Archiv der Kategorie: PC-Kram

Meine Lieblingsbeschäftigung :)

[BitBastelei] #1: Canon EOS Fernauslöser im Eigenbau

Für Hobbyfotografen stellt der Jahreswechsel eine besondere Gelegenheit dar: Feuerwerke bekommt man meist nur selten vor die Linse. Wer jedoch einfach mit seiner Kompaktkamera in die Luft knipst erhelt nur selten mehr als ein paar leuchtende Flecken, für gute Fotos sind Stativ und Fernauslöser nahezu unabdingbar. Letzteren muss man nicht teuer im Laden kaufen – die erste Folge meines unregelmäßig auftauchenden Videopodcasts zeigt wie man aus einem alten Joystick einen Fernauslöser für Kameras der Canon EOS-Serie baut.

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Treffen der Generationen: DSL-Modem Vergleich

Immer neuer, immer besser, immer schneller – so umwerben die Telekommunikationsanbieter potentielle Kunden. Die versprochene Geschwindigkeit ist aber meist geringer als das Werbeversprechen und so manch einer stößt schnell an die Leitungsgrenzen und sucht nach Möglichkeiten das letzte Byte aus der Leitung heraus zu quetschen.

Als ich vor einigen Wochen bei Pollin vorbei surfte landete ein Produkt direkt in meinem Warenkorb: Die Congster DSL-Box Zwei. Für knapp 4 Euro kann man nicht viel falsch machen – selbst wenn das ASDL2+-kompatible Modem nicht läuft erhält man eine Menge brauchbarer Bauelemente und alleine das 15V/400mA Steckernetzteil und die zwei CAT5e-Kabel (1x2m, 1x3m) sind für den Preis meist nicht zu bekommen.

Heute ließ ich es dann darauf ankommen und startete einen kleinen Vergleich – an einer 2MBit-Leitung durfte die ehemals 99EUR teure DSL-Box II gegen das DSL-Urgestein Teledat 300 LAN. Das Teledat-Modell, welches ursprünglich von Siemens entwickelt wurde, ist im Interet als eines der Zuverlässigsten DSL-Modems bekannt. Wie bei alter Technik übrig können selbst Tipps wie „2 Minuten in den Backofen legen“ das Gerät heilen und konnte bei mir – trotz harter Bedingungen – vor kurzem sein 6-järiges Dienstjubiläum feiern. Aber kommen wir zum Vergleich:

Beide Modelle sind reine DSL-Modems: Sie wandeln lediglich das DSL-Signal auf Ethernet um, möchte man mit mehreren PCs eine Verbindung teilen muss dies über zusätzliche Hard- oder Software gelöst werden. Bei dem funktionsumfang kann die DSL-Box direkt punkten: Durch ADSL2+ kann sie maximal 16MBit/s über die Leitung jagen, das Teledat-Modell muss bereits bei 6MBit/s aufgeben. Für die getestete 2MBit/s-Leitung sollten beide Geräte kein Flaschenhals darstellen. Bei der Statusanzeige zeigen die Geräte je eigene Stärken: Während die Teledat durch eine Mehrfarbige DSL-LED den Synchronisationszustand einfacher erkennen lässt kann das Congstar-Produkt mit der Aktivitätsanzeige auf Ethernet-Seite punkten. Die Anschlussmöglichkeiten sind weitestgehend Identisch, die Congster-Box besitzt einen zusätzlichen Ein/Aus-Schalter, das Teledat-Modell verfügt dafür über ein eingebautes Netzteil was Platz an der Steckdose schafft. Diese Platzersparnis wird jedoch direkt wieder verspielt, denn bei der Größe des eigentlichen Gerätes macht sich das Alter schnell bemerkbar. Nach dem Anschluss benötigen beide Modems unter 10 Sekunden um die Verbindung zur nächsten DSLAM aufzubauen. Das interessanteste ist natürlich die Geschwindigkeit –  wer kann mehr aus der Leitung heraus kitzeln? 16000-Sprinter oder robuster Oldtimer?

Um die Messung möglichst genau zu gestalten werden pro Modem 4 Geschwindigkeitsmessungen mit einer frischen Live-CD durchgeführt. Jeder Test überträgt verschieden große Datenpakete in jede Richtung, die Geräte wechseln sich ab und jeder der 4 Tests wird an einen anderen Zielserver gerichtet. Das Ergebnis:

DSL-Box Zwei
1944 Down | 179 Up

Teledat 300 LAN:
1962 Down | 200 Up

Wie man sieht macht das in die Jahre gekommene Modell seinem Ruf alle Ehre: Die alte aber robuste Elektronik kann die Dämpfung der Leitung offenbar am besten ausgleichen und kann auf dieser Leitung das neuere Modell deutlich abhängen.

Auch wenn die DSL-Box meine Teledat-Anlage vorerst nicht ersetzen wird: Für den Preis erhält man ein brauchbares Gerät und ich für meinen Fall werde wesentlich besser schlafen – immer mit dem Gewissen, dass für Notfälle ein Ersatzgerät im Schrank liegt.

Ordnung im Wirrwarr

Basteln ist zwar schön, aber wenn ein System über Jahre wächst ist das Chaos irgendwann eher hinderlich als gesund, entsprechend musste jetzt meine Signalverteilung samt 1Wire-Converter und Eingabeverarbeitung eine Umstellung vom Kabelkneul zur LSA-Leiste mitmachen:

Vorher:

2071820733

Nachher:

2072320738

Wenn denn alles so funktioniert wie ich mir das Vorstelle folgt morgen dann noch die Platine mit dem Brandmeldesystem, dir wurde komplett neu erstellt und kann im Gegensatz zum jetzigen System nicht nur die Rauchmelder mit Strom/Notstrom versorgen sonder auch den Alarm Abfangen, den Strom in betroffenen Bereichen teilweise abschalten und den Alarm sowohl hausintern als auch per Mail/SMS/… weiterleiten.

Neue Kamera – neues Glück

„Nicht die Kamera, der Nutzer macht die Bilder“ – so sehr ich den Spruch mag, aber irgendwo ist eine Grenze erreicht, an der die Technik Schranken setzt. Klar, ein Schritt zurück ist der beste Weitwinkel, wenn aber da eine Wand ist muss die Technik ausgleichen. Meine bisher verwendete Dimage Z3 machte exakt hier schlapp: Zwar deckte das Superzoom-Objektiv einen enormen Bereich ab, hatte aber gerade bei Weitwinkel schwächen. Da das Objektiv nicht wechselbar ist versuchte ich es mit einem Filter, aber die Bildqualität war weit unter meinen Erwartungen.

Lange Rede kurzer Sinn: Ich machte mich auf die Suche nach einer neuen Kamera. Wechselobjektiv, viel mögliches Zubehör und SD-Karten, so waren meine Anforderungen. Da Weihnachten ist entschied ich mich dann dazu mich selbst zu beschenken und so liegt nun eine Canon EOS 450D neben mir. Das 18-55er Objektiv bringt einen besseren Weitwinkel, den fehlenden Zoom der bisherigen Z3 habe ich noch nicht so schmerzlich vermisst.  Die Bildqualität ist trotz des nicht ganz so qualitativ hochwertigen Kit-Objektiv besser als erwartet und auch die Umstellung von elektronischem auf optischen Sucher gelingt so langsam. Momentan bin ich noch am austesten, aber ich denke es ist ein würdiger Nachfolger und kann meine Anforderungen auch ohne Zoom-Objektiv und Makro-Aufsatz ganz gut abdecken.

Der ganz normale Gentoo-Wahnsinn

CD rein, booten, fertig – so einfach könnte das Leben sein wenn man nicht eine falsche Hardware erwischt. Derzeit bocken bei mir die Gentoo-Live-CDs auf einem Compaq/HP Evo N620C. Allein bin ich nicht, wie über 48 Kommentare im entsprechenden Bug zeigen. Auslöser ist ein Treiber für einen PATA-Controller. Gebraucht wird er nicht wirklich: Zum einen ist die Hardware eine VLB-Karte, also noch in der Ära vor PCI zu Hause, zum Andern kann der „Generic“-Treiber für PATA-Chipsätze die gesamte Funktion ebenfalls abdecken. Leider scheint das im Kernel-Team keinen zu interessieren: Auf der Kernel-ML ging bereits mehrmals der Request rund den Treiber zu entfernen, ohne Ergebnis. Bleibt mir nur bei jedem Boot die Kernelparameter zu ändern oder eine eigene DVD zu erstellen.

Neuer GPG-Key

Huch – doch schon wieder so lange her? Durch die ganze Arbeit hier ganz verpeilt, dass mein GPG wieder fällig ist. Ab sofort bin ich mit der der 0x5A43E94F unterwegs, der vorherige (0x908BE3C7) ist bereits ausgelaufen und entsprechend nicht mehr gültig. Der Public-Key ist auf den üblichen Keyservern verfügbar.

Für alle die, die nicht wissen was das bedeutet: GPG ist in diesem Fall ein Verfahren um E-Mails digital zu unterschreiben oder verschlüsseln. Mit hilfe dieser Technik kann man prüfen, ob die Mail wirklich vom angegebenen Anwender stammt und ob sie manipuliert wurde. Bei verschlüsselten Mails ist es zudem für Außenstehende – im Gegensatz zu einer normalen Mail – den Inhalt mitzulesen. Für viele Mailprogramme gibt es entsprechende Erweiterungen, bei Thunderbird z.B. Enigmail.

Nativer Client für VMWare ESXi unter Linux

VMWare ESXi bzw. VMWare ESX ist nahezu der „de facto Standard“ für die professionelle Virtualisierung. Die Verwaltung erfolgt dabei über den VMware Infrastructure Client – eine .NET-Software, welche aber momenten nicht für Linux vorhanden ist und auch unter wine nur bedingt funktioniert. Zwar gibt es mit Kodiak einen 3rd-Party-Client, welcher die komplette Verwaltung ermöglichen soll und dank Adobe AIR auch unter Linux laufen sollte, allerdings ist dieser derzeit in geschlossener Beta und steht noch nicht zum Download.Was viele nicht wissen: Es gibt einen einfachen Client direkt von VMWare. OK, nicht offiziell:

VMWares einfachere Variante „VMware Server“ nutzt in der aktuellen Version zur Verwaltung den Webbrowser. Der Konsolenzugriff wird dabei über ein Plugin ermöglicht, welches auch für Firefox unter Linux zur Verfügung steht. Mit einem kleinen trick kann man dieses Plugin dafür nutzen eine Verbindung zu ESX(i) aufzubauen und so immerhin die Konsolen anzuzeigen:

  1. Zuerst muss natürlich das Plugin installiert sein. Hierzu muss man seinen Browser auf einen installierten VMWare-Server verbinden und dort die Konsole öffnen. Da der VMWare-Server kostenlos ist sollte auch eine temporäre Installation machbar sein. Da das Plugin eine XPI ist lässt sie sich auch einmalig auslesen und (technisch gesehen) auf eine unbegrenzte Anzahl von Rechnern verteilen. Ob das Plugin installiert ist kann man bei Firefox 3.5 unter Extras -> Add-Ons -> Plugins prüfen:
    Bild: https://www.adlerweb.info/blog/wp-content/uploads/2009/11/Bildschirmfoto-3-300×98.png
  2. Nun gilt es das Plugin zu lokalisieren. Üblicherweise sollte es sich ein einem Ordner dieses Formates befinden:
    /home/username/.mozilla/firefox/****.default/extensions/VMwareVMRC@vmware.com/plugins
  3. Hier findet sich die Binärdatei des Plugins, welche auch ohne Browser gestartet werden kann. Mit
    ./vmware-vmrc -h
    startet eine GUI und fragt nach Server, Nutzer und Kennwort. Darauf folgt eine Liste mit VMs.
    Bild: https://www.adlerweb.info/blog/wp-content/uploads/2009/11/Bildschirmfoto-4-300×220.png
    Bild: https://www.adlerweb.info/blog/wp-content/uploads/2009/11/Bildschirmfoto-5-300×230.png

Achtung: Wählt man eine ausgeschaltete VM wird diese automatisch gestartet.

Das einbinden von CD-ISOs sowie Restart und Shutdown funktionieren Problemlos, USB-Geräte und Netzeinstellungen lassen sich nicht anpassen. Im VMWare-Forum findet sich eine Liste mit weiteren Optionen des Plugins.

Update: Offenbar funktioniert der Trick auch mit dem VMWare-Player:
vmplayer -h 1.2.3.4

Vom Scheinwerfer zum USB-Hub

Viele aktuelle USB-Hubs bedienen das Typische IT-Klischee: Möglichst viele LEDs zieren den Aufbau. Da ein bei mir eingesetzter 7-Port-Hub nachts gerne mal das Zimmer beleuchtet hatte fiel er nun dem Lötkolben zum Opfer. Eigentlich wollte ich nur einen losen Port neu anlöten, aber wenn man schonmal dabei ist kann man ja auch die üblicherweise mit Isolierband verdunkelten LEDs entfernen. Gesagt, getan und erstaunt: Der Stromverbrauch (ohne angeschlossene Geräte) hat sich direkt mal halbiert. Energie sparen und Einzelteillager auffüllen – was will man mehr 🙂

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Eigene Volksbank gefällig? Programmlücke der VR-Banken machts möglich

Banken leben im Internet von ihrem guten Ruf – eine Sicherheitslücke kann schwere (und vorallem teure) Folgen haben und entsprechend hart wird gegen Betrüger vorgegangen. Dabei vergessen einige Banken, dass auch in ihrem eigenen Hause die Sicherheit keine Selbstverständlichkeit ist. Gerade wenn viele Schnittstellen bestehen können Schwachstellen entstehen. Ein besonders schönes Beispiel liefert momentan die VR-Bankengruppe. VR-Banken sind Genossenschaftsbanken, gehören also den zugehörigen „Genossen und Genossinnen“. Um Kosten zu sparen haben die nordwestlichen VR-Banken ihre IT bereits 1963 an die „Gesellschaft für automatische Datenverarbeitung“ kurz GAD ausgelagert.

Im Falle der Webseiten betreiben unsere regionalen Banken gewissemaßen eigenständig Portale, welche dann auf Webbanking und Brokerageportal der GAD verlinken. Im Falle des Webbanking funktioniert das anstandslos: Die Bankleitzahl wird per URL übergeben, auf den Servern der GAD geprüft und dann die zugehörigen Logos und Schriftzuge des lokalen Verbundes in die Bankingseite eingefügt.

Bei Brokerage sieht dies etwas anders aus. Der Typische link lautet hier z.B.

https://www.brokerage[…].html?firma=xxx&home=www.yyy.de&bankid=zzz

Jeder, welcher sich etwas mit HTTP auskennt, erkennt sofort worauf ich hinaus möchte: Nicht nur Firmenname, auch Homepage und Bankleitzahl werden per URL übergeben. Zudem zeigte ein Test, dass die Daten nur grob geprüft werden: Zwar werden als Bankleitzahlen korrekterweise nur Zahlen angenommen und die weiteren Angaben von Sonderzeichen bereinigt, fantasieeingaben werden jedoch nicht erkannt. So lassen sich Portale wie folgendes erstellen:

[Hallo Welt Banking]

Wie man sieht ist der Titel des Portals auf „Hallo Welt Banking“ geändert. Ein klick auf „Home“ führt zu meiner Internetseite. Durch die Filterung stellt dies zwar keine direkte Gefahr dar, allerdings kann es genutzt werden um Nutzer zu verwirren und hinterlässt bei mir einen faden Beigeschmack.

Hinweis: Die GAD e.G. wurde am 11.10. über diese Möglichkeiten in Kenntnis gesetzt, bisher konnte ich keine Stellungnahme erhalten.

Ist das Internet ein Spannernetz?

Wie sich doch der Abend wenden kann… Eigentlich war ich auf der Suche nach der Coverversion eines Liedes, welche ich vor einigen Monaten auf einem Festival hörte. Keine Band, es lief einfach. Das Internet ist da natürlich meine erste Anlaufstelle und schnell fand ich auch den Namen des Projekts, welches unter anderem diesen Song produzierte. Es stellte sich heraus, dass dieses Ein-Mann-Projekt Anfang dieses Jahrzehnts einen wahrhaften Kult im Netz auslöste und weit bekannt war. Heute thront auf der Startseite nurnoch ein Banner von 2006 – das Projekt wurde aufgelöst, die eigentlichen Inhalte sind verschwunden.  Seltsam, wie kann ein Projekt verschwinden – das Internet vergisst üblicherweise nichts, vorallem wenn etwas hundertfach verlinkt wurde und selbst die Wikipedia einen Kurzen Artikel über das Genre, welches nahezu alleinig durch dieses Projekt abgedeckt wurde, besitzt. Jedes Partyfoto, jeder schlecht formulierte Foreneintrag und jedes Profil verfolgt einen noch Jahre später – das Internet vergisst nichts.  Unter diesem Motto machte ich mich weiter auf die Suche und fand nach Stunden eine Menge Material des Autors: Die bereits erwähnten Forenprofile,  Webprojekte, Blogs, Lebensläufe, den Heiratsantrag seiner späteren Frau, Glückwünsche zur Geburt seines Kindes und schlussendlich – seine Todesanzeige. Da zeigt sich wieder wie vergänglich das Netz sein kann: Alles an dem er gearbeitet hatte ist verschwunden – nur seine Lebensgeschichte ist in aller Ausführlichkeit im Netz zu finden. Das Netz vergisst offenbar doch.