die Bankleitzahl wird per URL übergeben, auf den Servern der GAD geprüft und dann die zugehörigen Logos und Schriftzuge des lokalen Verbundes in die Bankingseite eingefügt.

Bei Brokerage sieht dies etwas anders aus. Der Typische link lautet hier z.B.

https://www.brokerage[…].html?firma=xxx&home=www.yyy.de&bankid=zzz

Jeder, welcher sich etwas mit HTTP auskennt, erkennt sofort worauf ich hinaus möchte: Nicht nur Firmenname, auch Homepage und Bankleitzahl werden per URL übergeben. Zudem zeigte ein Test, dass die Daten nur grob geprüft werden: Zwar werden als Bankleitzahlen korrekterweise nur Zahlen angenommen und die weiteren Angaben von Sonderzeichen bereinigt, fantasieeingaben werden jedoch nicht erkannt. So lassen sich Portale wie folgendes erstellen:

[Hallo Welt Banking]

Wie man sieht ist der Titel des Portals auf „Hallo Welt Banking“ geändert. Ein klick auf „Home“ führt zu meiner Internetseite. Durch die Filterung stellt dies zwar keine direkte Gefahr dar, allerdings kann es genutzt werden um Nutzer zu verwirren und hinterlässt bei mir einen faden Beigeschmack.

Hinweis: Die GAD e.G. wurde am 11.10. über diese Möglichkeiten in Kenntnis gesetzt, bisher konnte ich keine Stellungnahme erhalten.

Ist das Internet ein Spannernetz?

Wie sich doch der Abend wenden kann… Eigentlich war ich auf der Suche nach der Coverversion eines Liedes, welche ich vor einigen Monaten auf einem Festival hörte. Keine Band, es lief einfach. Das Internet ist da natürlich meine erste Anlaufstelle und schnell fand ich auch den Namen des Projekts, welches unter anderem diesen Song produzierte. Es stellte sich heraus, dass dieses Ein-Mann-Projekt Anfang dieses Jahrzehnts einen wahrhaften Kult im Netz auslöste und weit bekannt war. Heute thront auf der Startseite nurnoch ein Banner von 2006 – das Projekt wurde aufgelöst, die eigentlichen Inhalte sind verschwunden.  Seltsam, wie kann ein Projekt verschwinden – das Internet vergisst üblicherweise nichts, vorallem wenn etwas hundertfach verlinkt wurde und selbst die Wikipedia einen Kurzen Artikel über das Genre, welches nahezu alleinig durch dieses Projekt abgedeckt wurde, besitzt. Jedes Partyfoto, jeder schlecht formulierte Foreneintrag und jedes Profil verfolgt einen noch Jahre später – das Internet vergisst nichts.  Unter diesem Motto machte ich mich weiter auf die Suche und fand nach Stunden eine Menge Material des Autors: Die bereits erwähnten Forenprofile,  Webprojekte, Blogs, Lebensläufe, den Heiratsantrag seiner späteren Frau, Glückwünsche zur Geburt seines Kindes und schlussendlich – seine Todesanzeige. Da zeigt sich wieder wie vergänglich das Netz sein kann: Alles an dem er gearbeitet hatte ist verschwunden – nur seine Lebensgeschichte ist in aller Ausführlichkeit im Netz zu finden. Das Netz vergisst offenbar doch.